TEST: Unravel – Ein Abenteuer am seidenen Faden

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Entwickler Coldwood und Electronic Arts präsentierten zur E3 im vergangenen Jahr mit „Unravel“ wohl den liebenswertesten Titel des Events, der uns über die vergangenen Monate neugierig auf den Release blicken ließ. Ein kleines Stoffmännchen, gesponnen aus Garn macht sich in diesem Spiel auf die Reise zu einem großen Abenteuer und schaffte es so binnen kürzester Zeit uns ein großes Schmunzeln ins Gesicht zu zaubern.

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Ein ganzes Leben aus Erinnerungen …

Im Mittelpunkt von „Unravel“ steht Yarni, der eine Geschichte aus Erinnerungen, Sehnsucht, Liebe und dem Flicken gerissener Verbindungen erzählt, wobei noch immer viel Spielraum für Eigeninterpretationen dieser bleibt. Eure Reise beginnt dabei in dem Haus einer alten Dame, eine richtige Großmutter, die ihr Heim liebevoll und wohlig warm eingerichtet hat. Überall hängen Bilder an den Wänden, ein noch leeres Fotoalbum liegt auf dem Tisch und gleich daneben einer kleiner Korb mit Garn, Nadel und Faden, dem wie aus dem Nichts unser Held entspringt.

Die Geschichte von „Unravel“ wird durch Erinnerungen erzählt, in dem ihr euch einfach vor die verschiedenen Bilderrahmen stellt, dorthin schwingt, hinauf klettert und dann im wahrsten Sinne des Wortes in Erinnerungen schwelgt, welche die alte Dame auf den Bildern festgehalten hat. Ja, ein geradezu bewegtes Leben wird euch hier vor Augen geführt, von Reisen in die Berge, in verschneite Landschaften, einer Fabrik oder sogar einer giftigen Mülldeponie. Das Besondere an „Unravel“ ist allerdings, dass die Geschichte nur durch Eindrücke und Impressionen dargelegt wird, es gibt keine Sprecher, sowie werden Texte auf das Nötigste beschränkt, sodass man die gesammelten Eindrücke auf eurer Reise selbst zusammenfügen muss und für jeden Spieler eine ganz individuelle Vorstellung von
„Unravel“ zurückbleibt.

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Ein Abenteuer am seidenen Faden …

Wer sich nicht so recht mit einer Story anfreunden kann, die größtenteils der eigenen Fantasie entspringt, dem bleibt in „Unravel“ noch immer das typische Puzzle-Platformer Gameplay. Yarni schwingt und springt hierbei durch die unterschiedlichsten Landschaften, muss riesige Hindernisse und Abhänge überwinden, Türen öffnen und Geheimnisse aufdecken. Nur mithilfe seines eigenen Garns, das sich am Ende durch das gesamte Spiel zieht, wird er dieser Aufgabe mächtig und man wird verblüfft sein, was alles mit ein paar Meter Faden und einigen Fixpunkten so alles möglich ist. Im Groben erinnert das Gameplay an „LittleBigPlanet“ oder „Limbo“, in dem ihr euch von links nach rechts oder quer durch die einzelnen Level bewegt. Den Faden schnell zwischen zwei Fixpunkten gespannt und schon steht euch ein Trampolin zur Verfügung, um höher gelegene Ebenen zu erreichen. Schalter werden mittels Physikgrundlagen und teils komplizierten Flaschenzugmechanismen bedient, eine Eichel rollt sich schnell zu einem riesen Schneeball auf und lässt euch so eine höhere Stufe erreichen oder ihr schwingt in Indiana-Jones Manier über gefährliche Tümpel. Rätsel-Fans und diejenigen, die generell auf Platformer stehen, werden mit „Unravel“ wohl einen Glücksgriff landen und bis zum Ende 10 Stunden und mehr beschäftigt sein, insbesondere dann, wenn man alle Geheimnisse aufdecken möchte.

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Ein knuffiger Yarni …

Bereits zur Vorstellung von „Unravel“ war klar, dass Sackboy nun mächtig Konkurrenz erhält. Klein und knuffig funktioniert halt immer und jeder dürfte große Augen bekommen, wenn man Yarni auf seinen ersten, unbeholfenen Schritten zuschaut, wie er sich geradezu abmüht, eine kleine Kante hinauf zu klettern, sein Kopf eben noch so aus der Schneedecke herausguckt und sich Emotionen direkt aus dem Gesicht ablesen lassen. Man möchte ihn am liebsten sofort an die Hand nehmen und ihm einen kleinen Stups verpassen, da alles um ihn herum wahrlich riesig erscheint. Passend dazu setzt man in „Unravel“ auf einen extrem fotorealistischen Look der Umgebung, der einst schon in „LittleBigPlanet“ zu begeistern wusste und nun nochmals um ein Vielfaches übertroffen wird. Da macht das Erkunden gleich noch mehr Spaß und es ist eine Freude, immer wieder hierhin zurückzukehren. Begleitet wird Yarny´s Abenteuer von einem zumeist ruhigen und atmosphärischen Soundtrack, der sich passend zur Landschaft einfügt und recht entspannend wirkt. Vielmehr lässt sich dazu auch nicht sagen, da es weder irgendeine Synchronisation noch Erzählung gibt. Gefallen hat dieses Konzept dennoch, da man sich so voll und ganz den teils doch recht knackigen Rätseln widmen kann.

Entwickler: Coldwood
Publisher: Electronic Arts
Release: erhältlich
Offizielle Homepage: www.unravelgame.com

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Unravel 1
TEST: Unravel – Ein Abenteuer am seidenen Faden
„Unravel spricht insbesondere die Spieler an, die in eine Story viel selbst hineininterpretieren und dabei ihrer Fantasie freien Lauf lassen möchten. Das Spiel gibt euch lediglich kleine Vorlagen in Form von Erinnerungen, die ihr letztendlich selbst zusammensetzen könnt. Hierdurch entsteht für jeden einzelnen eine individuelle und durchaus spannende Handlung, sofern man diesen Ansatz mag. Den überwiegenden Teil bilden hier allerdings die Rätsel und das Überwinden der wunderschönen Level, die zum Ausprobieren und Erkunden einladen, besonders dann, wenn man wirklich alle Geheimnisse aufdecken möchte. Abgerundet wird Unravel von einer absolut traumhaften Grafik und einer angenehmen und leicht verträumten Hintergrundmusik, die zum entspannten Rätseln verführen. Das Ganze gibt es zudem zu einem überaus fairen Preis.“
9.3
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