TEST: Sniper Elite 5 – Killcam auf Französisch

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Shooter wie Call of Duty oder Battlefield haben ein Lieblingswort: mehr! Mehr Action, mehr Spieler auf einer Karte, mehr Waffen, und vor allem mehr Geld mit einem Battle Pass oder wie man es sonst nennen will. Entwickler Rebellion geht mit seiner Shooter-Reihe „Sniper Elite“ einen anderen Weg. Der Erfolg der Vorgänger gibt dem Entwickler recht, deswegen legen wir auch in Teil 5 wieder Hand an die Waffe und schauen, was uns erwartet.

Auf einsamer Mission

1944, Frankreich zur Zeit des Zweiten Weltkrieges. Als einsamer Späher und Vorhut Karl Fairburne landen wir an der Küste des besetzten Landes an und müssen versuchen, Informationen über eine Geheimmission der Nazis, allen voran Antagonisten Adalbert Möller, namens „Operation Krake“ zu sammeln, eine Plan für eine mögliche Invasion der Deutschen in den USA. Der US-Ranger ist dabei kein Unbekannter, hatten wir mit ihm bereits Einsätze in Italien oder Afrika, und auch die Nazis haben den guten Karl auf dem Zettel.

Storytechnisch war es das auch schon fast. Hier und da begegnen wir in Zwischensequenzen Kämpfern des Widerstandes, die uns von A nach B fahren oder uns sagen, was unsere nächsten Ziele sind, in den insgesamt 9 Kapiteln und deren großen offenen Spielwelten sind wir normalerweise komplett auf uns allein gestellt. Wir suchen uns eine gute, möglichst hoch gelegene Position, analysieren das Feld mit dem Fernglas und markieren sowohl Soldaten, als auch hilfreiche Gegenstände, die wir zu unserem Vorteil nutzen können, wie etwa geräuschüberdeckende Motoren, tödlichen Sprengstoff oder mögliche Nebenziele. Und gerade von letzteren gibt es einige! Das Schöne hierbei: wie schon in den Vorgängern können wir frei entscheiden, wie wir die einzelnen Level durchstreifen und die Aufgaben absolvieren. Dabei können wir zwar wie ein Berserker vorangehen und jeden Soldaten rigoros ohne Rücksicht umsägen, Vorsicht und taktische Planung machen aber nicht nur mehr Spaß, sondern sind meistens auch deutlich erfolgreicher. Häufig greifen wir dabei gar nicht zum Scharfschützengewehr, sondern auch oft zu unserer Pistole oder besiegen Feinde im 1gg1. „Sniper Elite 5“ ist dabei insgesamt angenehm langsam und vorsichtig, ohne langweilig zu werden. Durch die spielerische Freiheit können wir verschiedene Wege finden, wie wir ein Ziel abschließen, was für Abwechslung sorgt. Wir sind immer auf der Hut, um nicht aufzufliegen, und dabei selbst Feinde früh zu entdecken oder Informationen aus Gesprächen aufzuschnappen, die uns voranbringen.

Sniper Elite 5 test

Ebenfalls sehr ansprechend ist das physikalische Verhalten der Kugel im Flug. Je nachdem wie weit ein Ziel entfernt ist, können wir an unserem Zielfernrohr Einstellungen vornehmen, die uns das Zielen etwas erleichtern sollen. Die am Ende passende Höhe müssen wir jedoch selbst finden und hoffen, dass die Geschosse in der richtigen Flugbahn das Ziel treffen. Das Gameplay ist damit insgesamt sehr gut gelungen und passt hervorragend zum Setting, wurde dabei aber nur wenig im Vergleich zum Vorgänger verändert, getreu dem Motto „never touch a running system“.

Durch die Brust ins Auge

Auch wieder mit dabei: die bekannte Killcam. Jagen wir Soldaten Geschosse oder Splitter von Explosionen durch wichtige Gliedmaßen, Weichteile oder den Kopf, bekommen wir regelmäßig Szenen in Zeitlupe gezeigt, in denen wir entsprechendes Metall dabei beobachten können, wie es sich durch den Körper arbeitet und dabei gravierende Schäden anrichtet. Die Szenen mögen für zarte Seelen vielleicht etwas hart sein, sind aber eigentlich so extrem überzogen, dass wir schnell an Fatalitys aus Mortal Kombat denken müssen. Wem das zu viel ist, der kann die Szenen in den zahlreichen Optionen abmildern.

Wer keine Lust auf Solomissionen hat, oder anderen Spielern gerne das Leben schwer macht, für den hat „Sniper Elite 5“ neben einem Multiplayer, in dem mehrere Scharfschützen gegeneinander antreten, auch einen Koop-Modus für die Story im Angebot. Besonders gut könnte der „Invasion der Achsenmächte“-Modus werden. Hier steigen wir in das Spiel eines anderen Spielers ein und versuchen diesen auszuschalten und in seiner Solokampagne zu behindern. Dazu stehen uns einige Hilfsmittel zur Verfügung, um den Gegner aufzudecken. Ein interessantes Konzept, mit denen man den Plan der Feinde schnell aus der Linie bringen kann.

Sniper Elite 5  kill cam

Grafisches leider nur Mittelmaß

Während wir ein tolles, ansprechendes Gameplay geliefert bekommen, müssen wir grafisch den ein oder anderen Abstrich hinnehmen. Zwar sehen die Umgebungen ganz gut aus, und auch die verschiedenen Häuser, Châteaus, Weinberge und Co. bieten uns einige Details und ein gelungenes Frankreich-Feeling, allerdings lassen hohe Gräser oder Bäume sehr zu wünschen übrig, und auch den Figurenmodellen fehlt irgendwo der letzte Feinschliff. Das die Darstellungen der Kill-Cam überzogen sind haben wir ja bereits erwähnt, diese lassen sich aber aus grafische Aspekten schön ansehen, auch wenn die Darstellung der Organe und deren Ableben etwas seltsam anmuten.

Realismus im Detail

Ein großes Lob gibt es dafür wieder für das physikalische Verhalten der einzelnen Geschosse. Die Flugbahn erscheint sehr sinnvoll und wird durch verschiedene Eckdaten beeinflusst, etwa durch die verschiedenen Beschaffenheiten der Kugeln. Gleiches gilt auch für Wurfgeschosse, wie Granaten oder Flaschen, mit denen wir Feinde ablenken und anlocken können. Gut gefällt uns auch, dass Karl nun auch an Wänden und Vorsprüngen, sowie über Mauern oder kleine Lücken springen und klettern kann. Teilweise stellt er sich dabei etwas ungeschickt an, und gerade Sprünge gelingen nicht immer, dennoch ergeben sich so für uns ganz neue Wege und Möglichkeiten, auch Vorsprünge und Felswände zu erklimmen und neue Ebenen zu sichern.

Sniper Elite 5  review

Insgesamt wird uns eine sehr gelungene Atmosphäre geboten. Durch die vielen verschiedenen Nebenmissionen und die abwechslungsreichen Herangehensweisen ergibt sich im Spiel eine ansprechende Dynamik, die den Spaßfaktor sehr hoch hält. Hinzu kommen viele kleine Elemente und Details, wie etwa die Kurzbiographien der feindlichen Truppen, die wir lesen können, wenn wir sie mit unserem Fernglas markieren, oder durch Gespräche, die wir belauschen und so neue Informationen erlangen. Hinzu kommt die sehr gelungene Stealth-Mechanik, die sich sehr ansprechend in die großen Spielwelten einpflegt und sich damit eher an Spielen wie Hitman als an Battlefield orientiert.

Das entspannte Tempo des Titels, das nur selten durch stressige Phasen durchbrochen wird, erzeugt trotz des Settings eine Wohlfühlatmosphäre, der man sich gerne hingibt, auch wenn die Story einen kaum überrascht oder gefesselt bekommt. Zudem wird auch der DualSense sehr gut in Szene gesetzt, indem er etwa einen leichten Gegendruck ausübt, wenn wir einen Schuss abgeben wollen, so wie eine echte Waffe es auch tun würde. Wirklich schön, das der Controller so gekonnt eingebunden wird.

Fazit

Sniper Elite 2
TEST: Sniper Elite 5 – Killcam auf Französisch
Fazit
"Sniper Elite 5" bringt uns in eine der bedeutendsten Phasen des 2.Weltkrieges. Während wir uns als 1-Mann-Armee daran machen, eine Invasion in die USA zu verhindern, beseitigen wir auf uns Weg zahlreiche Stützpunkte und Feinde auf die unterschiedlichsten Wege. Dies gelingt im Rahmen einer akzeptablen, aber wenig spannenden Story, gepaart mit einem bekannten aber nach wie vor ansprechenden Gameplay, bei dem nur wenig verändert, die richtigen Dinge aber angepasst wurden. Hinzu kommt eine Grafik, die leider hier und da etwas zu wünschen übrig lässt, aber insgesamt eine sehr ansprechende Atmosphäre hinterlässt, die den Titel zu einem sehr gelungenen Stealth-Shooter machen."
Pro
gelungenes Gameplay mit ansprechender Physik
toller Multiplayer und "Invasion der Achsenmächte"-Modus
ansprechende Atmosphäre mit einigen Details
Contra
Grafik lässt teilweise zu wünschen übrig
Killcam fast schon zu überzogen
Schwache Story
8.5
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