Über ein Jahr, nachdem man das letzte Mal etwas zum VR Education Projekt der Titanic gehört hat, veröffentlichte Entwickler Immersive nun das Education Projekt für PlayStation VR.
Bei Titanic VR handelt es sich um kein VR-Spiel im üblichen Sinne, sondern um eine aufregende Gelegenheit, einmal selbst zu dem legendären Schiffswrack abzutauchen, das nun seit über 100 Jahren am Boden des Nordatlantik liegt. Titanic VR ist eine spannende Reise und ein Lerntool gleichermaßen, in dem man alle bekannten und aktuellen Fakten rund um das tragische Unglück zusammengetragen hat und diese hautnahe aus Sicht eines Überlebenden miterleben kann. Die Basis dazu bilden fundierte Fakten über die Titanic, unzählige Erkenntnisse der vergangenen Jahre, sowie Berichte von damaligen Zeugen.
Von offizieller Seite heißt es dazu:
„Sie tauchen auf den Grund des Nordatlantiks und übernehmen die Rolle von Dr. Ethan Lynch, Associate Professor für Maritime Archäologie an der fiktiven University of Nova Scotia. Mit der Finanzierung eines mysteriösen Anlegers haben Dr. Lynch und sein PhD-Kandidat Jean Robinson sich an Bord eines Forschungsschiffes aufgemacht, um das Wrack der Titanic zu erkunden und Fragen zu beantworten, die ein Jahrhundert lang unter Wasser geblieben sind. Diese Erfahrung ermöglicht es, das Schiffswrack innen und außen zu erkunden und Gegenstände und komplette Missionen wie die Wiederherstellung eines heruntergekommenen ROVs, das Erstellen von Dokumentarfilmen und das Erstellen eines Fotomosaikums zu absolvieren.
In der Erfahrung von 1912 werden die Spieler wichtige Ereignisse durch die Augen eines Überlebenden an Bord des Rettungsboots 6 miterleben. Es handelt sich um eine historisch genaue Nachbildung von Ereignissen, die auf Zeugenaussagen und umfangreichen Untersuchungen basieren. Die Spieler werden diese Erfahrung mit einem tieferen Verständnis dieses historischen und tragischen Ereignisses verlassen.“
Titanic VR erscheint in der nächsten Woche und kostet voraussichtlich 17,99 EUR. Ein vergleichbares Projekt von Immersive ist die Apollo 11 Mission, die es bereits für PlayStation VR gibt.
Update: Titanic VR erscheint in dieser Woche auch in Europa
Unsere Eindrücke
Titanic VR ist jetzt für 19,99 Dollar über den US PlayStation Store erhältlich. Wir haben bereits einen Tauchgang unternommen und erste Eindrücke sammeln können.
So ist das Spiel in mehrere Parts unterteilt, darunter ein fiktive Story, in der ihr eine Expedition begleitet, eine Guided Tour durch das Wrack, die spannende Infos zusammenfasst, eine Szenario basierend auf der Erzählung eines Passagiers von Rettungsboot 6, sowie ein Sandbox-Mode, in dem ihr das Wrack alleine erkunden könnt. Das Spiel ist allerdings ausschließlich in Englisch und ohne Untertitel gehalten.
Letzteres ist sicherlich der spannendste Part, da ihr hier mit einem U-Boot direkt bis an die Titanic abtauchen könnt, um diese dann mittels Rover im Inneren zu erkunden. Hierzu muss man aber anmerken, dass man nicht allzu viel erwarten sollte. Viele Bereiche des Schiffs sind nicht zugänglich, da vermutlich nicht ausreichend dokumentiert, in welchem Zustand sich diese jetzt befinden. Dennoch gibt es jede Menge zu sehen und man kann teils bis in einzelne Kabinen vordringen, Lagerräume und Bäder besuchen oder die berühmte Bruchstelle des Wracks besichtigen. Hin und wieder finden sich auch persönliche Dinge wie Koffer wieder, jedoch sollte man nicht darauf hoffen, dass man irgendwelche Leichen- oder Knochenreste sowie ganz persönliche Dinge der Passagiere findet, auch nicht im näheren Umfeld des Wracks, obwohl diese nachgewiesen überall dort verstreut sind. Auch an Interaktivität misst man einiges, da der Rover mit seinen Armen nur überall hindurch greift und Dinge nicht verschieben oder öffnen kann.
Interessant ist es trotzdem, dieses gigantische Ausmaß einmal persönlich zu sehen und ein besseres Verständnis dafür zu bekommen, warum das Wrack wohl niemals geborgen werden kann. Sollte die Nachbildung der Titanic im Spiel, wie vom Entwickler zugesichert, authentisch sein, ist es inzwischen nur noch ein riesiger Schrotthaufen auf dem Boden des Atlantik, der zunehmend zerfällt.
Persönlich hätte ich mir eine etwas bessere Grafik gewünscht, die das Ganze noch greifbarer gemacht hätte. Vor allem auf kurze Distanzen wird vieles unscharf dargestellt und nimmt somit ein wenig den Spaß daran. Dennoch lohnt sich die Tour zur Titanic, da es die bislang wohl eindringlichste Erfahrung ist, man hätte die Entwicklungsressourcen allerdings mehr auf den Exploration-Part legen sollen und nicht in die Story investieren.