Die Übernahme von Activision / Blizzard durch Microsoft ist alles andere als in trockenen Tüchern. Insidern gehen davon aus, dass der Deal scheitern wird. Indes haben die EU-Behörden angekündigt, die Phase II ihrer Untersuchungen einzuleiten.
In der Entscheidung vom gestrigen Dienstag bekräftigte man die Besorgnis darüber, dass durch diesen Deal der Wettbewerb erheblich verzerrt wird. In den kommenden 90 Tage wird man daher intensiver darüber beraten und seine Entscheidung bis zum 23. März 2023 bekanntgeben.
„Die Kommission befürchtet insbesondere, dass Microsoft durch die Übernahme von Activision Blizzard den Zugang zu den Konsolen- und PC-Videospielen von Activision Blizzard, insbesondere zu hochkarätigen und äußerst erfolgreichen Spielen (sogenannte ‚AAA‘-Spiele) wie ‚Call of Duty‘, unterbinden könnte,“ heißt es.
Die vorläufige Untersuchung zeigt auch, dass Microsoft möglicherweise eine Abschottungsstrategie gegenüber der Konkurrenz verfolgt, in dem man Spiele von Activision Blizzard auf anderen Geräten als den eigenen unterbindet.
Zudem befürchtet man, dass das Game Pass einen erheblichen Nachteil für andere Services dieser Art darstellt, wenn Spiele von Activision / Blizzard darin angeboten werden. Das waren unter anderem die Bedenken, die Sony gegenüber der EU geäußert hat.
„Solche Abschottungsstrategien könnten den Wettbewerb auf den Märkten für den Vertrieb von Konsolen- und PC-Videospielen verringern, was zu höheren Preisen, geringerer Qualität und weniger Innovation für die Händler von Konsolenspielen führen könnte, was wiederum an die Verbraucher weitergegeben werden könnte.“
Insider gehen vom Scheitern des Deals aus
Vor dem Hintergrund, dass die EU-Behörden und weitere sich noch nicht entscheiden können, glauben Insider, dass der Deal am Ende scheitern wird, wie die New York Post berichtet.
Demnach habe Microsoft nicht mit dieser Art von Widerstand gerechnet, während es im Hintergrund deswegen schon zu Streitigkeiten zwischen Microsoft und Activision / Blizzard kommen sein soll. Dennoch verfolgen beide Parteien das Ziel der Übernahme.
Entscheidend ist wohl weiterhin das Call of Duty-Franchise, bei dem Microsoft nach und nach immer mehr Zugeständnisse macht. Zuletzt räumte man die dauerhafte Verfügbarkeit von Call of Duty auf PlayStation ein.