Am 27. Juli erscheint die neueste Erweiterung für das offizielle Dungeons & Dragons MMORPG Neverwinter. Diese trägt den Titel Jewel of the North und macht so einiges neu. Playstation-Spieler müssen sich leider noch bis Herbst gedulden. Wir hatten die Möglichkeit, einige der neuen Inhalte in Action zu erleben und einen knappe Stunde mit den Entwicklern über das Spiel und ihre Ideen zu reden. Unsere Eindrücke vom Update und warum es der perfekte Moment für Neueinsteiger ist, erfahrt ihr in dieser Preview.
Wetzt die Klinge, stimmt die Laute
Eine der offensichtlichsten, inhaltlichen Erweiterungen ist definitiv die neue Barden-Klasse. Pen&Paper Spieler kennen die Musikanten schon lange und endlich finden sie ihren Weg in Neverwinter. Barden können sowohl offensive, als auch unterstützende Rollen übernehmen. Dazu gibt es zwei vorgefertigte Skillpfade, die „Liedklinge“ und den „Minstrel“. Erstere stürzen sich mit Schwert und Angriffsmagie ins Getümmel und nutzen Musik, um ihre eigenen Fähigkeiten zu buffen. Letztere übernehmen eher die Rolle des Heilers und des Supports. Sie unterstützen ihre Gruppe aus der Distanz mit inspirierenden Liedern.
Die Besonderheit der Klasse ist der neue Darbietungsmodus, über den verschiedene Lieder gewählt werden können. Auch außerhalb von Kämpfen könnt ihr ab einem gewissen Level auf diesen Modus zugreifen und völlig frei drauf los klimpern. Hier steckt viel Potenzial, da geübte Musiker ganze Melodien erfinden können, während Laien die großen Heldentaten ihrer Mitstreiter angemessen verewigen. Insgesamt fühlen sich die Barden angenehm frisch an, durch die unterschiedlichen Pfade sollten sie auch jeder ambitionierten Gruppe gut zu Gesicht stehen.
Aller Anfang ist jetzt leichter
Ein Problem von Neverwinter, welches die Entwickler entdeckt haben, ist der recht zähe Einstieg. Wer einen Zweitcharakter anlegen oder einen Freund für das Spiel begeistern möchte, scheitert nicht selten an den knapp 60-80 Stunden, die für das Leveling und den Start draufgehen. Über die Jahre haben die Entwickler einen riesigen Haufen an neuem Content, neuen Geschichten und Abenteuern hinzugefügt, nur bekommen viele Spieler diese nie zu Gesicht, weil sie schon vorher aufgeben. Um dies zu verhindern, hat sich das Team entschieden, den Start radikal zu verkürzen.
Nach Angaben der Entwickler seid ihr nach etwa 10-12 Stunden fertig mit dem anfänglichen leveling. Die Geschichte wird dadurch natürlich verkürzt, die Entwickler betonen allerdings, dass die Story dennoch bestehen bleibt und vor allem langatmige Passagen rausgeflogen sind. Durch diese Änderung eignet sich Jewel of the North sehr gut für Neu- und Wiedereinsteiger. Die Hürde ist nicht mehr so hoch wie zuvor und ihr könnt euch schnell einer bestehenden Gruppe anschließen und die wirklich tollen Geschichten von Neverwinter erleben.
Meiner Meinung nach ist das der absolut richtige Schritt. Das Spiel ist über die Jahre gewachsen und während zu Beginn der vorhandene Content gestreckt werden musste, um Spieler lange zu fesseln, steht er nun interessanteren Aufgaben im Weg. Es ist schade, wenn Spieler nach 30-40 Stunden frustriert hinschmeißen und nie die besten Quests des Spiels zu sehen kriegen. Jetzt dient der Einstieg einerseits als Einführung in die Welt und andererseits als gutes Tutorial, um euren Charakter kennen zu lernen.
Komfortverbesserung gibt es auch noch
Neben den großen Veränderungen gibt es auch noch ein paar kleinere Neuerungen. Einerseits wird es ein neues Abenteuersystem geben, mit dem ihr einfacher und intuitiver eure nächsten Aufgaben finden könnt. Alles wird dadurch ein bisschen Übersichtlicher gestaltet. Im neuen Trainingsraum könnt ihr darüber hinaus Skillsets und Ausrüstungsteile vergleichen. Dieser Raum eignet sich sehr gut, wenn ihr überlegt, euren Charakter anders zu spielen und wissen möchtet, wie er sich verändert.
Fazit
„Mit Jewel of the North steht ein großes Update für Neverwinter in den Startlöchern. Die neue Barden-Klasse bringt Abwechslung und Musik ins Spiel und wird sicherlich von Beginn an sehr beliebt sein. Gerade die Veränderung des Spielstarts birgt aber viel Potenzial, um Neverwinter nach vorne zu bringen. Das Spiel wird deutlich Einsteigerfreundlicher und weniger abschreckend, ohne dabei Veteranen zu vergraulen. Der Star des Spiels sind die hervorragenden Geschichten, die von nun an nicht mehr hinter der riesigen Level-Hürde verborgen bleiben, sondern interessierten Spielern verfügbar gemacht werden. Die weiteren Verbesserungen verändern das Spiel nicht von Grund auf, wirken aber wie gelungene Komfortanpassungen – und die sind ja immer willkommen. Schade nur, dass Playstation Spieler noch bis Herbst abwarten müssen. Ein genaueres Datum konnten uns die Entwickler übrigens noch nicht verraten.“