TEST: Life is Strange 2 – Ein wundervoller Auftakt eines Roadtrip

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Es ist wieder Life is Strange Zeit! Square Enix und DontNod veröffentlichten heute die mit Spannung erwartete Fortsetzung ihres Episoden-Adventures. “Life is Strange 2” baut dazu auf den Stärken des Originals auf, verspricht zugleich aber eine brandneue Geschichte und einen etwas anderen Ansatz, der jedoch nicht weniger spannend ist. Wir haben uns auf diesen wundervollen Roadtrip gewagt und verraten euch dazu mehr in unserem Test zur Episode I “Roads”.

Sean und Daniel – Brüder durch dick und dünn

Mit “Life is Strange 2” erwartet euch ein komplett neues Charakter-Cast – die beiden Brüder Sean und Daniel Diaz, Söhne eines mexikanischen Einwanderers, der wie so viele sein Glück in den Staaten versucht. Wie das Ganze in das Life is Strange-Universum passt, verraten wir an späterer Stelle.

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Life is Strange lebt jeher von dramatischen Geschichten, die oft eine ganze Lawine von Ereignissen lostreten. Eigentlich ist es für Sean ein ganz normaler Tag im Leben eines Teenagers, der gerade über beide Ohren verliebt ist und sich auf die Party am Abend freut. Schauplatz hier ist zunächst das beschauliche Seattle zur Halloween-Zeit, wo gerade das erste Laub von den Bäumen fällt und eine gemütliche Vorort-Stimmung herrscht. Sofort überkommt einem das vertraut wohlige Life is Strange-Feeling, was unter anderem dem erneut fantastisch gewählten Soundtrack (u.a. von Jonathan Morali) geschuldet ist, der Hand in Hand mit den Szenen auf dem Bildschirm einher geht und einen entspannt auf der Couch zurücklehnen lässt. Doch diese Ruhe soll nicht lange währen.

Ein neuer “Sturm” bricht los

Ganz im Stil von Life is Strange bricht vor der eigenen Türe plötzlich “ein Sturm” los, Seans und Daniels Vater liegt am Boden, daneben ein Cop, während nähernde Polizeisirenen im Hintergrund hallen. Von Panik getrieben flüchten Sean und Daniel vom Tatort, nur das Nötigste im Rucksack, um sich anschließend auf einem ziellosen Roadtrip wiederzufinden. Der Beginn einer aufregende Reise!

Anders als das Original präsentiert sich “Life is Strange 2” mehr als lineare Erfahrung, die euch entlang der Westküste der Staaten schickt. Man hält sich also nicht wie in Arcadia Bay nur an einem Ort auf, sondern durchläuft zunächst tiefe Wälder, kommt an einer Tankstelle vorbei oder rastet zwischendurch an einem Fluss. Eine nicht ganz alltäglich Situation für einen Teenager, der obendrauf auf seinen jüngeren, 9 Jahre alten Bruder aufpassen muss, während die Polizei auf der Suche nach euch ist. Beide schmieden einen Plan, sich bis nach Mexiko durchzuschlagen, auf dessen Weg euch die Aufgabe zufällt, den großen Bruder und Beschützer zu mimen.

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Die Life is Strange-Formel

An dieser Stelle kommt auch die Life is Strange-Formel zum Tragen, in dem ihr immer wieder wichtige und teils schwere Entscheidungen treffen müsst, die sich womöglich auf euren jüngeren Bruder oder andere Charaktere und Situationen auswirken, auch langfristig gesehen oder untereinander. Als Beispiel könnte man hier den Stopp in der Tankstelle nennen, wo ihr die Gelegenheit zum Diebstahl von Essen habt … aber wie wirkt sich das auf Daniel aus? Glaubt er, dass Diebstahl völlig OK sei oder es eine Ausnahmesituation ist, die er auch versteht? Und das ist nur ein sehr harmloses Beispiel. Entwickler DontNod schafft es hier erneut überzeugend die Beziehung zwischen den Brüdern glaubhaft darzustellen, jedoch nicht nur bei den Entscheidungen an sich, sondern auch in vielen kleinen Situationen, wie spontanes Versteckspielen im Wald oder immer wieder kleine Wettbewerbe, etwa im Kampf um den besten Schlafplatz. All diese Situationen und Szenen sind es, die “Life is Strange 2” wieder so authentisch und greifbar machen, da sie einem wahnsinnig vertraut vorkommen und eine natürliche Charakterentwicklung darstellen.

Wie genau sich eure jetzigen Entscheidungen langfristig auswirken werden, ist derzeit schwer abzuschätzen. Zwar wird man schon mit einigen Schlüsselmomenten konfrontiert, nur selten ziehen diese aber sofort auch Konsequenzen nach sich oder man muss zwingend ein zweites Mal spielen, um die optionalen Wege zu sehen. Zudem verzichtet “Life is Strange 2” diesmal auf ein Cliffhanger-Ende, was jedoch nicht heißen soll, dass man hier und da nicht auch mal den Atem anhält. An erster Stelle steht hier eine spannende und gefährliche Roadtrip-Geschichte, dessen Charaktere man auch wieder dazu nutzt, um aktuelle brisante Themen anzusprechen. So spielt hier unter anderem die Herkunft der beiden Brüder des Öfteren eine Rolle oder aber auch die harte Einwanderungspolitik von US Präsident Donald Trump.

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Ein Abstecher nach Oregon

Während “Life is Strange 2” eigentlich nichts mit dem originalen Schauplatz oder den Charakteren zu tun hat, ließ es sich DontNod nicht nehmen, diese in gewisser Weise mit aufzugreifen. So finden sich im Spiel immer wieder kleine Erinnerungen, etwa dass man direkt an Arcadia Bay vorbei fährt oder aber auch Querverweise auf die Prequel-Story “The Awesome Adventures of Captain Spirit” findet. Hier scheint übrigens auch eine Entscheidung eine Rolle zu spielen, die man schon direkt vor dem Spielstart treffen muss und das Ende des original “Life is Strange” betrifft.

Auf der technischen Seite sieht man dem Spiel auch den vorherigen Erfolg an, dass sich dank der aktuelleren Engine deutlich moderner, realistischer und somit deutlich schöner präsentiert. Gleichzeitig setzt man wieder auf den typischen Aquarell-Look von Life is Strange, wobei Charaktere, Animationen, Umgebungsdetails usw. deutlich detaillierte und feiner ausgearbeitet sind und somit ein stimmiges und glaubhaftes Gesamtbild abgeben. Sicherlich stand hierfür auch ein größeres Budget zur Verfügung, das man dementsprechend sinnvoll genutzt hat.

Life Is Strange 2
TEST: Life is Strange 2 – Ein wundervoller Auftakt eines Roadtrip
“Es ist mal wieder ein wundervoller Auftakt, den Life is Strange 2 hier hinlegt, der zugleich einen spannenden Roadtrip verspricht, der uns in den kommenden Episoden erwartet. Die erste Episode ‘Roads’ wird hauptsächlich dazu genutzt, um die neuen Charaktere einzuführen, die wie gewohnt alles andere als perfekt in ihrem Leben sind und sich gerade mit den typischen “Problemen” von Teenagern herumschlagen. Ein katastrophales Ereignis legt aber auch hier den Grundstein einer spannenden Geschichte, die von zwei Brüdern erzählt, die gezwungenermaßen auf der Flucht vor der Polizei sind und bei der es dem älteren Bruder zufällt, den jüngeren zu beschützen. Ganz typisch im Stil von Life is Strange müssen wieder schwere Entscheidungen getroffen werden, ohne zu wissen, was später die Konsequenzen daraus sein werden. Die authentische und emotionale Darstellung macht das Spiel aber schon jetzt wieder unglaublich sympathisch und man kann es kaum abwarten, wie es in Episode II weiter geht.”
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