TEST: RIDE 3 – Adrenalin und flotte Kurven

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Die ersten Erfahrungen sammelt der Mensch mit Motorrädern in der Regel auf einem Kinderkarussell. Immer schön im Kreis und mit einem sicheren Gefühl in der Bauchgegend. Später stellt sich die Frage, ob die finanziellen Mittel einen Führerschein für dieses Fortbewegungsmittel und/oder die vierrädrige Variante erlauben. Aus praktischen Gründen wählt man da eher die 2. und somit Bodenständige, allerdings mit Verzicht auf Luxus plus Lebensgefühl von Freiheit. Aber als Bewohner der virtuellen Welten ist eine solche Askese völlig unnötig. Also rauf auf den Sattel eines mechanischen Pferdes und los gehts zu den zum 3. Mal von der Firma Milestone S.r.l. zur Verfügung gestellten Pisten in “RIDE 3”, das wir ausführlichen getestet haben.

Aufhübschen in der Garage und los geht’s

Die erste Maschine in Empfang genommen und den Fahrer mit vorgegebenen Optikmöglichkeiten kreiert. Zweites ist jetzt nicht wirklich sichtbar, wenn Körper nebst Kopf überwiegend in kompletter Schutzkluft steckt, außer die Figurhaltung in der Kurve und die Nationalität wird vorab für die Außenwelt festgelegt. Beim Feuerstuhl sieht es schon neben der Färbemöglichkeit anders aus. Federn, Lenker, Bremsen… vieles kann ausgetauscht werden und Verbesserungen mit sich bringen, aber dafür benötigt man wie so oft im Leben Geld. Daher erstmal nehmen was gegeben wurde und sich mit den Verdienstchancen auseinandersetzen.

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Karriere, schnelle Rennen, wöchentliche Herausforderung und Onlinemodus verheißen gute Einnahmequellen in „RIDE 3“, aber mit was fängt man an? Gleich sich gegen die Menschheit blamieren oder das Tutorial suchen. In der Rubrik Karriere wird man fündig und kann verschiedene Typen unter seinem virtuellen Gesäß antesten, denn Bike ist nicht gleich Bike, wenn plötzlich sich eine Kurve nähert.

Vier verschiedene Schulen mit verschiedenen Aufgaben erwarten den unerfahrenen Fahrer und bei Erfolg bekommt man jeweils ein weiteres Kraftrad aus der jeweiligen Kategorie als lockende Belohnung. Gottseidank entscheidet hier kein Lehrer, sondern nur das eigene Können.

Im Bereich der Karriere sind weltweite Strecken im Angebot. Anfangs leicht zu schaffen, werden die Herausforderungen schwieriger. Hier gilt es am besten die ersten drei Positionen oder Zeitziele zu erreichen, denn das gibt neben der finanziellen Prämie und Levelpunkte, 1-3 Sternchen. Diese schalten ab Erreichen der Vorgaben weitere Rennen und somit auch weitere Kaufmöglichkeiten von Maschinen frei. Wer überall die Bestwerte schafft, darf sich auch hier über ein motorisiertes Geschenk freuen.

Die schnellen Rennen und die wöchentlichen Herausforderungen sind noch nette Gimmicks und eine gute Gelegenheit für das Farmen notwendiger Spielgroschen. Für Ungeduldige: mittlerweile gibt es die Möglichkeit mit echten Moneten z.B. Erweiterungspacks Motorräder nebst weiteren Streckenkarten und einen Credits Multiplier zu kaufen.

Alle die es sich etwas einfacher machen möchten, können die Fahrtüchtigkeiten der KIs für alle Rubriken auf ein Minimum beschränken, was aber nicht bedeutet, dass jedes Rennen ein Kinderspiel wird. Ein bisschen Spannung muss schon sein und falls Langeweile aufkommt, ab in den Multiplayer…

Kurvenschlachtplatte für 12 Personen

Im Gegensatz zu den Alleinfahrten mit künstlichen Gegnern im Karrieremodus, fängt die Spielbespaßung von „RIDE 3“ im Onlinebereich an. Bis zu 11 menschliche Konkurrenten (fehlende Teilnehmer werden mit KIs aufgefüllt) sind erlaubt und wahlberechtigt. Abgestimmt werden über die fahrbaren Untersätze und Strecken. Hat man das auserkorene Motorrad noch nicht erworben, ist auch eine Ausleihe möglich.

Neben Privat-Rally mit Freunden kann man seine Fahrkünste zudem in öffentlichen Gefilden präsentieren, denn schließlich ist jeder mit seinen Talenten mehr oder weniger ein Geschenk an die Menschheit. Landet der Spieler in einem laufenden Battle, befindet er sich bis zu deren Abschluß in der Zuschauerrolle. Danach steigt er als neuer Teilnehmer in die Lobby mit ein. Hier treffen allerdings unterschiedliche Erfahrungen durcheinandergewürfelt aufeinander. Sind Anfänger dabei oder das Bike wurde noch nicht ausgiebig genutzt, sind so manche Purzeleien zu erwarten. Gut wer nicht betroffen ist und der Konkurrenz davon rast.

Bitte nicht mit dem Lenker wackeln!

Noch keine große Erfahrungen mit virtuellen Rennrädern? Einfach viele Einstellungen auf Automatik setzen! Besonders in diesem Fall ist das konsolengesteuerte Bremsen ein Segen und man kann sich mehr darauf konzentrieren im richtigen Winkel in eine Kurve einzutauchen und wieder unfallfrei rauszukommen. Notfalls wird die Zeit ein wenig zurückgedreht und ein eventueller Fehler ausgemerzt. Wer sich dann sicher auf dem Asphalt bewegt oder genug Praxis in diesem Genre besitzt, kann sich dem intensiven Fahrstil widmen und wählt mehr und mehr die manuellen Vorgaben. Netterweise gibt es verschiedene Fahrperspektiven zur Auswahl. Möchte man nur den Lenker sehen oder mehr? Hier gilt es auszuprobieren, was einem mehr liegt.

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Zum Erfüllen der Quest, wird in jedem Aufgabenabschnitt der zu nutzende, motorisierte Radtyp vorgegeben und sei es nur, weil mehr Pferdestärken erforderlich sind. Jeweils zu Beginn einer Missionsgruppe ist ein Kauf beim Händlershop erforderlich. Namhafte Firmen dieser Branche bieten ihre Waren feil und mit einem Blick auf die Vergleichswerte wie z.B. Geschwindigkeit oder Bremskraft, muss eine Entscheidung gefällt werden. Sollte das Motorrad des Herstellers sich nicht eignen, gibt es noch genug Verbesserungen durch Austausch der Bestandteile im Angebot. Notfalls wieder Sieggeld erspielen und ein anderes Bike besorgen.

Der Sound beschränkt sich in „RIDE 3“ auf ein einziges Musikstück außerhalb der Rennen und auf der Piste bekommt jeder nur das charakteristische Brummgeräusch dieser Maschinen um die Ohren und keine Dudeleien, die nur ablenken. Grafisch sind die Strecken nah an der Realität gezeichnet, bei z.B. Gräser, Häuser und vor allem animierten Menschen müssen allerdings betreffend der Qualität ein oder beide Augen zugedrückt werden. Aber naja, der Blick auf die Fahrbahn ist auch irgendwie wichtiger.

Ride Game
TEST: RIDE 3 – Adrenalin und flotte Kurven
“RIDE 3l bietet vor allem im Karrierebereich zwar ein großes Angebot, aber hat den Beigeschmack einer umfangreichen Abarbeitung einer eintönigen ToDo-Liste. Will man diese nach und nach abhaken, müssen beide Fahrerfüße auf dem Siegertreppchen sein und bei der anderen Aufgabe - Zeitrennen - sind die drei Vorgaben für 1-3 Sterne ziemlich happig bemessen. Wer die Werte verfehlt, kann in einer Endlosschleife seine jeweilige Strecke abfahren, was letztendlich eher frustrierend wirkt. Auch das Zusammentreffen Anfänger und Profis im gleichen Rennen - ohne Filterung nach Levelpunkte - ist etwas kritisch und könnte Erfahrene nerven. Grafisch hätten die Entwickler zudem mehr draufpacken können, denn evolutionstechnisch tritt man hier noch zu sehr auf die Bremse. Hervorragend und hervorzuheben ist dafür der Fuhrpark des Spiels. Was Rang und Namen in der Branche hat, ist in RIDE 3 mit seinem Motorrad/Bike vertreten. Ein beeindruckender Lizenzerwerb, der zugleich eine ausführliche “Bibliothek” mit Infos zu jeder Maschine bereithält.”
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