TEST: Dissidia Final Fantasy NT – Was für echte Hardcore Fans!

By Patrick Held Add a Comment
6 Min Read

Seit Jahrzehnten gibt es zahlreiche Ableger von Final Fantasy für alle möglichen Plattformen und in fast jeder erdenklichen Gameplay-Variante. In 2015 erschien eine Arcade-Version von „Dissidia Final Fantasy“ in den Spielhallen. Team Ninja entwickelte den Titel weiter, um ihn nun auf den aktuellen Konsolen in erweiterter Form zu veröffentlichen. Doch wie schlägt sich dieser Mix aus Action-RPG und Beat ‚em up?

Der Kampf um das Universum

Die Figuren und Helden aus den einzelnen Final Fantasy-Teilen werden alle in eine fremde Welt entführt, in der zwei Gottheiten einen Wettkampf austragen, der das Schicksal der Welt besiegeln und über das Überleben aller entscheiden soll. Dazu lassen sie die einzelnen Kämpfer nochmals gegeneinander antreten, weshalb sich viele der Figuren bereits kennen. Die ganze Story wird in 30 kleineren Zwischensequenzen gezeigt, die nach und nach freigeschaltet werden können. Leider gibt es hierzu keinen zusammenhängenden Modus, denn jede Sequenz wird mit Punkten freigeschaltet, die man im normalen On- oder Offlinemodus erhalten kann. Ein echter Story-Modus wäre hier deutlich ansprechender gewesen, auch, um einen Einblick in alle Figuren und ihre Fähigkeiten zu erlangen.

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Das Kampfsystem von von „Dissidia Final Fantasy NT“ ist dabei sehr ansprechend, wenn auch nicht ganz durchsichtig: Es gibt vier Klassen (Frontkämpfer, Assassine, Spezialisten und Fernkämpfer), die sich in Größe, Beweglichkeit und Kraft unterscheiden. Die Kämpfe werden im 3 gegen 3- System ausgetragen, wobei man sein Team aus 30 Kämpfern nach Belieben zusammensetzen kann. Hier stehen Figuren aus allen Teilen und Epochen zur Verfügung. Für Fans mit Sicherheit ein klasse Feature, für Einsteiger und Serienneulinge jedoch eher überfordernd. Es fällt schwer, sich mit allen Figuren zu identifizieren und seine passenden Teamplayer zu entdecken.

Insgesamt gibt es zwei verschiedene Gameplaymodi: im klassischen Kampfmodus bearbeiten wir unsere Feinde mit unseren Schlägen, um deren LP zu entziehen und an den Rand der Erschöpfung zu drängen. Nebenher steigern wir unsere eigenen Mutpunkte, die wir dafür einsetzen können, um Feinden extrem zu schaden oder sie sogar vollkommen auszuschalten. Gelingt uns dies drei mal, gehört der Sieg uns. Beeinflussen können wir den Kampf zudem mit besonderen Attacken, die unsere Kräfte entweder stärken oder den Feind schwächen. Darüber hinaus können wir eine der zahlreichen Gottheiten herbeirufen, die den Kampf kräftig beeinflussen können, etwa mit einem starken Blizzard oder einem Feuersturm.

Neben dem klassischen Modus gibt es noch die sogenannte Kristallschlacht. Hier treten die beiden Teams gegenseitig in einen Wettstreit, den Kristall der Feinde zu zerstören. Hier ist in erster Linie Teamgeist gefragt, denn die einen müssen den eigenen Kristall beschützen, während die anderen um den Sieg kämpfen und alles kurz und klein hauen.

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Alles in allem sind die beiden Modi sehr ansprechend gestaltet worden, und schaffen es dabei, für Abwechslung und Spannung gleichermaßen zu sorgen. Leider fehlt ein roter Faden, der sich einigermaßen gut durch das ganze Spiel zieht und damit für ein klar erkennbares Muster sorgt. Dies dürfte aber vor allem dem ursprünglichen Arcade-Ansatz geschuldet sein. Gerade der Story-Modus, der nur aus ein paar Zwischensequenzen besteht, hätte von einem besseren Aufbau profitieren können. Darüber hinaus bietet der Titel kaum Umfang und kann dadurch sehr schnell eintönig werden.

Karge Arenen, hektische Action, aber ansehnliche KI

Die Schauplätze der Kämpfe sind verschiedene Orte aus allen Teilen der Final Fantasy-Serie. Diese versuchen den Geist der einzelnen Titel einzufangen, haben dabei aber doch ein paar Probleme. So sind die Karten zwar sehr groß, bieten allerdings kaum Details oder Atmosphäre. Sie wirken zu kahl und verschenken dadurch viel an Potential. Die Maps hätten wesentlich ausgefeilter dargestellt werden können, haben aber selten mehr als ein paar Bäume und Felsen zu bieten. Des Weiteren sind die Karten nicht dynamisch und reagieren in keiner Weise auf unsere Kampfhandlungen, etwa durch splitternde Bäume oder aufgewirbelten Staub.

Hinzu kommt, dass die Kämpfe oft recht hektisch werden, wodurch hin und wieder der Überblick verloren geht. Problematisch wird hier auch die etwas eigenwillige Steuerung. Zum Beispiel können die Figuren schnell durch die Luft segeln, brauchen dann aber lange, um wieder auf dem Boden zu kommen. Und das selbst, wenn man direkt auf einen anvisierten Feind zufliegt.

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Schön umgesetzt hingegen ist die KI, die nicht nur sehr intuitiv und praktikabel handelt, sondern auch im Kampf gekonnt agiert, um hilfreich zur Seite zu stehen. Die Kameraden wählen die passenden Ziele aus und handeln gekonnt eigenständig. Darüber hinaus stehen viele verschiedene Tutorials zur Verfügung, die dem Spieler alle möglichen Elemente näherbringen und dabei auch einige Tipps und Tricks bietet.

Dissidia Final Fantasy NT“ bietet im Gesamten leider keine sonderlich ansprechende Atmosphäre, was unter anderem an dem fehlenden roten Faden liegt, sowie an den kargen Stages und den kurzen Sequenzen, die die gesamte Story abbilden. Zudem schaffen es die Kämpfe nicht, auf lange Sicht zu motivieren, was lediglich durch die zahlreichen Collectibles, die es im Spiel zu ergattern gibt, etwas aufgepeppt wird. Lobenswert ist dafür wieder die Synchronisation, die hier in Englisch und Japanisch verfügbar ist, was sich gut in den Titel einfügt und das Arcade-Feeling untermauert.

TEST: Dissidia Final Fantasy NT – Was für echte Hardcore Fans!
„Dissidia Final Fantasy NT merkt man es deutlich an, dass der Titel in seinem Kern für große Spielhallen erdacht war. Es fehlt dem Spiel deutlich an einer ansprechenden Atmosphäre, der man sich gerne hingeben möchte, um sich in vielen Stunden umher zu prügeln und die Welt zu retten. Die Kämpfe sind am Anfang zwar noch recht interessant, aber ihnen geht schnell die Luft aus. Außerdem fehlt es dem Titel im Wesentlichen an Umfang, um Spieler lange genug zu fesseln. Zwar sind die Figurenmodelle wirklich klasse umgesetzt und sehen ansprechend aus, nur leider kann das Drumherum da nicht mithalten. Dissidia Final Fantasy NT ist kein schlechter Titel, aber auch kein Injustice, da man viel zu viel Potential auf der Strecke liegen lässt. Daher richtet sich der Titel in erster Linie an echte Hardcore Fans, die etwas Abwechslung im Final Fantasy-Universum suchen.“
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