TEST: Trackmania Turbo – Den physikalischen Gesetzen trotzend

Patrick Held Add a Comment
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Need for Speed, DiRT, Gran Turismo, all diese großartigen Rennspiele haben im Laufe der Jahre unzählige Veränderungen durchgemacht und dabei versucht, so nah wie möglich an eine reale Rennsimulation zu gelangen. Trackmania hingegen nicht! Seit mehr als zwölf Jahren zielt die Serie auf den reinen Rennspaß ab, fernab von den Gesetzen der Realität und der Physik. Und genau deswegen genießt die Serie aus dem Hause Nadeo seit Jahren absoluten Kultstatus bei Fans auf der ganzen Welt. Egal ob zu Hause, im Flugzeug oder in Uni-Vorlesungen, überall hört man immer wieder Menschen fluchen, wenn ein paar Hundertstel gefehlt haben oder der lang angestrebte Sieg nach dem tausendsten Versuch endlich gelungen ist. Mit dem neusten Ableger „TrackMania Turbo“ geht man bei Nadeo gemeinsam mit Ubisoft einen Schritt in die Zukunft, indem man an seinem Spielprinzip festhält, des Beste aus der Vergangenheit vereint und mit neuen Ideen kombiniert.

Kurzweilig, aber nie langweilig!

Wer schon einmal TrackMania gespielt hat, der weiß ganz genau, wie das Spiel funktioniert: Der Fahrer versucht mit seinem Rennboliden eine der unzähligen Strecken innerhalb kürzester Zeit zu absolvieren, um etwa in der Karriere Medaillen zu sammeln, und, was noch viel wichtiger ist, die Rekorde seiner Freunde zu brechen. Die wenigsten Strecken sind dabei länger als 45 Sekunden, manchmal beschäftigen einen diese paar Sekunden allerdings für Stunden. Besonders interessant werden die Wettkämpfe hierbei dadurch, dass man seine Fahrzeuge nur optisch anpassen kann und jeder Fahrer also mit dem exakt gleichen Modell ausgestattet ist. Es kommt hierbei also wirklich rein auf das fahrerische Talent und Können an!

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Wer bei TrackMania Turbo allerdings irgendwelche physikalischen Gesetze sucht, der wird sie hier mit Sicherheit nicht finden. Immer wieder sind die Strecken gespickt mit extremen Steilkurven, Loopings sowie waghalsigen Sprüngen und Drehungen in der Luft. Diese Elemente sorgen für echte Extremsituationen und wahren Nervenkitzel, da sie einfach so sehr von der Norm abweichen. Auch die überdimensionierten Geschwindigkeiten lassen es richtig krachen und sind nur mit Fingerspitzengefühl zu handeln. Sollte eine Runde jedoch mal nicht ganz so glatt laufen, kommt einem das Spiel hier äußerst entgegen. Mit einem einfachen Tastendruck kann man sich entweder an den letzten Checkpoint zurücksetzen lassen oder die gesamte Runde von vorne beginnen, ganz ohne nervige Ladezeiten oder großartige Unterbrechungen. So kommt es nicht selten vor, dass man ein und die selbe Strecke mehrere hundert Mal neu startet, um die perfekte Zeit zu erzielen. Das enorme Frustpotential sorgt dabei aber nicht für Langeweile, sondern stachelt immer wieder dazu an, noch eine Runde zu starten und sich nie geschlagen zu geben. Sollte es trotzdem nicht gelingen die Goldzeit zu knacken, wird auch der Fleiß belohnt, denn wenn man mehrmals die Silber-Zeit unterbietet, wird einem die Möglichkeit gegeben, diese Medaillen gegen eine goldene einzutauschen. Diese benötigt man, um zum Beispiel neue Strecken freizuschalten. Dranbleiben zahlt sich also in jedem Fall aus!

Ein Fest für die Sinne …

TrackMania lebt seit Beginn der Serie vor allem von seinen genial verrückten und herausfordernden Strecken. Diese sind beim aktuellen Teil an die Umgebungen der Vorgängertitel angelehnt – so repräsentiert die Welt „Canyon Grand Drift“ die Umgebung aus TrackMania 2: Canyon, oder das International Stadium die bekannten Strecken aus TrackMania 2: Stadium. Insgesamt ergibt sich so ein Umfang von über 200 individuellen Strecken. Jede besitzt dabei ihre eigenen Tücken, wie Sand oder Wasser, die das Handling maßgeblich beeinflussen. Darüber hinaus muss jede Streckenart mit verschiedenen, auf das entsprechende Terrain angepasste Fahrzeug bezwungen werden, die sich wiederum unterschiedlich kontrollieren lassen. Die Strecken sind dabei sehr ansehnlich umgesetzt worden und strotzen nur so vor Details und kleinen, dezenten Hinweisen, wie man diese angehen muss, wie etwa Schildern mit der Aufschrift „Drift“ oder „Slow“. Das Besondere hierbei ist vor allem die umwerfende Optik die der Titel aufweisen kann. Besonders spektakulär sind die Fahrten in der Ego-Perspektive, bei der man nur Millimeter über dem Boden schwebt. Besonders bei hohen Geschwindigkeiten, weiten Sprüngen und Loopings werden die Sinne intensiv gereizt. Kaum vorzustellen, welche Möglichkeiten sich hier später mit PlayStation VR noch ergeben und auf die man schon jetzt gespannt sein darf.

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Neben der Grafik sorgt aber auch vor allem der gelungene Soundtrack für eine geniale Rennatmosphäre. Dieser passt sich stets dem Fahrstil des Spieler an, sodass sich etwa die BPM-Frequenz ändert, je schneller man wird oder die Aggressivität, je nachdem, wie draufgängerisch man sich verhält. „TrackMania Turbo“ schafft es dadurch, die Emotionen des Spielers immer weiter zu reizen, bis man beinahe in einen Blutrausch auf der Strecke verfällt. Suchtpotential auf höchstem Level!

Medaillen sammeln, Ranglisten stürmen, Strecken bauen …

In „TrackMania“ Turbo gibt es eine menge Möglichkeiten, viel Zeit auf der Rennstrecke zu verbringen. So kann man entweder in der Einzelspieler-Kampagne Medaillen sammeln, indem man die vorgegebenen Zeiten unterbietet und nebenbei in den Weltranglisten aufsteigt. Hierbei werden die anderen Fahrer durch Geister auf der Strecke dargestellt und Kollisionen sollen so absichtlich im Sinne der Spieldymanik ausgeschlossen werden. Wer eher auf den direkten, persönlichen Vergleich steht, der kämpft im Offline-Multiplayer gegen seine Freunde, entweder im Hot Seat-Modus, im Arcade-Modus mit nur drei Versuchen, oder mit bis zu vier Spielern im Splitscreen. Gemeinsam fahren lässt es sich im sogenannten „Double Driver“ Modus, bei dem Streit schon vorprogrammiert ist. Denn wie der Name es schon vermuten lässt, teilen sich zwei Fahrer ein Auto und müssen ihre Handlungen auf einander abstimmen. Heißt: Wenn nur einer nach Links lenkt, fährt der Wagen nahezu geradeaus, gibt nur einer Gas, kommt man kaum von der Stelle. Hier sind eindeutig Teamwork und Absprache angesagt, ansonsten hat man schon gnadenlos verloren. Wer die Herausforderung mag, der kann sich durch den Geheimmodus arbeiten. Hierbei wählt man nicht etwa einfach nur eine Option aus, sondern schaltet diese durch eine Kombination aus drei Tasten frei. So ergibt sich etwa der Modus „Mega-Boost“ oder „Riesen-Auto“, der den Anspruch auf eine völlig neue Ebene hebt. Diese zahllosen Möglichkeiten machen „TrackMania Turbo“ zu einem der umfangreichsten Rennspiele der aktuellen Konsolengeneration.

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Wer mehr auf Online-Rennen steht, für den bietet „TrackMania Turbo“ ein ganz besonderes Spektakel, denn in den Onlinerennen messen sich bis zu 100 Fahrer auf einer Strecke um den ersten Platz. Gleichzeitig! Die Geister der anderen Fahrer werden alle während der Fahrt dargestellt, wodurch die Strecke unfassbar voll und lebendig erscheint, man aber dennoch nie die Übersicht dabei verliert.

Sollten einem die Standart-Strecken irgendwann nicht mehr ausreichen, kann man sich seinen Traum-Parcours einfach selbst zusammenstellen. Im bereits aus den Vorgängern bekannten Streckeneditor kann man nach Herzenslaune Kurven, Loopings und Sprünge kombinieren, bis man nicht mehr weiß wo oben und unten ist. Die Bedienung ist dabei sehr intuitiv gestaltet, wodurch auch Einsteiger schnell eine anspruchsvolle und spaßige Strecke erschaffen können. Durch notwendige Tests vor der Veröffentlichung durch den Erbauer sorgt das Team von Nadeo dafür, dass auch nur mögliche Strecken zu finden sind, die für wenig Frust sorgen sollen. Nach dem Hochladen können alle Spieler der Community auf den Eigenkreationen herumfahren und Rekorde aufstellen. Ein unendlicher Nachschub an Strecken ist somit gesichert. Hier wird also wirklich für jeden Typ etwas geboten.

Entwickler: Nadeo
Publisher: Ubisoft
Release: erhältlich
Offizielle Homepage: www.ubisoft.com

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Trackmania 1
TEST: Trackmania Turbo – Den physikalischen Gesetzen trotzend
„TrackMania Turbo vereint all das, was die Serie seit ihrem Beginn ausmacht: Kurze Rennabschnitte, die man so lange wiederholt, bis auch das letzte Tausendstel aus der Strecke herausgekitzelt wurde. Verbunden mit dem Kampf gegen die eigenen Freunde und Spieler auf der ganzen Welt, sowie die verschiedenen Herausforderungen der Strecken, schafft es das Spiel, den Fahrer für unglaublich viele Stunden an sich zu fesseln, da man sich nie geschlagen geben will. Die Fahrphysik stellt den Spieler dabei immer wieder vor neue Herausforderungen, selbst wenn manche Abschnitte unfair schwer ausfallen und man sich hier und da immer wieder Fragen zum Fahrzeugverhalten stellen muss. Aber auch das gehört ja irgendwie zu TrackMania dazu. Insgesamt schafft es der Titel auf ganzer Linie zu überzeugen und durch seine kurzweiligen Spielabschnitte sowohl in den Herzen von Neueinsteigern, als auch von Profis einen Platz zu finden.“
9.2
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