Guillemot-Familie und Tencent erwägen die Privatisierung von Ubisoft

Die Guillemot-Familie und Tencent prüfen Berichten zufolge eine mögliche Privatisierung von Ubisoft, nachdem das Unternehmen in diesem Jahr über die Hälfte seines Börsenwerts verloren hat.

By Niklas Bender Add a Comment
2 Min Read

Berichten zufolge erwägen Tencent und die Ubisoft-Gründerfamilie Guillemot eine mögliche Privatisierung des französischen Videospielentwicklers Ubisoft, nachdem dessen Börsenwert im Jahr 2024 um mehr als die Hälfte gesunken ist.

Laut Bloomberg haben der chinesische Technologiekonzern Tencent, der bereits rund 10 % der Anteile an Ubisoft hält, und Guillemot Brothers Ltd., das Investmentunternehmen der Gründerfamilie, Gespräche mit Beratern geführt, um Optionen zur Stabilisierung des Unternehmens zu prüfen.

Privatisierung als Option mit offenem Ausgang

Eine der diskutierten Möglichkeiten ist die gemeinsame Privatisierung des Unternehmens, doch die Verhandlungen befinden sich noch in einem frühen Stadium. Es besteht daher keine Sicherheit, dass dies zu konkreten Maßnahmen führen wird. Neben der Privatisierung sollen auch andere Optionen in Betracht gezogen werden.

Ubisoft befindet sich derzeit in einer schwierigen Lage. Der Aktienkurs des Unternehmens ist im vergangenen Monat auf den niedrigsten Stand seit fast 11 Jahren gefallen. Dieser Rückgang folgte auf die Ankündigung, die Veröffentlichung des mit Spannung erwarteten Spiels Assassin’s Creed Shadows zu verschieben, sowie auf die enttäuschenden Verkaufszahlen von Star Wars Outlaws. Diese Entwicklungen haben das Vertrauen der Investoren weiter geschwächt und zu Spekulationen über die Zukunft des Unternehmens geführt.

Investoren setzen Ubisoft unter Druck

Ein weiterer Akteur in dieser Situation ist der Hedgefonds AJ Investments, ein Minderheitsaktionär, der Anfang September in einem offenen Brief an das Ubisoft-Management strategische Veränderungen forderte. Darin rief AJ Investments dazu auf, entweder eine Privatisierung in Erwägung zu ziehen oder das Unternehmen an einen strategischen Investor zu verkaufen. Zudem forderte der Fonds Kostensenkungen und eine Optimierung der Belegschaft, um wettbewerbsfähiger zu werden. Außerdem wurde eine stärkere Fokussierung auf die wichtigsten geistigen Eigentumsrechte sowie eine mögliche Ablösung des CEO Yves Guillemot vorgeschlagen.

Die Herausforderungen, vor denen Ubisoft derzeit steht, sind tiefgreifend, und die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu sehen, welche Maßnahmen das Unternehmen ergreifen wird, um seine Position auf dem Markt zu stärken. Ob eine Privatisierung oder ein anderer strategischer Schritt zur Stabilisierung führen wird, bleibt abzuwarten.

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