TEST: Frantics – Wenn der Sieg alles oder nichts bedeuten kann

By Trooper_D5X Add a Comment
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Die PlayLink-Reihe von Sony wurde in dieser Woche um das Party-Game “Frantics“ von NapNok Games erweitert, das gemäß dem PlayLink-Konzept vielleicht nicht so versierte Spieler an die PS4 bringen soll. Nach „Wissen ist Macht“ und „That´s You“ möchte man auch diesmal unterhaltsame Abende füllen, in dem man sich in kleinen Gruppen und mit dem Smartphone bewaffnet in abgedrehte Mini-Games stürzt und sich versucht gegenseitig auszustechen – ob jeder gegen jeden oder gemeinsam, liegt dabei ganz bei euch.

Was bei „Frantics“ zu aller erst ins Auge sticht, ist vor allem die Gesamtpräsentation, die sich entgegen anderer Party-Games etwas ernster nimmt, mit einem Fuchs als Show Host, der einen recht trockenen, wenn auch nicht weniger spitzen Humor an den Tag legt, gepaart mit jeder Menge Ironie und Sarkasmus, die er über seine Kandidaten streut. In seinem karierten Anzug, der Krawatte und dem gelegentlich gepflegten Glas Whiskey in der Hand, spielt er diese Rolle allerdings auch grandios glaubhaft, ohne auch nur eine Sekunde davon abzuweichen.

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Welches Tier steckt in dir?

Bevor es in „Frantics“ so richtig los geht, müssen zunächst einmal die Kandidaten aufgestellt werden, was mittels eurer Smartphone Kamera passiert. Ein schnelles Selfie möglichst stylisch in Szene gesetzt und dank modernster Supercomputer wird im Hintergrund die zu euch am besten passende tierische Form berechnet. Das kann von der Kuh, einem Elefanten, einer Ente oder einem Krokodil wirklich alles sein. Mit den recht demotivierten Kandidaten, die allesamt aus Knete und lustigen Glubschaugen bestehen, gilt es nun in 15 unterschiedlichen Minispielen möglichst viele Kronen und Münzen zu sammeln, wobei hier alles auch nichts bedeuten kann, und nichts womöglich alles.

Schon mal Bürostuhl-Curling gespielt?

In jeweils vier Runden und einem Finale kämpft man in unterschiedlichen Mini-Games um den Sieg, wobei man sich bei NapNok Games wirklich kreative Gedanken gemacht hat, die Mitspieler zu unterhalten. Wie wäre zum Beispiel mit einer Runde Bürostuhl-Curling, bei dem man auf seinem Arbeitsgefährt versucht möglichst die Zielmarkierung zu erreichen, während andere Spieler den Weg dort hin mit Federfallen spicken und man so oder so schon mit zahlreichen Hindernissen zu tun hat. Auch Autorennen sind möglich, bei denen allerdings die anderen bestimmen, wie eurer Wagen ausgestattet wird. Verpasst ihr ihnen einen Turbo-Antrieb oder lieber eckige Reifen? Wer es etwas luftiger mag, kann sich auch mit einem Fallschirm zu Boden stürzen, während ihr von anderen Mitspielern mit einer Stange Dynamit beschenkt werdet, aber auch ein fast klassischer Lauf über Hindernisse und gelegentliche Rempler der anderen Spieler sind möglich. Eine Auswahl der verfügbaren Mini-Games hat Sony auch auf der offiziellen Homepage zusammengefasst. Übrigens lassen sich die Mini-Games auch individuell und thematisch nach Race, Brawl oder Diplomatie zusammenstellen, um so nur seine Favoriten zu absolvieren.

Gemeinsam ist man stärker

Das Clou bei „Frantics“ ist allerdings der, dass man im Grunde zwar gegeneinander spielt, gemeinsam aber die größeren Chancen hat zu gewinnen. Und in diesem Punk hebt sich der Titel von den meisten anderen dieser Art ab. Ein Beispiel ist zum Beispiel das Spiel „Icicle Pickle“, wo es darum geht, die anderen Spieler von einem einstürzenden Eisberg zu schubsen. Das funktioniert zwar auch alleine, im Huckepack mit einem oder zwei weiteren Spieler aber viel viel Besser, da mehr Gewicht zum Schubsen da ist. Dieses Prinzip lässt sich auf diverse andere Mini-Games anwenden, sodass Absprachen untereinander womöglich sehr hilfreich sind. Aber auch andere Hilfsmittel können für die Mini-Games gewählt werden, darunter ein Joker-Hut, der eure Punktzahl verdoppelt, ein Münzmagnet usw. Wer vorzeitig ausscheidet, kann zudem die anderen Spieler von seinem Smartphone aus weiter sabotieren und dem ein oder anderen so vielleicht noch zum Sieg verhelfen.

Interessant wird es zudem mit der Geheimmission, bei der euch der Fuchs auf eurem Smartphone anruft und euch eine bestimmte Aufgabe stellt. Dies kann sein, einem bestimmten Spieler zum Sieg zu verhelfen oder einen anderen komplett zu sabotieren. Schafft ihr das erfolgreich, werdet ihr am Ende ebenfalls mit mehr Münzen oder Kronen belohnt.

Insgesamt bietet „Frantics“ so interessante und spaßige Ansätze, wobei auch hier zu empfehlen ist, möglichst zu dritt oder viert zu spielen. Andernfalls springt zwar die KI ein, aber mit der sind zum Beispiel keine persönlichen Absprachen möglich. An dieser Stelle würde sich eine Online-Komponente anbieten, die bislang jedoch keines der PlayLink-Spiele an Bord hat.

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Unberechenbar zum Sieg

Wenn man sich ausgiebig in den vier Runden zum vermeintlichen Sieg gekämpft hat, kommt das Grand Final mit seiner vorherigen Auktion. Hier werden zunächst alle zuvor verdienten Münzen eingesetzt, um sich davon Kronen oder Items zu kaufen, die wiederum für eure Leben im Finale stehen oder euch länger am Leben lassen. In diesem Punkt wird „Frantics“ ziemlich unberechenbar, da so der Anschein erweckt wird, dass all eure bisherigen Leistungen nichts mehr wert sind und der Sieg am Ende gekauft wird. Auf der anderen Seite haben aber auch Spieler mit nur sehr wenig Münzen die Chance, ein wertvolles Item zu kaufen und somit einen entscheidenden Vorteil im Finale zu haben. Ob das allerdings ein fairer Ausgleich ist, mag man etwas bezweifeln, da der Glücksfaktor in diesem Punkt doch ziemlich hoch ist.

Letztendlich muss man aber sagen, dass „Frantics“ ein Party-Spiel für einen lockeren Abend in kleiner Runde ist und kein Ranglistenspiel, bei dem nur der Sieg zählt. Es soll in erster Linie unterhalten und Spaß machen – und das tut es definitiv. Etwas ermüdend und kontraproduktiv ist da eher die nüchtern wirkende Präsentation, die einer aufgeregten Stimmung vor dem Bildschirm womöglich etwas abträglich sein könnte.

TEST: Frantics – Wenn der Sieg alles oder nichts bedeuten kann
„Frantics galt schon seit seiner ersten Präsentation als witziges und unterhaltsames Party-Spiel, das in seiner Art doch recht unkonventionell ist. Zwar kämpft hier jeder gegen jeden, zugleich ist man aber auch aufeinander angewiesen, um am Ende festzustellen, dass womöglich doch mehr das Glück entscheidet, um zu gewinnen. Das sind ziemlich viele Gegensätze, die hier aufeinanderprallen und den einen oder anderen vielleicht verwirren, wenn nicht sogar frustrieren, wenn man das Spiel zu ernst nimmt. Aber genau das sollte man vielleicht auch nicht. Frantics soll in erster Linie für unterhaltsame und lustige Abende sorgen, aufgepeppt mit witzigen Ideen und Mini-Games, die von ulkigen Charakteren und einen schrägen Show Host präsentiert werden, der selten ein gutes Wort für seine Kandidaten übrig hat. Damit erfüllt Frantics durchaus seinen Zweck und ist für Party-Game Liebhaber einen Blick wert und obendrauf zu einem fairen Preis erhältlich.“
8

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