Bereits im September hatten wir die Möglichkeit einen ersten umfassenden Blick auf Ubisoft´s MMO-Racer „The Crew“ zu werfen, der zu diesem Zeitpunkt nicht in allen Punkten überzeugen konnte. Schnell machte sich die Angst breit, dass der hoffnungsvolle Titel bei der diesjährigen Konkurrenz im Racing-Genre nur hinterherfahren würde.
Obwohl das Konzept, der Umfang und die vielen Möglichkeiten von „The Crew“ bereits überzeugen konnten, sind es doch aber auch vor allem die optischen Aspekte, die in Rennspielen für offene Münder sorgen sollen, nicht zuletzt dadurch, dass diese schon auf der vorherigen Hardwaregeneration immer wieder neue Maßstäbe setzten. Und genau in diesem Punkt machte „The Crew“ bislang keine gute Figur. Aber der Release ist noch einige Wochen hin und eine etwas neuere Version des Spiels konnte man kürzlich im ersten Konsolen BETA Test bestaunen; eine weitere Bewährungsprobe für den Racer, der nun auch uns deutlich positiver auf die Veröffentlichung blicken lässt.
Ein neues Freiheitsgefühl …
Der wesentlichste Unterschied zur damaligen Producer Tour war der, dass man sich in der BETA bereits frei über die gesamte Karte bewegen konnte und keine vorgefertigten Strecken abarbeiten musste. Zwar war nur der Mittlere Westen mit Missionen gefüllt, sich aber schon mal weiter umzuschauen, war einfach zu verlockend und weniger Einsam als man erwartet hätte. Erneut überzeugte hier „The Crew“ mit unterhaltsamen Inhalten und Dingen, die zum Teil völlig nebensächlich geschehen und erneut nur erahnen lassen, wie lange man sich mit dem fertigen Spiel beschäftigen wird. Insbesondere aber eine Takedown-Mission blieb hier im Gedächtnis; ein waghalsiges Rennen quer durch die Pampa und am Strand entlang, während über euren Köpfen ein riesiger Airliner zur Landung ansetzt und damit komplett vom Rennen ablenkt. In diesem Moment kam zum ersten Mal das Gefühl in mir auf, was Ubisoft auch mit dem ersten Gameplay-Trailer zum Spiel vermitteln wollte – grenzenloses Fahrvergnügen, ohne jegliche Barrieren oder Strafen befürchten zu müssen. Da freut man sich schon jetzt auf ausgedehnte Touren durch die Staaten, in denen man auch mal einfach alles links und rechts liegen lassen kann und nur der Sonne mit lässiger Musik im Hintergrund entgegenfährt.
Ein Racer mit Story …
Ob ein Rennspiel eine Story haben muss oder nicht, ist wohl eher eine Glaubensfrage. Für „The Crew“ setzt man auch auf dieses Element und stellt sich dabei gar nicht mal so ungeschickt an. Wie soll es anders sein, geht es hier um Straßenkämpfe und die klassische Rivalität zwischen Racern und Cops. Ihr selbst werdet dabei als Spitzel von den Cops eingesetzt, um sich in die ‚510‘ Crew einzuschleusen und innerhalb dieser nach oben zu arbeiten. Um sich dabei schnell einen Namen zu machen, sorgt man am Besten mit waghalsigen Rennen und Siegen für Aufsehen, erledigt hier und da ein paar Jobs für den Boss oder beeindruckt mit einer aufgemotzten Karre. Die Präsentation der Story wird mit aufwendigen Zwischensequenzen bewältigt, die zudem ein wenig an die ‚Fast & Furios‘ Filmserie erinnern und somit zum Popcorn Kino einladen.
Grafisch doch nicht so hässlich …
Der bisher kritischste Punkte bei „The Crew“ war die optische Präsentation, das weder auf der gamescom noch auf der Producer Tour einen wirklichen guten Eindruck hinterließ. Nun war die BETA die erste Gelegenheit überhaupt, das Spiel auf dem großen und heimischen Bildschirm zu spielen, die für gewöhnlich auch besser abgestimmt sind und wo der Sitzabstand deutlich idealer ist. Und siehe da, ein Unterschied wie Tag und Nacht!
Alles sieht auf einmal so viel hübscher aus, noch nicht ganz perfekt, aber bereits Next-Gen würdig. Vor allem aber die unscharfen Hintergrundkulissen sind fast verschwunden, die zuvor mitunter am Meisten an dem Titel zweifeln ließen. Es war beeindruckend zu sehen, welche Sprünge das Spiel innerhalb der Entwicklungsphasen gemacht hat, sodass man nun wirklich gespannt sein kann, was Ivory Tower hier bis zum Release im Dezember noch aus dem Titel heraus holt.
„Man darf sich wieder richtig auf The Crew freuen, dem man zwar weiterhin ansieht, dass es noch mitten in der Entwicklung steckt, innerhalb dieser aber gewaltige Schritte macht. Umso optimistischer blicken wir nun wieder auf die Veröffentlichung und freuen uns auf ein Rennspiel, das nicht nur mit seinen schier unendlichen Möglichkeiten zu überzeugen weiß, sondern auch spielerisch wieder echte Freiheiten verspricht. Ebenso sind wir auf den letzten Feinschliff beim optischen Aspekt gespannt, dessen Sorgen darüber zum jetzigen Zeitpunkt schon fast wieder verflogen sind.“
Einschätzung: Sehr gut!
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