John Garvin und Jeff Ross, Game Directors von Days Gone, haben schon mehrfach ihr Junges verteidigt, nicht selten aber gewissenlos und impulsiv. So gaben die Entwickler bereits den Spielemagazinen und schlechten Wertungen die Schuld, warum ihr Spiel gescheitert ist, danach den Spielern selbst und zuletzt zeigte man mit dem Finger auf „woke“ Tester. Dass Days Gone vielleicht einfach mehr schlecht als recht ist, auf die Idee kommen sie nicht. Es ist einfach einfacher, bei anderen den Fehler zu suchen.
Sony scheint sich jedoch ganz sicher zu sein, diesem Spiel keine zweite Chance geben zu wollen. Eine Fortsetzung ist somit vom Tisch – zu Recht, sage ich. Denn Days Gone ist das schlechteste PlayStation-Exklusivspiel, das ich bisher gespielt habe.
Zu lang(weilig): Days Gone ist das schwarze Schaf im PlayStation-Katalog
Sonys Eigenproduktionen schaffen es nicht immer, die kritische Masse zu begeistern. Knack, DriveClub, Knack 2, The Order: 1886, Knack 3 – okay, Letzteres ist (noch) nicht passiert. Ehrlicherweise würde ich lieber sechsmal The Order: 1886 durchspielen, als noch einmal Days Gone anzufassen. Zeitlich würde das sogar hinkommen, denn während das eine Spiel zu kurz geraten ist, ist das andere ewig lang.
Das ist auch einer meiner größten Kritikpunkte am Zombie-Spiel. Als hartgesottener Biker brettert ihr durch die Postapokalypse auf der Suche nach Hinweisen zu eurer vielleicht lebendigen Frau. Das eröffnet eine Geschichte mit emotionalem Charakter, wird aber durch bergeweise öde Missionen gehemmt, die eigentlich kaum einen Mehrwert bieten und lieber als Nebenquests hätten enden sollen. Wenn ich nach 20 Stunden auf Welpensuche gehen muss, um meinen Gefährten aufzumuntern, oder nach 40 Stunden urplötzlich eine unwichtige Nebenfigur aus der Klemme helfen muss, verliert mich Days Gone ganz einfach sowie sich selbst in nie enden wollenden Geschichten.
Leider sind die Dialoge zwischen Figuren nicht ansatzweise interessant genug, um diese eh schon schwach geschriebene Geschichte zu tragen. Auch die Hauptfigur Deacon bleibt mir nur wegen seiner gestörten sozialen Interaktion im Gedächtnis. Wenn ich also Kommentare lese wie „Das ist eine der besten Storys, die ich erlebt habe“, freut es mich für die Person, aber gleichzeitig stelle ich mir die Frage, ob sie das gleiche endlos gestreckte und schnarchige Days Gone gespielt hat wie ich.
Das Ende ist irrelevant, wenn alles davor Mist ist
Lediglich das geheime Ende, das erst nach zwei weiteren geheimen Enden freigeschaltet wird – erneut ein Paradebeispiel für mein Problem mit Days Gone –, überrascht mit einer Wendung, die aber die verlorene Zeit davor nicht wieder wettmachen kann.
Der Darsteller Sam Witwer, der die Hauptfigur Deacon spielt, beschwerte sich, dass Spielemagazine das Spiel nicht durchgespielt hätten.
„Diese Journalisten, die hereinstürmen, nehmen sich NICHT die Zeit, sie spielen das Spiel NICHT zu den Bedingungen, die das Spiel bietet, weil es ihre Aufgabe ist, einen Artikel zu einem bestimmten Termin zu veröffentlichen.“
PlayFront
Das mag zu einem gewissen Teil stimmen, aber zum einen liegt es am Publisher, Spielerezensionen rechtzeitig auszuteilen, damit Tester genug Zeit bekommen, sich mit dem Spiel zu beschäftigen. Und zum anderen – und da will ich ganz ehrlich sein – verstehe ich Tester, die nach 20 oder 30 Stunden Langeweile das Spiel abbrechen, denn es ist egal, was in den letzten Stunden passiert: Das Spiel hat versagt und daran kann auch das Ende nichts ändern.
Selbst das Beste an Days Gone kann es nicht vorm Schlimmsten bewahren
Ich habe Days Gone erst lange nach Release gespielt, hatte somit nicht mit Bugs zu kämpfen, die anfangs stark kritisiert wurden. Ich hatte dafür andere Probleme mit dem Spiel.
Ich bringe es direkt auf den Punkt: Days Gone spielt sich über den gesamten Spielverlauf nicht sehr abwechslungsreich, auch nicht nach dem Freischalten vieler Fähigkeiten und Upgrades. Lediglich das Bike fährt sich zum Ende hin nett; etwas, was in den ersten zehn, zwanzig Stunden eine reine Katastrophe ist.
Das besondere Feature von Days Gone sind mit Sicherheit die Zombie-Horden. Dass Zombies zu der Zeit längst ihren Hype verloren haben und Horden bereits eine Woche vor dem Release von Days Gone einen großen Auftritt in World War Z – sogar mit Multiplayer – gefeiert haben, hat dem Open-World-Abenteuer vermutlich geschadet. Ich hatte zwar meinen Spaß, mich gewaltigen Zombie-Horden zu stellen, schließlich musste man bis an die Zähne bewaffnet und strategisch klug vorgehen. Doch ich stellte mir auch die Frage, warum Entwickler Bend Studio sein bestes Feature erst zum Schluss so richtig auspackt.
Denn in der ersten Hälfte des Spiels ist der Kampf gegen Horden kein Thema. Wie Fisherman’s Friend einst sagte: Sind sie zu stark, bist du zu schwach. In der zweiten Hälfte muss ich mich plötzlich gleich mehreren stellen, um in der Story voranzukommen. Zu spät, denn ab dem Punkt konnte mich nichts mehr an Days Gone vom Gegenteil überzeugen: Dieses PlayStation-Spiel ist eine reine Zeitverschwendung und langweilig.
Beendet habe ich es dennoch, denn zum einen hat sich Sam Witwer das doch so sehr gewünscht, zum anderen ist es einfach eine üble Angewohnheit von mir, die ich mir seit Days Gone versuche, abzutrainieren.
Kein Days Gone 2 – zum Glück
Ich weiß, Days Gone hat über die Jahre eine große Community für sich gewinnen können, auch unser Tester gab dem Open-World-Abenteuer eine hervorragende Wertung. Ich hingegen kann nach 40–50 mühseligen Stunden in Days Gone noch immer nicht nachvollziehen, wie man diesem Spiel etwas abgewinnen kann.
Tatsächlich hat sich Days Gone aber gar nicht so schlecht verkauft: Geschätzte neun Millionen Mal auf PS4 und PC, meint zumindest Game Director Jeff Ross. Offizielle Zahlen gibt es nicht und wenn Sony diese geheim hält, ist es womöglich die ein oder andere Million weniger. Eine Fortsetzung wird es nicht geben, selbst ein Knack 3 ist aktuell wahrscheinlicher als ein Days Gone 2.
Und auch wenn ein Nachfolger die vielen Schwächen ausbügeln könnte, dem Entwicklerteam Bend Studio traue ich das jedenfalls nicht zu. Und deshalb bin ich froh, dass sich das Team einem gänzlich neuen Projekt gewidmet hat – und das ohne Game Director John Garvin und Jeff Ross.
Wie findet ihr Days Gone? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!
Hinweis: Der Artikel spiegelt lediglich die Meinung einer einzelnen Person wider und repräsentiert nicht die Meinung der Plattform im Gesamten.
Mich hat Days Gone mehr als jedes andere Spiel gepackt.
Als Dying Light Veteran kann ich sagen es steht ganz klar auf Platz 2 der besten Zombie Spiele überhaupt. Habe mir nur für dieses Spiel eine Playstation geholt und es keine Sekunde bereut. Von den Horden her das beste Spiel überhaupt! Unglaublich wie hier so eine gute und in deutsch übersetzte Story schlecht geredet wird.
Freut mich, dass du deinen Spaß hattest. Ich bin ja auf die Horden eingegangen sowie auf viele weitere Faktoren, die mich an Days Gone stören. Ich habe somit die Story nicht schlechtgeredet, sondern meine Meinung begründet und erklärt, wieso die Story in meinen Augen schlecht ist. Umso interessierter bin ich aber jetzt, warum sie dir gefallen hat. Lass es mich gerne wissen! 🙂
LG Sanel
Days Gone ist doch völlig ok, ich weis nicht was die immer alle haben…
Doch immer wieder erheiternd zu sehen…wo die Zeilen eines „Spieletesters“ offenbar durch gewisse innere Impulse gesteuert diesem offenbar alle Pferde durchgehen (?) derlei Impulse in seinen Zeilen durchtriefen lassen…und wo dann ein wenig ausgegorener Meinungsartikel bei herauskommt..
Nunja…über die Gründe kann man nur spektulieren…ist da etwa jemand wegen der Woker-Kritk persönlich angetriggert worden ? *grins*
Lieber Thomas, wenn dein Kommentar wenigstens etwas Inhalt hätte, könnte ich vernünftig darauf reagieren. Aber das sind mehrere Zeilen heiße Luft. Ich habe mein Problem mit dem Spiel geschildert und möchte sehr gerne erfahren, was andere Menschen über Days Gone denken und warum sie anderer Meinung sind. Vielleicht schaffst du das ja in einem zweiten Anlauf? *grins*
LG Sanel
DG war für mich eine der besten Spiele der letzten Jahre.
Der Unfug der im Artikel steht reflektiert nicht im Ansatz den Spielspaß den ich mit dem Game hatte.
Gibts hier nen Ignorefilter für Redakteure?
Das liegt vielleicht daran, dass nicht jeder die gleiche Meinung teilt. Ich hatte nämlich keinen Spaß mit dem Spiel und das erläutere ich in diesem Artikel. Es würde mich interessieren, was dir an Days Gone so sehr gefallen hat. Aber dir steht es auch frei, Texte wie diese zu ignorieren, wenn dich andere Meinungen zu sehr überfordern.
LG Sanel
Ich hoffe der Artikel ist ein schlechter Scherz. DG ist um Welten besser als jedes nahezu gleiche Call of Duty oder Assassins Creed.
Klar muss es nicht jeden Geschmack treffen aber es derart runterzumachen nur weil es fast alle tun hat das Game nicht verdient. Gerade die Herausforderung die Horden zu eliminieren ist hart aber machbar. Aber heutzutage will ja keiner mehr eine Herausforderung sondern brav an der Hand durch die larifari Games geführt werden.
Ich zum Beispiel halte diese ganzen indie Pixelgames für absoluten Müll. Man hat Hardware die viel leisten kann und dann macht man so einen Quatsch. Gibt aber genug die das toll finden und ich gönne ihnen ihren Spaß. Aber ich würde nie einen Artikel veröffentlichen der diese Spiele so runterputzt.
Dieser Artikel ist derart unter der Gürtellinie dass ich keine Worte dafür finde die nicht extremst beleidigend sind. Setzen 6
Lieber Derasim, danke für deine Benotung, aber mit der kann ich nicht viel anfangen. Ich würde lieber hören, was du an Days Gone gut findest, anstatt zu lesen, warum Pixelgames „Müll“ sind. Es gibt gute Gründe für den Pixel-Look, einfach mal reinlesen. „Setzen, 6!“
Aber zurück zum eigentlichen Thema: Ich liebe Herausforderungen. Die fehlende Herausforderung in Forspoken ist ein Punkt, den ich erst zuletzt in meiner Vorschau kritisiert habe. Das ist ja auch nicht meine Kritik. Im Artikel erkläre ich ja, was mir an Days Gone nicht gefällt. Jetzt würde ich gerne erfahren, was du im Detail magst.
LG Sanel
Die ganze Atmosphäre in DG hat mich von Anfang an gepackt. Das Zombie Setting kannte man natürlich schon aber gepaart mit den beiden Biker-Buddys bot es mal etwas anderes. Ohne großartige Bewaffnung zu Beginn war es auch recht schwer, man musste schon gut überlegen was man macht. Z.B. leise sein weil man schnell mal überrannt werden konnte, selbst ohne Horden.
Grafik und Sound haben weiter dazu beigetragen dass es mich echt gefesselt hat. Habe es ein oder 2 Jahre nach Release ohne Bugs auf der PS4 Pro gespielt, sah richtig klasse aus.
Und anhand der grandiosen gut abgemischten Soundkulisse wusste man z.B. direkt wenn eine Horde in der Nähe war. Anfangs ging man denen besser aus dem Weg, später war es zwar leichter aber mit sinnlosem Geballer war es trotzdem nicht getan. Man musste etwas kreativ werden und mit der Umgebung arbeiten. Dazu kam die, zugegeben etwas kitschige aber, gute Story. Mit Deacon der trotz allem nicht aufgibt seine Frau zu finden und wissen zu wollen was geschah.
Bei der guten Story kann ich, wie gesagt, nicht mitgehen und da verstehe ich noch nicht, warum man diese so sehr verteidigt. Aber ich verstehe dich jetzt etwas besser. Also gerade dieses Survival-Feeling hat dir gefallen. Auf PC sieht und läuft Days Gone wohl noch besser, da hat man wahrscheinlich eine noch bessere Atmosphäre. Danke für den Kommentar.
LG Sanel
Jo das mit den pixel spielen gebe ich dir recht 300 Watt strom Leistung um Tetris zu spielen. Und die Fachpresse feiert das auch noch ab bzw. Wollen am besten das die spiele immer kürzer und weniger komplex werden (berufsbedingt) oder kaum Herausforderungunen bieten.
Halten sich dann aber für profis sobald sie elden ring durchspielen. Ich fand das mit den Horden auch sehr gut und fordernd bzw. was anderes in vergeleich zu resi und lou. Die Presse schreit doch als erstes nach Veränderungen sobald man diese macht ist es auch falsch. Wie war das „der Mensch mag Veränderungen solang diese das alte bieten“.
So ein Artikel hätte man genauso gut auch über lou Nachfolger rausbringen können
„Last of US 2 wird nicht kommen und das ist auch gut so“
\(•_•)/
Das Spiel war halt Müll. Gute Entscheidung von Sony ein zweiten Teil abzulehnen. 🙂
Spiderman und Horizon haben denn selben spielaufbau wie Days Gone. Und Horizon 2 wsr die Story auch nicht der krachen.
Zumal das ihr erstes openworld game war sie hatten vorher nur Syphon Filter und Auftragsarbeiten gemacht
Nicht ganz. Spider-Man hat man in 10-15 Stunden durch, Horizon 2 ist sicherlich länger, aber nicht so lang wie Days Gone. Grund dafür ist, dass Days Gones Story zu aufgeblasen ist und zu viele Hauptmissionen hat, die die Geschichte nicht wirklich voranbringen. Etwas, was in Spider-Man und Horizon 2 nicht der Fall ist. Das ist ja mein größter Kritikpunkt.
Aber du hast vollkommen Recht: Es ist Bend Studios erstes Open-World-Spiel und man darf gespannt sein, wie gut sie ihr nächstes Projekt umsetzen. Wie ich im letzten Absatz aber anmerke: Ich traue dem Team kein Days Gone 2 zu. Dafür denke ich, dass das nächste Projekt im Design viel durchdachter ausfällt.
LG Sanel.
Ich fand das Spiel super. Wollte den Quatsch nicht bis zum Ende lesen sorry
Ist echt so, selten so einen arroganten Blödsinn gelesen.
Gute Idee…Ich habe mir die Zeilen bis zum Ende durchgelesen…weil mit jeder Zeile mein Grinsen immer größer wurde…Jetzt verstehe ich auch…warum ich diese Seite bislang noch nicht kannte…passt also alles ! 😀
Sehr traurig, Marc, aber dann brauche ich hier auch nicht nachfragen, warum du das Spiel super findest, wenn du dir meine Meinung nicht einmal durchliest.
LG Sanel
So ein Blödsinn.
Ich fand das spiel mega klasse.
Durch die Welt fahren mit dem Bike. Zombie killen.
Fand das Spiel von Anfang bis Ende spitze.
VERDAMMT SCHADE, dass kein Teil 2 kommt.
Naja aber last of US in den 7 Himmel loben (andere Pressevertreter). Aber hey jedem das seine. Sehe das kommplet anders. Und ja ein the order Nachfolger hätte ich auch gerne. Sonys Entscheidungen bezüglich welche Spiel das go bekommt sehr fragwürdig oder erinert sich überhaupt noch jemand an das destructions allstars Rennspiel?
Ist dann aus meine Sicht auch Geld verschwendung aber selbst dafür die Server werden bereitgestelt.
Ich bin Sony jedes Mal dankbar, wenn sie neue IPs, auch Destructions All-Stars, ausprobieren. Aber budget-technisch hat Days Gone ohne Frage deutlich mehr verschlungen. M.E. fehlte dem Studio ein Game Director, der eine klare Struktur vorgeben kann.
Was The Last of Us angeht: Dieses Spiel hat durch seine Story und Figuren zu Recht so viel Lob erhalten. Etwas, was Days Gone versucht, nachzuahmen, aber kläglich scheitert, wie ich finde.
LG Sanel
Ja aber wie gesagt man kann auch anderer Meinung sein.
Was man bei day gone anprangert kann man genauso bei lou anprangern und anerderherum. Ich kann von mir aus sagen das man allein von Wiederspielwert days gone mehr zu bieten hat. Klar die story ist Geschmacksache aber wenn man lou durch hat muss man es wieder vom Anfang an spielen. Days gone kann man nach den Abschluss seine eigene open world story erleben, weil die Gegner nicht ausgehen und in einer zombie Welt neue recourssen suchen muss um am leben bleiben zu können. Allein lore technisch macht sogar lou kein Sinn, als ob die Apokalypse enden würde wenn joel und elli an ihr Ziel ankommen.
Ich finde den Fehler den alle machen ist day gone mit lou zu vergleichen. Lou 1&2 sind persohnliche Konflikte, days gone ist das grosse ganze. Es hat ja auch ein Grund warum in lou2 nicht eingegangen wird warum es dort auch Horden gibt
Auch technisch das ein Schlauch Spiel weniger Fehler als ein open world hat ist keine Kunst.
Nichts für ungut all stars ist im plus drinne weil das Spiel sonst keinen intressiert. Und mir wäre ein day gone oder the order Nachfolger 100 mal lieber als so ein Schrott Spiel nach dem der Markt sowieso gesätigt ist mit rocket leage. Sony Führung sind halt nicht die helsten was wirtschaftliche Entscheidungen betrifft.
Mehr Glück als Verstand