PlayStation liebt seine Studios. PlayStation zwingt niemanden zu irgendetwas. PlayStation setzt einfach nur „große Initiativen“ um – und rein zufällig wurden gleich eine ganze Reihe von Entwicklern ermutigt: „Hey, wisst ihr, was das Gaming-Universum dringend braucht? Noch mehr Live-Service-Spiele!“ Wie von Zauberhand wurden also gleich ein Dutzend dieser Projekte angeschoben. Man könnte fast glauben, es gäbe einen geheimen Wettbewerb darum, wer es am schnellsten bereut.
Schauen wir kurz zurück: PlayStation hat in den letzten Jahren einige herbe Prüfungen durchlaufen. Aber zum Glück gibt es da noch echte Spiele – also Singleplayer-Perlen wie „God of War: Ragnarök“ und „Marvel’s Spider-Man 2“, die den Ruf der Marke retten konnten. Dann gab es da aber auch „Concord“, eine tragische Geschichte über ein Spiel, das kaum jemand spielen wollte. PlayStation tat das einzig Vernünftige: Es lenkte mit den Erfolgen von „Helldivers 2“ und „Astro Bot“ ab und sprach einfach weiter davon, Dass Live-Service-Games noch immer die Zukunft sind. Warum? Gute Frage. Vielleicht klappt es ja mit „FairGame$“.
Live-Service? Ja, aber bitte freiwillig!
Nun könnte man ja meinen, dass Entwickler wie Naughty Dog, Bluepoint oder Bend Studio sich all die Jahre in ihren geheimen Kammern zusammengesetzt haben und dachten: „Vergesst unsere DNA, lasst uns Games-as-a-Service-Giganten werden!“ Völlig freiwillig, versteht sich. Dass Naughty Dogs Last of Us-Multiplayer 2023 still und heimlich eingestellt wurde, obwohl es großartig gewesen sein soll, und Bluepoint sein Live-Service-Experiment mit „God of War“ einfach ins Feuer geworfen hat? Reine Zufälle.
Doch zum Glück haben wir Ex-PlayStation-Boss Shuhei Yoshida, der uns beruhigt: Niemand wurde gezwungen. Gar nichts. PlayStation diktiert nicht, PlayStation inspiriert! Wenn PlayStation also sagt, dass es Live-Service pushen will, dann hören die Studios das, nicken eifrig und stellen zufällig genau solche Projekte vor. Natürlich aus tiefster, kreativer Überzeugung.
Yoshida erklärte im „Sacred Symbols“-Podcast, dass es sich um „wahrscheinlich gegenseitige“ Entscheidungen handelte. Kein Druck, keine Agenda – einfach ein harmonischer Tanz zwischen Management und Entwicklern.
Das Ende der Live-Service-Ära?
Aber hey, vielleicht ist es doch nicht so gelaufen, wie man sich das in den schicken Büros von PlayStation vorgestellt hat. Jetzt, wo die Live-Service-Begeisterung abflaut und sich Studios wieder an ihre eigentliche Leidenschaft erinnern dürfen, dürfen wir ja hoffen, dass in Zukunft wieder mehr auf Singleplayer und weniger auf „Wie monetarisieren wir das am besten?“ gesetzt wird. Vielleicht sehen wir bald wieder mehr kreative Games und weniger Service-Träume, die nach zwei Jahren eingestampft werden.
Aber natürlich alles völlig freiwillig.