Ist Days Gone Remastered für PS5 eine Mogelpackung?

Days Gone Remastered für PS5: Ein schneller Cashgrab oder echtes Upgrade? Fans zweifeln an den minimalen Verbesserungen und dem hohen Preis – ist das wirklich nötig?

Mark Tomson
[@] PlayFront since 2022 | based in London | Pixels, hardware & the occasional controversy
5 Min. Lesen

Sony hat mit Days Gone Remastered für die PS5 ein weiteres Remaster eines älteren Titels angekündigt, das die Fans spaltet. Was sich auf den ersten Blick wie ein hochwertiges Upgrade anhört, hinterlässt bei vielen eine Menge Fragen und vor allem eine gehörige Portion Skepsis. Ist das wirklich das, was Fans erwartet haben? Oder ist es am Ende doch nur eine Mogelpackung, die vom Hype der Remaster-Welle profitiert?

Ein schnelles Remaster für Profit?

Zunächst einmal muss man sagen, dass Days Gone trotz seines Alters noch immer ziemlich zeitgemäß aussieht. Die optimierte PC-Version hat das Spiel mit einer besseren Auflösung und einer stabileren Framerate auf ein neues Niveau gehoben. Das Spiel profitiert außerdem von der stärkeren PS5-Hardware ohne großartiges Zutun. Wenn man nun an das Remaster für die PS5 denkt, stellt sich die Frage: Wurde hier einfach nur die PC-Version zurückportiert und auf die PS5-Hardware angepasst? Die Antwort dürfte vielen unangenehm vertraut vorkommen – minimaler Aufwand, maximaler Profit.

Die PS5 Pro-Version läuft vermutlich noch einmal spürbar besser als die Standard-PS5, was darauf hindeutet, dass das Remaster alleine von der leistungsstärkeren Hardware des neuen Systems profitiert. Doch ist das wirklich ein Remaster, oder eine simple Übertragung? Viele in der Reddit-Community sehen das ganz ähnlich und halten das Remaster für völlig unnötig. „Warum ein Remaster, wenn das Spiel ohnehin schon gut aussieht?“, fragen sich einige. Es scheint, als ob Sony hier lediglich das bereits bestehende Material aufbereitet und es als etwas Neues verkauft – eine Methode, die nicht nur zweifelhaft ist, sondern den Spieler auch als unkritischen Käufer ansieht.

Days Gone Remastered nur ein Upgrade für den schnellen Profit?
Days Gone Remastered nur ein Upgrade für den schnellen Profit?

Feature-Implementierung gleicht einer Routine

Die Implementierung des DualSense-Controllers und der zusätzlichen Barrierefreiheitsoptionen sind sicherlich nette Features. Aber sind diese wirklich eine Revolution? Diese Funktionen sind mittlerweile so etabliert, dass sie eher Routinearbeit sind als eine echte Innovation. Man fragt sich also, ob hier überhaupt der Aufwand betrieben wurde, den ein „echtes Remaster“ verdient hätte, oder ob man die Chance einfach nur ausgenutzt hat, um eine neuere Zielgruppe zu erreichen.

Die „neuen“ Inhalte des Remasters basieren größtenteils auf recyceltem Material. Die Reddit-User vergleichen das mit der jährlichen FIFA-Serie von EA – eine kleine Änderung, aber im Kern bleibt alles beim Alten. Und das zu einem stolzen Preis von 50 Euro. Für 10 Euro als Upgrade kann man sicher darüber hinwegsehen, aber die bislang überschaubaren Verbesserungen sorgen dafür, dass das ganze Unterfangen wie ein halbgarer Schnellschuss aussieht. Die Entwicklung von Sony Bends Live-Service-Titel wurde kürzlich überraschend gestoppt, und nun ist es offensichtlich, dass man auf Nummer sicher geht, indem man übereilt ein wenig recyceltes Material auf den Markt wirft.

Hoffen auf überzeugenden Grund

Natürlich könnte man noch hoffen, dass Sony vielleicht die ein oder andere grafische Überraschung parat hat, wie man sie kürzlich bei „Horizon“ gesehen hat, wo das Remaster tatsächlich Mehrwert bot. Doch bislang gibt es dazu keinerlei offizielle Ankündigungen – was die ganze Sache noch verdächtiger erscheinen lässt.

Am Ende bleibt die Frage: Hat dieses Remaster überhaupt einen echten Mehrwert für die Spieler? Die Antwort ist zweifelhaft. Ein God of War Remaster oder ein Bloodborne Remaster hätten zweifellos deutlich mehr Hype erzeugt. Beide Titel gehören zu den ikonischen Spielen der PS3- und PS4-Ära, die sowohl durch ihre herausragende Spielmechanik als auch durch ihre epische Erzählweise einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben. Ein solches Remaster hätte nicht nur technische Verbesserungen, sondern auch neue Inhalte und tiefere Anpassungen an die PS5-Hardware erwarten lassen – und das wäre ein echter Mehrwert gewesen.

Und auch wenn das Spiel durchaus gut aussieht, ist das für 50 Euro nicht wirklich ein überzeugender Grund, noch einmal zuzugreifen. Wer sich für Days Gone interessiert, ist mit der PS4-Version auf der PS5 immer noch gut bedient, aber mehr als 10 Euro für das Upgrade dürfte es vielen nicht wert sein. Glücklicherweise wurde der Preis für die PS4-Version schnell angeglichen, um euch diese schwierige Entscheidung abzunehmen.

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