TEST: The Elder Scrolls V:Skyrim- Special Edition

Patrick Held Add a Comment
10 Min Read

Bethesda´s „The Elder Scrolls V: Skyrim“ gehört wohl mit zu den erfolgreichsten und beliebtesten Spielen aller Zeiten. Seit seinem Release im November 2011 wurde der Titel über zwanzig Millionen mal verkauft und erhielt nicht ohne Grund unzählige Preise und Auszeichnungen, unter anderem mehrmals als „Bestes Spiel des Jahres“. Jetzt, knapp 5 Jahre später, erscheint eine überarbeitete Version des Titels für die PS4, die unter anderem mit einer verbesserten Engine und allen DLC’s an den Start geht.

Es ist etwas faul im Staate Tamril, zwischen Drachen, Politik und Handwerk

Der fünfte Teil der Reihe spielt etwa 200 Jahre nach seinem Vorgänger „Oblivion“. Das Land ist durch Krieg und Kampf gezeichnet, die verschiedenen Herrscher der Königshäuser, auch Jarls genannt, kämpfen um die Vorherrschaft und ein mörderischer Bürgerkrieg herrscht im Lande.

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Genau in diese Konflikte werden wir mit reingezogen, als wir zusammen mit Ulfric Sturmmantel, dem Jarl der großen Stadt Winterfell, gefangen genommen und geköpft werden sollen, denn: Ulfric hat den Großkönig von Himmelsrand (deutsch für Skyrim) mit einem mächtigen Zauber in der Sprache der Drachen tot geschrien. Ein Verbrechen für das er mit dem Tod bezahlen soll. Doch bevor es dazu kommt, erscheint am Himmel ein Drache namens Alduin, der die Festung in Schutt und Asche legt und uns so das Leben rettet. Wir begeben uns zum Jarl von Weißlauf, einer weiteren großen Festung, und bitten ihm um Hilfe für das eben angegriffene Dorf. Als wir und die Truppen des Jarls von einem weiteren Drachen angegriffen werden, gelingt es diesen zu vernichten, woraufhin wir die Seele des Drachen in uns aufnehmen und selbst einen Schrei erlernen. Damit erfüllt sich eine Prophezeiung aus der „Elder Scrolls“, dass die Drachen zurückkehren werden und es eine Person geben wird, die aus dem Körper eines Menschen und der Seele eines Drachen bestehen wird, um die Drachen und vor allem Alduin den Weltenfresser zu vernichten. Als eben dieser sogenannte „Dovahkiin“ ziehen wir los, um Himmelsrand zu retten.

Mit dieser einen Aufgabe ist es aber bei weitem nicht getan! Egal wo man hinkommt, man bekommt immer wieder eine neue Quest. Nach gut 2 Stunden hat man bereits mehr offene Aufgaben, als manches Spiel über die ganze Zeit zu bieten hat. Oftmals richten sich diese Handlungen auch nicht auf das direkte Weiterkommen in der Geschichte, sondern leiten ganz eigene, neue Handlungsstränge ein, wie etwa die Handlung der Gefährten oder der Diebesgilde. Es gibt unzählige Quests, Entdeckungen und Orte, dass man es ohne Probleme auf eine Spielzeit jenseits der 100 Stunden schafft, ohne sich zu langweilen. Denn neben den einzelnen Aufgaben kann man auch noch neue Gegenstände, Waffen und Rüstungen schmieden, Tränke mischen, Zauber erlernen oder in typischer Rollenspielmanie seinen Charakter und seine Fertigkeiten nach eigenem Belieben entwickeln. Das Skill-System ist dabei sehr ausgereift, denn die einzelnen Skills, wie Blocken, Zerstörungszauber, Alchemie, schwere Rüstungen etc. entwickeln sich weiter, je mehr man sie nutzt. Darüber hinaus schaltet man bei jedem Levelfortschritt des Charakters einen Fähigkeitenpunkt frei, den man dann auf einen seiner Skills anwenden kann. Somit kann man ohne Probleme den für sich perfekten Krieger erschaffen, egal ob man eher auf den direkten Schwertkampf, Magie oder Schleichen steht. „Skyrim“ bietet hier für jeden das passende Setting. Den Spieler erwarten eine Vielzahl von Dungeons, die man alleine oder mit einem Gefährten, zu Fuß oder mit dem Pferd erreichen kann, Diebstähle, entsprechende Bestrafungen je nach Stadt sowie viele Geheimnisse und legendäre Quests, denen „Skyrim“ seinen Erfolg zu verdanken hat.

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Als ob die reine Spielzeit nicht schon reichen würde, bekommt die Spezial Edition wie auch schon die erhältliche „Legendary Edition“ wieder die beiden DLC’s „Heartfire“ und „Dragonborn“ spendiert, in denen man in ein neues Gebiet reisen, sowie sein eigenes Haus bauen und einrichten kann. Hierfür kann man auch Möbel und alles selbst herstellen, um es sich so richtig heimisch zu machen.

Wer jetzt allerdings irgendwas neues erwartet bezüglich Gameplay oder Umfang, der wird hier ein wenig enttäuscht. Es gibt an sich keine neuen Inhalte von Bethesda spendiert, dafür bekommen die PS4 und Xbox One-Version nun endlich eines der wohl besten Features spendiert, das sonst nur PC-Spielern vorbehalten ist: Mods. Leider wurde die Kapazität für Mods auf 900MB beschränkt, und es dürfen nur Inhalte verwendet werden, die bereits im Spiel enthalten sind, weshalb es auch hier keine neuen Quests oder Gegenstände gibt, dafür aber grafische Verbesserungen oder Veränderungen am Gameplay. Inzwischen gibt es im Mod-Bereich auch extra an die PS4 angepasste Mods, die entsprechend gekennzeichnet sind und besonders gut damit funktionieren. Sie lassen sich leicht ein- und ausschalten und erfüllen ihren Nutzen. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Option in Zukunft auf den Konsolen noch entwickeln wird.

Wer auf viele verschiedene Aufgaben steht und ein gutes Rollenspiel mit ansprechendem Skill-System möchte, der ist mit „The Elder Scrolls V:Skyrim“ definitiv gut bedient. Der Titel ist unfassbar umfangreich, sowohl im Bereich Quests, als auch in Bezug auf Nebentätigkeiten wie schmieden oder lernen.  Leider gibt es hier und da Abzüge bei der anfangs schwer zu beherrschenden Steuerung, die gerade in Kämpfen schon mal etwas unübersichtlich werden kann. Besonders Zauberei gestaltet sich hier und da etwas schwieriger als der Kampf mit dem Schwert, und auch mit dem Inventar hat man durchaus ein wenig zu kämpfen, bevor man hier den Durchblick hat. Mit der Zeit hat man den Dreh aber locker raus. Die DLC’s und die eingeschränkten Mods runden das ganze gut ab, bieten aber keinen wirklichen Mehrwert zur lange erhältlichen Originalversion.

Grafisches Update, alte Probleme, gelungene Atmosphäre

Betrachtet man die PS3-Version, so merkt man doch deutlich, dass die Zeit ihre Spuren hinterlassen hat. Der Titel kann in der Urfassung einfach nicht mehr mit aktuellen Standards mithalten. Daher wurde ordentlich an der Textur gearbeitet, um „Skyrim“ auf ein neues Level zu hieven. Der Titel bietet nun eine knackige HD-Darstellung, die einem direkt ins Auge fällt, egal ob schon am Startlogo oder auf den ersten paar Metern durch Himmelsrand. Die Umgebungen sind voll von klaren Details, und gerade entfernte Darstellungen wie Bergketten oder Seen wirken einfach viel natürlicher und realistischer. Die verbesserten Darstellungen von Licht und Schatten, sowie von Flüssigkeiten und der üppigen Flora tun hier ihr Übriges für eine ansprechende Optik. Schade nur, dass die Figuren nicht wirklich überarbeitet wurden. Es gibt hier immer wieder kleiner Macken in den Darstellungen, besonders aber auch in den Verhaltensweisen. NPC’s stehen nervig im Weg rum, sprechen wie verrückt durcheinander oder greifen uns an, obwohl wir nur mit ihren Partnern trainieren wollen. Obwohl man solche Bugs und Probleme auch aus anderen Titeln wie „The Witcher 3“ kennt, sind sie doch ziemlich nervig. Hier wäre mehr Feinschliff wirklich nicht schlecht gewesen.

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Nichtsdestotrotz bietet sich Spielern von „Skyrim“ eine unfassbar gelungene Atmosphäre. Die NPC’s reagieren auf das von uns zu Beginn gewählte Volk unterschiedlich, die Umgebungen, Dungeons und Städte sind voll mit Details, Geheimnissen, neuen Aufgaben und tollen Events, viele Quests und Personen interagieren miteinander und beeinflussen sich, weshalb sich für jeden Spieler seine ganz eigene Reise und Geschichte ergibt. Darüber hinaus gibt es unzählige Geschichten zu erfahren, Gespräche zu führen und Bücher mit den verschiedensten Inhalten zu lesen, von Legenden bis hin zu Reiseführern oder Tagebüchern, die uns ganz tief in die Geschichte eintauchen lassen. Abgerundet wird das ganze neben der nun hervorragend umgesetzten, modernen Grafik auch durch den dynamischen Wechsel von Tag und Nacht sowie den einzelnen Klimazonen, sei es Schnee, Wald oder Küstenregion. Daher fühlt „Sykrim“ sich auch nach fünf Jahren trotz der ein oder anderen Macke noch überaus wunderbar an. Schade nur, dass man wieder ganz bei 0 anfangen muss, denn Spielstände etwa von der PS3 lassen sich nicht übertragen.

 

Elder Scrolls
TEST: The Elder Scrolls V:Skyrim- Special Edition
„Man musste es schon bei der Ur-Version sagen, und auch bei der Special Edition passt es wieder einmal: „The Elder Scrolls V.Skyrim“ ist einer der besten Videospieltitel aller Zeiten. Gerade durch seinen unfassbar riesigen Umfang, in dem sich so viele verschiedene, überaus gelungene Geschichten und Aufgaben präsentieren, schafft das Spiel es immer wieder, auf ganzer Linie zu überzeugen. Die Neuauflage hebt sich zwar in puncto Gameplay vom Original ab, bietet dafür aber eine geniale grafische Darstellung, wie sie sonst nur PC-Spielern mit den besten Mods und Einstellungen vorbehalten waren. Licht und Schatten, Wassereffekte, die Darstellung der Landschaften, die vielen Details, einfach toll. Schön ist es auch, dass eben diese Mods zumindest in einem kleinen Umfang auf der Konsole erhältlich sind. Man darf gespannt sein, wie sich dies in Zukunft noch entwickeln wird. Leider haben es aber auch die bekannten Probleme und Eigenheiten ins Spiel geschafft, wie einige Bugs oder die bekannten kletternden Pferde, mit denen man fast jeden Berg bezwingen kann. Schade ist auch, dass zwar die Umgebung verschönert, die Charaktermodelle aber fast unbearbeitet geblieben sind. Auch gestalten sich manche Gespräche zu wild durcheinander oder aber zu oberflächlich, gerade wenn man mit seinen Gefährten reist. Hier ist man etwa aus Fallout mehr gewohnt, allerdings darf man nicht zu viel Veränderung von einem fünf Jahre alten Titel erwarten. „Skyrim-Special Edition“ ist genau das, was die Fans erwartet haben, um sich wieder mehrere Stunden in Himmelsrand herumzutreiben. Der Titel braucht sich vor aktuellen Spielen wie „The Witcher 3“ oder „Fallout 4“ definitiv nicht verstecken. Er eignet sich sowohl für Fans, die auch das letzte Geheimnis entdecken wollen, und ist für Neulinge eigentlich fast ein Pflichtkauf.“
9.2
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