Monster Hunter Wilds – Charakterbearbeitung hinter Paywall – ein fragwürdiger Trend?

Capcom kassiert ab: In Monster Hunter Wilds kostet die Charakterbearbeitung echtes Geld. Ein fragwürdiger Trend, der Spieler für grundlegende Anpassungen zur Kasse bittet.

Niklas Bender
Freelancer und Editor-in-Chief bei PlayFront.de seit 2022. Liebe die PS5, zocke quer durch alle Genres und eine Schwäche für humorvolle Texte – Sarkasmus inklusive.
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Mit der Veröffentlichung von „Monster Hunter Wilds“ hat Capcom nicht nur ein neues Abenteuer für Fans der Reihe geschaffen, sondern auch eine kontroverse Entscheidung getroffen: Die Bearbeitung des physischen Erscheinungsbilds von Jäger und Palico wird erneut hinter Mikrotransaktionen gesperrt.

Wer seinen Charakter nach der Ersterstellung anpassen möchte, hat genau eine kostenlose Gelegenheit dazu. Danach wird es teuer: Der Charakterbearbeitungsgutschein ist für 6,99 Euro erhältlich. Möchte man die Begleiter, die Palicos, ebenfalls umgestalten, kostet dies ebenfalls satte 7,99 EUR für drei Gutscheine. Alternativ gibt es ein Paket für rund 9,99 EUR, das je drei Anpassungen für Jäger und Palico erlaubt. Diese Preise sind im PlayStation Store zu finden, wo bereits zahlreiche Mini-DLCs erhältlich sind. Capcom verliert also keine Zeit, um kräftig Kasse zu machen.

Warum die Kritik gerechtfertigt ist

In einer Zeit, in der Spieler immer mehr für kosmetische Inhalte bezahlen sollen, stellt sich die Frage: Wo zieht man die Grenze? Mikrotransaktionen für Skins oder optionale Items sind längst Alltag, aber die Einschränkung der Charakterbearbeitung wirkt wie ein Schritt zu weit. Besonders irritierend ist, dass „Monster Hunter Wilds“ ein Vollpreisspiel ist. Man zahlt also nicht nur für das Spiel selbst, sondern auch für grundlegende Features, die traditionell kostenlos waren.

Spieler können zwar noch Haare, Augenbrauenfarbe, Make-up und Kleidung frei anpassen, aber wer eine umfassendere Änderung möchte, wird zur Kasse gebeten. Das widerspricht dem Grundprinzip vieler RPGs, bei denen Anpassungen und Individualisierung Teil des Erlebnisses sind.

Eine fragwürdige Entwicklung in der Branche

Dieses Modell ist nicht neu: Bereits in „Dragons Dogma 2“ gab es anfangs ähnliche Restriktionen. Doch mit jeder neuen Iteration eines Franchise scheinen diese Grenzen weiter auszudehnen. Das Problem ist nicht nur auf Monster Hunter beschränkt – immer mehr Studios setzen auf Mikrotransaktionen für Funktionen, die früher Standard waren. Das zeigt einen bedenklichen Trend in der Gaming-Industrie: Monetarisierung um jeden Preis.

Capcom hat zwar zum Start von „Monster Hunter Wilds“ einen einmaligen kostenlosen Gutschein bereitgestellt, aber ob das die Wogen glättet, ist fraglich. Die Community hat die Praxis bereits in sozialen Medien kritisiert, und es bleibt abzuwarten, ob der Entwickler darauf reagiert.

Fakt ist: Diese Art von Monetarisierung hinterlässt einen bitteren Beigeschmack. Und wenn Spieler nicht jetzt ihre Stimme erheben, könnte die Zukunft noch teurer werden. Was „Monster Hunter Wilds“ abseits dessen bietet, verrät euch unser Review zum Spiel.

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