Vorschau: Moonbreaker – Posen mit Talent statt Geldbeutel

By Christian Götzinger Add a Comment
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Auf der Gamescom hatten wir die Gelegenheit, mit „Moonbreaker“ den neuen Titel des Subnautica-Studios „Unknown Worlds“ anzuspielen, der Ende des Monats zunächst PC-exklusiv als Early-Access startet und bei genügend Nachfrage vielleicht auch mal seinen Weg auf die Konsolen finden könnte. Wer nun ein Sandbox-Spiel gemäß der beliebten Spiele rund um das Bauen von Unterwasserbasen erwartet, wird enttäuscht. Trotzdem kommt die Kreativität dank einer spannenden Idee auch dieses Mal nicht zu kurz.

Ein Traum für Warhammer-Fans

Obwohl ich selbst wenig mit Tabletop-Spielen zu tun habe, wage ich die These, dass „Moonbreaker“ für Fans der Figurenmalerei ein kleiner Traum sein wird. Neben den für das Genre typischen rundenbasierten, strategischen Kämpfen in einem leicht an Cyberpunk erinnernden Weltraum-Setting, fiel beim Anspielen nämlich eine Funktion besonders ins Auge: das Bemalen der Figuren.

Ganz wie bei einer gekauften physischen Figur, könnt ihr nämlich jede virtuelle Spielfigur quasi wie von Hand bemalen. Dafür steht ein Tool zur Verfügung, das zwar noch nicht absolut ausgereift erschien, jedoch viel Potential zu bieten hat. Ihr startet entweder mit einer komplett einfarbigen Figur, oder wählt einen der offiziellen Skins zum Verändern aus. Dann könnt ihr euch mithilfe unterschiedlicher Effekte, die dem tatsächlichen Hobby entnommen wurden, austoben. Im Gegensatz zur echten Figur können jedoch Fehltritte mit nur einem Klick wieder rückgängig gemacht werden. Alle der durchaus sehr detaillierten und abwechslungsreich gestalteten Skins im Spiel wurden genau mithilfe dieses Tools entwickelt.

Echtgeld vs. Können

Während einer Partie im Multiplayer können Spieler die Zeit nutzen, um per Mausklick die gegnerischen Figuren mitsamt individuellem Skin von allen Seiten zu begutachten. Wo andere Spiele dadurch meist nur etwas darüber aussagten, wie tief der Gegner bereit ist für lediglich optische Veränderungen in den eigenen Geldbeutel zu greifen, kann man nun sein künstlerisches Können zur Schau stellen. Auf die Frage, ob besonders talentierte Künstler ihre Objekte ggf. sogar gegen Echtgeld oder Kryptowährung anderen Spielern zur Verfügung stellen könnten, teilte man uns lediglich mit, dass über vieles gesprochen werde. Grundsätzlich erscheint diese eigentlich simple Idee äußerst vielversprechend dafür zu sein, einem auch sonst solide wirkendem Spiel einen ganz anderen Reiz zu verleihen. Wie viel nämlich das rundenbasierte Taktieren auf dem Spielbrett fesseln kann, vermag man nach dem kurzen Anspielen kaum sagen zu können.

Kein „Pay to Win“?

Grundsätzlich war der erste Eindruck trotz fehlender Zuneigung für das Genre positiv, da es für Einsteiger sehr intuitiv erschien, gleichzeitig aber sicherlich schwer zu meistern sein wird. Den Kapitän des gegnerischen, frei zusammenstellbaren Teams zu bezwingen, ist ein denkbar einfaches Prinzip, das aber durch vollkommen freie Bewegungen ohne Raster doch einige Strategien ermöglicht. Nicht nur deshalb, sondern auch aufgrund der pro Runde steigenden Energieleiste, fühlte man sich schnell an Blizzards Kartenspiel Hearthstone erinnert, welches damals als taktisches Kartenspiel den Sprung in Richtung Mainstream schaffte. Es bleibt abzuwarten, ob dies „Moonbreaker“ für das Tabletop-Genre gelingt. Mitentscheidend wird sein, ob der Entwickler sein Wort halten und Ingame-Inhalte nicht spielentscheidend gestalten wird. Zusatzinhalte seien nämlich sowohl in Form von Seasons als auch

Updates durchaus bereits fest eingeplant, man sei aber kein „Pay to Win“. Doch spätestens seit Diablo Immortal weiß man, zumindest nur vorsichtig optimistisch an solche Aussagen heranzugehen.

Sofern man dieses Versprechen einlösen wird, werde ich das Spiel auf jeden Fall mal auf dem heimischen Rechner installieren. Die Chance dazu haben alle beim angekündigten Free-Weekend irgendwann im laufenden September, vorerst auf dem PC.

Ob „Moonbreaker“ auch auf Konsolen folgt, hängt laut Unknown Worlds von den Spielern ab, wie sehr sie sich den Titel wünschen. Angesichts des Erfolges von „Subnautica„, darf man zumindest ein wenig hoffen.

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