Der unabhängige Entwickler Tiny Bull Studios präsentierte in dieser Woche auf der gamescom ihr Projekt ‚Blind‘, das derzeit für Virtual Reality Headsets wie Oculus Rift und Project Mopheus entwickelt wird.
‚Blind‘ wurde von Grund auf für VR-Headsets entworfen und befindet sich bereits seit einer ganzen Weile in Entwicklung, in der man mehrere Prototypen entworfen hat, um so das richtige Konzept zu finden. Das Ziel ist dabei eine immersive und einzigartige Erfahrung zu erschaffen, die euch aus der realen Welt herausreißt und direkt in das Spiel wirft. Hierbei orientiert man sich an Spielen wie ‚Silent Hill‘, wo es nicht immer darum geht, auf möglichst viele Schockmomente zu setzen oder wo hinter jeder zweiten Ecke Monster hervorspringen. Vielmehr möchte man subtil eine beängstige Atmosphäre erzeugen, was dank Virtual Reality ein völlig neues Level erreicht.
Ihr wacht auf, öffnet eure Augen, aber seid blind. Du weißt nicht wo du dich befindest. Du hörst Musik spielen und andere Töne, plötzlich hört die Musik auf und du hörst Schritte. Irgendjemand anderes ist noch hier. Man selbst schlüpft dabei in die Rolle einer blinden Frau, die ganze Wellen an Echosignalen aussendet, um sich so durch die Welt zu navigieren. In völliger Dunkelheit können so Objekte wie ein Grammofon zu wegweisenden Hilfsmitteln werden, während diese zeitgleich dazu genutzt werden, um komplexe Puzzle in einer unbekannten Umgebung zu lösen. Dabei müsst ihr stets vorsichtig und sorgsam voranschreiten, sowie euren Rohrstock sparsam einsetzen, um sich so dem Zorn des Aufsehers zu entziehen.
Während dieser Erfahrung müsst ihr herausfinden, wer ihr seid, wer der Aufseher ist, warum ihr entführt worden seid und warum man Puzzle in dieser seltsamen Umgebung lösen muss. Je tiefer ihr in dieser Umgebung voranschreitet, desto intensiver wird eure Erfahrung sein. Und während ihr nach Antworten sucht, werdet ihr Dinge finden, die man nicht sehen kann?
Obwohl die Spielsession mit ‚Blind‚ recht kurz ausfiel, war es interessant zu beobachten, wie schnell man alles um sich herum vergessen hat und sich nur noch auf das konzentrierte, was einem das Spiel vorgab. ‚Blind‘ zeigte dabei aber schon sehr deutlich, was der Sinn von VR-Projekten ist, nämlich vollständig in andere Welten einzutauchen und so Erfahrungen machen zu können, die man bisher nicht kennt, in diesem Fall völlig blind zu sein.
Ganz fehlerfrei war die gezeigte Demo noch nicht, sodass hier ganze Spielelemente fehlten, die ein Weiterkommen unmöglich machten und uns zum Neustart zwangen. Insbesondere als Indie-Entwickler steht man dabei vor großen und neuen Herausforderungen, da die Entwicklung von VR-Projekten um einiges schwerer sei als die herkömmlicher Videospiele. Laut den Tiny Bull Studio müssen hier Faktoren und zufällige Umstände berücksichtigt werden, um am Ende eine für den Spieler angenehme und überzeugende Erfahrung abzuliefern.
Wann ‚Blind‘ erhältlich sein wird, steht daher auch noch nicht fest, sodass man hier weitere Ankündigung abwarten muss. Einen Blick wert wird der Titel auf jeden Fall sein, sobald dieser erschienen ist.