Eine Klage gegen Sony wegen angeblich rechtswidriger Wettbewerbsverzerrung wurde vorerst abgewiesen. Darin ging es auch um eine mögliche Bildung einer Monopol-Stellung.
Hintergrund ist das Entfernen der digitalen Voucher-Codes für ausgewählte Spiele im PlayStation Store, die Sony über den Handel vertrieben hat. Das war 2019. Stattdessen soll man die regulären PSN-Karten erwerben und gegen die Spiele aus dem PlayStation Store einlösen.
Das Problem dabei ist, dass somit kein echter Wettbewerb mehr existiert und Sony die Preise im PlayStation Store alleinig diktieren kann. Eine Befürchtung, die schon damals mit der Entscheidung zu diesem Schritt aufkam.
Klage vorerst abgewiesen
Das war auch Gegenstand einer Klage vor dem US District Court for the Northern District of California, die vorerst abgewiesen wurde. Jedoch nicht, weil sie falsch oder gänzlich unbegründet war, vielmehr konnten die Vorwürfe laut der zuständigen Richterin Richard Seeborg nicht ausreichend dargelegt oder nachgewiesen werden.
„Dem Antrag auf Abweisung wird stattgegeben, weil die Kläger kein angemessenes wettbewerbswidriges Verhalten nach dem Sherman Act geltend gemacht haben und die anderen Ansprüche von den Ansprüchen des Sherman Act abgeleitet sind.“
Bloomberg
Laut dem Gericht muss der Kläger beweisen, dass Sony mit dem Verkauf der Spiele ausschließlich über den PlayStation Store darauf abzielt, um Mitbewerber auszuschalten und die vollständige Kontrolle über diesen Markt zu übernehmen.
Das zeigt sich vor allem daran, dass die Preise für digitale Spiele oftmals deutlich höher sind als bei ihrem Pendent auf Disc, was viele User bis heute nicht nachvollziehen können. Schließlich fallen hier Kosten für Produktion, Vertrieb und Zwischenhändler gänzlich weg.
Die Kläger haben nun die Möglichkeit, ihre Begründung besser auszuarbeiten und einen weiteren Versuch vor Gericht zu starten. Ob ihnen das gelingt, ist derzeit jedoch völlig offen. Neben Sony ist eine solch aggressive Preispolitik auch bei Nintendo zu beobachten, die teils Spiele in ihrem eShop verkaufen, die sich preislich seit Jahren kaum bewegen – vor allem betrifft das Titel aus dem First-Party Portfolio.