Mit der Ankündigung von „Marvel’s Guardians of the Galaxy“ haben Entwickler Eidos Montréal und Square Enix für viel Begeisterung gesorgt und die Erwartungen geweckt, ein ansprechendes Spiel über das populäre Helden-Quartett auf den Markt zu bringen. Besonders nachdem der erwartete Erfolg von „Marvel‘s Avengers“ nicht ganz erreicht werden konnte, gelten die Guardians of the Galaxy nun als großer Hoffnungsschimmer in der Spiele-Welt von Marvel. Können Star Lord & Co. das Ruder wieder rum reißen?
Wir hatten die Gelegenheit, den Titel in einer ersten Preview und Online-Session anzutesten, wobei die Publisher immer kreativeren Zugang dazu gewähren. Besondere Zeiten bedürfen eben besondere Maßnahmen, wenn es die gamescom & Co. gerade nicht gibt. Also alles an Bord und los gegroovt!
Zuhause in der Milano
Die Testmission in „Marvel’s Guardians of the Galaxy“ beginnt für uns auf der Milano, dem Raumschiff der Guardians, welches zugleich Basis und Zuhause der Helden ist. Hier können wir in der Rolle von Star-Lord – Peter Quill – jeden Winkel des Schiffs inspizieren, unter anderem die Kabinen der Crew, die Lagerräume oder den gemeinsamen Aufenthaltsraum. Überall findet man persönliche Gegenstände wie Poster von Stars in Quill’s Zimmer oder Kriegstrophäen in dem von Gamora, welche häufig zu Gesprächen mit den Besitzern führen und uns diese näher bringen. Wir bekommen einen ersten tollen Einblick in die Beziehungen der Figuren und ermöglichen dabei auch die ein oder andere optionale Missionslinie.
Im Hintergrund läuft eine Jukebox mit verschiedenen Klassikern, wie etwa „Everyone’s a winner“ von Hot Chocolate, „Holding out for a hero“ von Bonnie Tyler, oder weiteren Songs von KISS, New Kids on the Block, oder Rick Astley. Die geniale Playlist fügt sich zu einem erstklassigen und kultigem Soundtrack zusammen, der für Square Enix und Eidos Montréal eine ganze besondere Rolle einnimmt. Es wurde viel hin und her experimentiert, und am Ende wurden neben lizenzierten Songs ein eigenes Album mit über 30 Songs entwickelt, bei dem sogar Teile des Entwicklerteams aktiv mitgewirkt haben. Wir sind jedenfalls begeistert vom gesamten Mix aus Effekt-Sound und Musik der verschiedensten Stile, der perfekt zu den Guardians passt, wie von Quill selbst ausgewählt.
“Die Musik war von Anfang an darauf ausgerichtet, sich stets an der Story zu orientieren, denn wir wollten unsere großartige Geschichte immer optimal begleiten. […] Wir haben uns dabei für die gefährliche, ernste Stimmung entschieden, weil es in dem Spiel ohnehin viel Comedy gibt und wir auch diesen anderen Aspekt einbringen wollten.”
Steve Szczepkowski / Senior Audio Director
Insgesamt präsentiert man uns die Milano damit auf eine beeindruckende Weise. Man vermittelt hier ein sehr gutes Gefühl, wie die Crew auf dem Schiff zusammen lebt, mit allen Problemen, die ein WG- oder Großfamilienleben so mit sich bringen. Man konzipiert hier gezielt Momente, die nichts mit dem gewohnten Heldentum zu tun haben, sondern mit normalen, alltäglichen Streitereien darüber, wer den Kühlschrank offen gelassen hat oder welche geheimen Leidenschaften der ein oder andere Held hegt. Das macht die Guardians halt irgendwie anders, vor allem aber sympathisch.
“Die „Milano-Momente“ sind ein wirklich wichtiger Bestandteil des Gesamterlebnisses von Marvel’s Guardians of the Galaxy. Wir beginnen die Milano-Momente so – sie sind ein wiederkehrendes Motiv im Spiel –, weil die Guardians of the Galaxy … eine Familie sind.”
Jean-Francois (JF) Dugas / Creative Director
Ich bin Groot
Mit der Milano steuern wir schließlich eine Basis des Nova-Corps an, weil wir einen intergalaktischen Strafzettel bezahlen müssen. In der Basis angekommen erleben wir jedoch einige merkwürdige Ereignisse, so gibt es zum Beispiel kaum eine Spur der Novas, weshalb wir uns den Weg durch verschlossene Türen und Sicherheitssysteme bahnen müssen. Dafür müssen wir auf die Fertigkeiten unserer Teams zurückgreifen, indem wir etwa mit Quills Elementarpistole Turbinen einfrieren und Kisten zerstören, oder z.B. Rocket durch enge Schächte kriechen lassen. Darüber hinaus können wir mit verschiedenen Geräten interagieren und neue Situationen kreieren.
Gleiches gilt auch für die Situation, in der wir einen Nova Helm samt Funkgerät finden und dadurch mögliche Mitglieder des Corps hören können, die sich allerdings sehr merkwürdig verhalten. Wenn wir ihnen Antworten, dann ist 1. das Team nicht allzu glücklich mit unserer Entscheidung und 2. kommen Mitglieder des Corps zu uns, die von einem merkwürdigen, lila Licht umgeben sind und das Feuer auf uns eröffnen. Antworten wir jedoch nicht, dann kommt niemand zu uns, wir nehmen einen Aufzug und sehen, wie die korrumpierten Mitglieder die nicht infizierten erschießen.
So oder so müssen wir uns durch die Basis, zurück zur Milano arbeiten, in der Hoffnung, dass wir auf andere, nicht infizierte Besatzung treffen. Dafür setzen wir die Fertigkeiten unseres Teams gezielt gegen verschiedene Gegnertypen ein. So kann Quill mit seiner Waffe Gegnern Elementarschaden zufügen, während Groot Gegner mit seinen Ästen festsetzen kann. Drax und Gamora hingegen fügen den meisten physischen oder Taumelschaden zu. Kombiniert man die einzelnen Techniken, dann ist man bestens für den Kampf gewappnet. Hat man genug Energie gesammelt, kann Quill das Team zusammentrommeln im sogenannten Huddle, um mit den passenden Songzitaten die anderen zu motivieren und einen zusätzlichen Buff zu erzeugen.
„Das Wichtigste im Kampf ist der Überblick, um die Vorteile der Fähigkeiten eurer Gefährten optimal einzusetzen. […] Es geht darum, herauszufinden, welcher Gegner im jeweiligen Moment wodurch angreifbar ist.“
Patrick Fortier // Senior Gameplay Director
Dynamische und rasante Fights
Die Kämpfe in „Marvel’s Guardians of the Galaxy“ gestalten sich dabei sehr rasant und sind ansprechend gestaltet, wenngleich die Steuerung sehr einfach gehalten ist. Auch die Kombination der einzelnen Fertigkeiten macht einiges her. Zudem lassen sich diese mit Fertigkeitspunkten erweitern, ebenso wie die Ausrüstung von Quill, die an Werkbänken überall verteilt angepasst werden kann. Square Enix betont hier vor allem, dass es sich um Anpassungen, und nicht um Verbesserungen handelt, ohne die man im Laufe der Zeit nicht weiter kommen würde, sondern durch die man den Spielstil an seine eigenen Vorlieben anpassen kann.
“Im Prinzip verbessern sie Dinge, die ihr bereits habt. Ihr könnt ein bisschen länger in der Luft hängen, oder der Cooldown der Waffe ist eine Idee kürzer. Oder eure Schilde regenerieren sich ein wenig schneller, solche Sachen. Oder das perfekte Ausweichen, was im Kampf echt praktisch ist.”
Patrick Fortier // Senior Gameplay Director
Zusammenfassend lässt sich nach dieser ersten Preview-Session sagen, dass „Marvel‘s Guardians of the Galaxy“ glücklicherweise vieles richtig macht, gerade im Blick darauf, dass man mit „Marvel‘s Avengers“ einen ewigen Ausreißer auf der Liste sonst sehr gelungener Titel zu verarbeiten hat. Diesmal bekommen wir ein auf den ersten Blick ein gelungeneres Marvel-Spiel geboten, mit einem ansprechenden und zugänglichem Gameplay und viel Liebe zum Detail, sowie alternativen Wegen und optionalen Möglichkeiten. Hinzu kommt eine galaktische Atmosphäre, egal ob in der laufenden Mission, oder in kleineren Pausen, wie etwa in der Milano, während uns der kultige Soundtrack noch immer wohlklingend in den Ohren liegt. Darüber hinaus sind die Fertigkeiten der einzelnen Mitglieder gut in Szene gesetzt und sorgen für spannende und ausgeglichene Kämpfe, die einiges an Freude bereiten. Wir sind jedenfalls begeistert und gespannt darauf, welche geheime Bedrohung hinter den infizierten Novas steckt, und freuen uns schon darauf, wenn die Guadians of the Galaxy ab Oktober auf groove-mäßige Missionen gehen.
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