In einer Welt in der Videospiele immer mehr Speicher fressen, ist es wohl wenig verwunderlich, dass SSD-Speicher immer mehr an Popularität gewinnen. Spätestens mit der PS5 hat sich nun ein immer größer werdender Markt erschlossen, auf dem nun auch das PNY XLR8 SSD Gaming Kit für PS5 seinen Platz gefunden hat.
Wie schon Sabrent, setzt auch PNY auf eine für die PS5 maßgeschneiderte Lösung, die überraschenderweise aber auch eine kuriose Frage aufwirft: Wie konnte das passieren? Dazu später mehr. Wie gut die SSD und der dazugehörige Heatsink in der Praxis dann trotzdem abschneiden, erfahrt ihr hier in unserem Hardware-Check.
Heatsink nur für Disc-Version?
Grundsätzlich ist es ein Leichtes, eine SSD in die Konsole einzubauen und selbst der motorisch unbegabteste Zeitgenosse sollte spätestens mit der Vielzahl an Anleitungen im Internet relativ einfach an seine Speicher-Erweiterung gelangen. Die Playstation-Verkleidung also abmontiert, die SSD-Slot-Kappe abgeschraubt und die Speicherkarte eingesetzt, ist dann normalerweise der nächste Schritt den Heatsink zu befestigen.
Mitunter sehen sich einige PS5-Spieler schon zu diesem Zeitpunkt mit dem PNY XLR8 SSD Gaming Kit einem Problem gegenüber. Denn dieser ist ausschließlich für die Disc-Version konzipiert worden. Und wenn ich sage er funktioniert nur bei dieser Version, dann meine ich damit, dass er schlicht nicht reinpasst bzw. das Cover der Konsole nicht mehr richtig zu geht, wenn der Heatsink installiert ist. Auf die genauen Umstände hatte Sony ironischerweise aber auch hingewiesen. Manchmal können ein paar Millimeter die ganze Welt bedeuten.
Man muss hier ganz klar sagen, das ist kein Umstand, der von PNY völlig unter den Teppich gekehrt wird, aber wenn man zwingend das Kleingedruckte auf der Verpackung oder auf der Internetseite lesen muss, um an diese Information zu gelangen, fragt man sich schnell, ob das tatsächlich so geplant wurde. Da es hier nur um wenige Millimeter geht, liegt der Verdacht nahe, dass PNY eben jene nicht bedacht hat und von gleichen Voraussetzungen für die Disc- und Digital Edition ausgegangen ist. Wirklich Sinn macht das definitiv nicht und dem ein oder anderen wird die Theorie, dass das erst im Nachhinein aufgefallen ist und dann schnell noch im kleinen Rahmen nachgetragen wurde, sicherlich im Kopf umschwirren.
Abhilfe könnte in Zukunft ein flacherer Heatsink schaffen, dazu müsste die Produktion aber angepasst werden. Optional kann man das Cover auch mit Gewalt drauf schieben oder ganz weglassen – beides Optionen, von denen wir abraten.
Heatsink überzeugt trotzdem
Für alle die, die sich nun aber trotzdem gern genau diese SSD zulegen wollen oder eben grundsätzlich mit dem Gedanken spielen seinen Speicher auf diesem Wege zu erweitern, stellt sich nun eine Frage: Braucht man denn überhaupt einen Heatsink? SSD Speicherkarten produzieren aufgrund ihrer hohen Arbeitsleistung teils enorme Hitze. Diese hohen Temperaturen können sich nicht nur schädlich auf das Speichergerät selbst oder die Konsole auswirken, sie können auch die Arbeitsgeschwindigkeit mindern.
In diversen Tests mit dem hier vorgestellten Heatsink hat sich gezeigt, dass ein merklicher Unterschied am entweichenden Airflow und ein sehr deutlicher Unterschied direkt am Controller zu erkennen ist. Wo der Heatsink die Temperatur am Airflow immerhin um einige wenige Grade verringert, besteht am Controller ein Unterschied von bis zu 18 Grad. Das ist in der Praxis dann tatsächlich eine Menge und spricht nicht nur für einen Heatsink an sich, sondern auch für den hier vorgestellten von PNY. Nicht zuletzt verweist auch Sony im offiziellen FAQ darauf, dass ein Heatsink dringend empfohlen wird. Die Lösung von PNY, die SSD Port-Abdeckung zum Heatsink zu machen, erwies sich schon beim Konkurrenz-Modell als die cleverere Lösung.
Die SSD
Kommen wir nun aber noch einmal weg vom dem Heatsink und wenden uns der eigentlichen SSD zu. So stellen wir nach erstmaliger Inbetriebnahme fest, dass auch die Lesegeschwindigkeit wenig Spielraum zur Kritik zulässt. Mit 6538 Mb/s ist man hier zwar ein klein wenig langsamer unterwegs als z.B. die aktuelle SSD von Sabrent (hier zum Test), jedoch gibt es auch deutlich langsameres auf dem Markt und somit ist man mit der PNY-SSD sehr gut bedient. Ein weiterer Vorteil gegenüber externen Festplatten, aber auch vielen anderen internen SSD’s, ist das direkte Spielen von PS5-Spielen aus dem SSD-Speicher heraus. Wo man bei vielen weiteren Speichererweiterungen erst die Spiele aus dem SSD-Speicher in den PS5-Speicher verschieben muss um sie spielen zu können, da kann man sich bei der hier vorgestellten Speicherkarte das hin und her sparen und die Spiele starten, ganz unabhängig davon wo sie gespeichert sind.
Ein guter Deal
Auf dem ersten Blick bietet sowohl die neue SSD als auch der neue Heatsink von PNY alles was das Speicher-Herz begehrt. Der Einbau ist einfach, die Kühlung des Heatsinks äußerst effektiv und die Lesegeschwindigkeit der SSD weit mehr als ausreichend – sogar mehr als die PS5 von Haus aus her gibt. Leider wirkt die völlig sinnfreie Exludierung der digitalen PS5 einen großen Schatten, wenn man das Gaming-Kit als Ganzes betrachtet. Hier entgeht nicht nur einem großen Teil der Konsumenten ein Heatsink, welcher allen voran in Sachen Temperatur sehr gute Arbeit leistet, auch PNY selbst gehen da eine riesige Menge an potenziellen Kunden durch die Lappen. Aus meiner Sicht ein großer Fehler, der eine große Kerbe in ein Produkt schlägt, welches sich seinen fairen Preis von 184,99 Euro ansonsten durchaus verdient.
Das PNY XLR8 SSD Gaming Kit für PS5 ist ab sofort bei Amazon.de erhältlich.
Hinweis: Eine neue Version ist bereits in Arbeit, die dann auch mit der Digital Edition der PS5 kompatibel ist, wie uns der Hersteller gegenüber mitteilt.
Möchte man ein PS5-Spiel spielen, welches auf die SSD geschoben wurde, so kann man das nicht sofort tun. Man muss in diesem Falle das Spiel wieder auf den PS5-Speicher verschieben und das kann je nach Spielgröße einiges an Zeit kosten. Das ist aber wie gesagt kein Problem der PNY SSD, sondern ein allgemeines Problem der PS5 und wie dies von Sony gelöst wird.
Doch es ist ein Problem der PNY SSD, wenn man so verfahren muss. Denn mit den SSD‘s von Samsung, WD, Sabrendt und allen SSD‘s die die entsprechende Geschwindigkeit erreichen, ist es nicht nötig. Dort kann man alle Spiele von der zusätzlichen SSD aus starten.
Ist mir gerade noch aufgefallen. Die PNY SSD erfüllt die auflagen von Sony, daher sollte es mit dieser auch gehen.
Stimmt, wird korrigiert … Verwechselt mit externem USB Speicher .