Es ist mal wieder so weit: Die Videospielwelt steht am Abgrund einer weiteren fragwürdigen Entwicklung, die sich in diesen Tagen wie ein Schatten über unsere Bildschirme legt. Wir reden hier von einem drängenden Problem, das die Herzen von Gamern auf der ganzen Welt erschüttert – die schrecklichen, ekelhaften, ach-so-dreckigen Spinnen!
Ja, richtig gehört. In der neuesten Episode der „Politik der Vermeidung“ kündigt BioWare an, dass in „Dragon Age: The Veilguard“ auf Spinnen gänzlich verzichtet wird. Stattdessen dürfen wir uns auf ein spinnfreies Abenteuer freuen, das auf den ersten Blick wie eine lobenswerte Entscheidung erscheinen mag. Aber halt! Was ist mit der Authentizität, fragt sich da der Gamer mit dem übergroßen Handbuch zur Realität des Spielens.
Rücksicht auf Minderheiten wird zum Leitfaden der gesamten Industrie
Die Gründe hinter dieser Entscheidung sind so vielschichtig wie die Spinnen selbst. Um es klarzustellen: Das Fehlen der achtbeinigen Ungeheuerlichkeit ist nicht etwa auf kreative Überlegungen zurückzuführen, sondern auf die scheinbare Notwendigkeit, einem wachsenden Publikum von Arachnophobikern gerecht zu werden. Ja, genau! Denn schließlich kann ja niemand in der Lage sein, ein Spiel zu genießen, wenn auch nur die Möglichkeit besteht, dass ein haariges Wesen mit mehr als zwei Beinen auftaucht.
BioWare hat sogar versichert, dass es keinen Arachnophobie-Modus in den Barrierefreiheitsoptionen geben wird – ganz einfach, weil es keine Spinnen gibt! Ein Genuss für die Spieler, die es nicht ertragen können, dass eine Spinne in ihrem Spiel herumkrabbelt. Was machen jene nur in Zeiten wie diesen, wo Spinnen vor der Herbstkälte nach drinnen und unters Kopfkissen flüchten? Ziehen sie selbst in die Kälte?
Und wo endet das? Wenn wir heute die Spinnen aus dem Spiel verbannen, was kommt dann morgen? Die Vorstellung, dass sich die Gaming-Welt einem solchen Druck beugen könnte, ist absurd. Spinnen sind ein fester Bestandteil von Dungeons und fiktiven Welten. Sie sind nicht nur gruselig; sie sind ein Symbol des Abenteuers und der Gefahren, die uns in den finsteren Ecken eines Spiels erwarten.
Was bleibt uns denn dann noch? Übermorgen werden wir vielleicht keine Drachen mehr sehen, weil sie einigen Spielern Angst machen, und die Helden des Spiels könnten gezwungen werden, ihre Schwerter gegen Kissen zu tauschen, um die „offensichtlichen Aggressionen“ zu vermeiden. Es ist ja völlig in Ordnung, wenn jemand Angst vor Spinnen hat – kein Problem. Aber wie wäre es, wenn wir uns an Spielen wie „Hogwarts Legacy“ oder „Grounded“ orientieren und den Betroffenen die Option geben, statt gleich alle für die Phobien einer Minderheit zu bestrafen?
Es kann nur verrückter werden
Und die Liste der Vermeidung geht weiter. Gerade eben habe ich von der „Speisekartenangst“ gelesen – eine wahre Plage! Die Vorstellung, dass jemand in einem Restaurant in Panik gerät, weil er sich nicht entscheiden kann, welches Menü er wählen soll, lässt mich schaudern. Kommt bald die Ankündigung, dass „Gran Turismo 7“ keine neuen Menüs mehr erhält, weil die Spieler überfordert sind?
Die Videospielindustrie steht vor einem Dilemma: Entweder sie folgt dem Schrei der Massen oder sie riskiert einen Shitstorm. In der Welt von Dragon Age können wir ohne Spinnen über die Dächer der Städte springen, aber wo bleibt die Herausforderung? Wo bleibt der Spaß? Am Ende fragen wir uns: Wenn wir alle gruseligen, dreckigen Kreaturen aus unseren Spielen verbannen, was bleibt uns dann noch? Ein Spiel, das so zahm ist, dass es beinahe schon nach einem Kinderbuch klingt. Bravo, Gaming-Welt, bravo!