Nach der gestrigen Anhörung vor den EU-Kartellbehörden, bei denen Sony und Microsoft zugegen waren, gibt es weiterhin keine eindeutige Tendenz, ob der Deal zeitnahe genehmigt wird oder nicht. Microsoft ist zwar weiterhin optimistisch, erwartet aber keine schnelle Einigung.
In einem Statement von Microsoft nach der Anhörung sagte man, dass man nicht die Absicht habe, einen Teil des Geschäfts nach der Übernahme zu verkaufen, so wie von den Behörden vorgeschlagen. Diese hatten Microsoft nahegelegt, Call of Duty aus dem Deal herauszunehmen. Eine alternative Lösung hat man aber auch nicht angeboten.
Dafür gab es weitere Vorwürfe gegen Sony, die laut Activision Blizzard die Behörden dazu nutzen würden, um die Regeln des Weltmarktes zu untergraben.
„Die Mission der Europäischen Kommission ist es, die europäischen Verbraucher zu schützen, nicht den Weltmarktführer“, so Activision Blizzard. „Sony versucht, dieses Ziel zu untergraben, um seine zwei Jahrzehnte lange Dominanz bei Videospielen zu schützen. Wir sind zuversichtlich, dass die Regulierungsbehörden feststellen werden, dass unsere geplante Fusion den Wettbewerb verbessern und mehr Möglichkeiten für Arbeitnehmer und bessere Spiele für unsere Spieler schaffen wird.“
Bei der Anhörung vor der Europäischen Kommission waren mehrere Unternehmen anwesend, darunter auch Google, Nvidia und Activision / Blizzard.
Sony ist seit zwei Jahrzehnten Marktführer
Microsoft’s Brad Smith betonte außerdem die Marktführung von Sony, die seit zwei Jahrzehnten bestehen würde. Nach deren Ansicht hält Sony einen Anteil von 70 Prozent, woran nicht einmal die Lieferschwierigkeiten der PS5 etwas dran geändert hätten.
„Bedenken sie den Markt in Europa. Es ist ein Markt, an dem Sony einen Anteil von 80 % hat. Weltweit ist es etwa 70/30. In Japan ist es 96/4. Diese Zahlen sind seit zwei Jahrzehnten bemerkenswert konstant. Selbst im letzten Jahr, als es Probleme mit der Lieferkette bei Sony gab, kamen sie stark zurück.“
Wann es zu einer endgültigen Entscheidung in diesem Übernahmepoker kommen wird, ist also weiterhin offen.