Intergalactic: The Heretic Prophet – Werbung in der Galaxis oder galaktische Werbung?

Intergalactic: The Heretic Prophet – wo die Zukunft keine Grenzen kennt, außer den Sponsorenverträgen. Dystopie trifft Designermode, und das All ist nur der nächste Markt.

Niklas Bender 1 Kommentar
3 Min. Lesen

Es war einmal in einer weit, weit entfernten Galaxis – pardon, in einem hoch budgetierten Entwicklerstudio – da beschloss man, die Zukunft mit einer großzügigen Portion Product Placement auszustatten. Willkommen in „Intergalactic: The Heretic Prophet“ von Naughty Dog, wo die Protagonistin Jordan in einem Porsche durchs All düst, Adidas-Sneaker trägt und ein Sony-CD-Wechsler (natürlich retro-futuristisch angepasst) melancholische Klänge der Pet Shop Boys schmettert. Ja, die Zukunft hat nicht nur Style, sondern auch Sponsoren.

Und warum? Weil es geht. Schon „Death Stranding“ und „Final Fantasy“ zeigten uns, dass futuristische Dystopien nicht komplett ohne die warme Umarmung bekannter Marken auskommen. Monster Energy? Natürlich. Nissin Cup Nudel? Logo. Warum also nicht auch ein bisschen Porsche-Ästhetik in der intergalaktischen Raumfahrt? Schließlich möchte das Publikum ja auch wissen, welche Autos in einer Welt voller Warp-Antriebe und Antigravitationsfeldern noch „in“ sind.

Das kreative Argument: Es ist kein Werbespot, es ist Kunst!

Natürlich gibt es die kreative Rechtfertigung: Product Placement verankert die Fantasie in der Realität, macht das Unbekannte greifbarer. Drei Streifen auf einem Schuh sagen mehr als tausend Worte – nämlich: „Hey, auch in einer dystopischen Zukunft bleibt dein Markenbewusstsein relevant!“ Und mal ehrlich, was wäre glaubwürdiger, als ein Raumschiff mit Porsche-Logo? Es ist immerhin logisch, dass Luxusmarken das All erobern, bevor die Menschheit es tut.

Aber Hand aufs Herz: Ist es wirklich Kreativität, wenn Jordans Raumschiff in makellosem Metallic-Look „Porsche 9000“ prangt, während „It’s a Sin“ aus den Lautsprechern dröhnt? Oder ist das einfach nur die spielerische Version eines Pop-up-Banners? Vielleicht hätte man die Botschaft auch subtiler vermitteln können – aber Subtilität verkauft nun mal keine Sneaker.

Werbung als Schmiermittel der Immersion?

Tatsächlich kann Product Placement eine seltsame Form der Geborgenheit erzeugen. Ein bekanntes Logo hier, ein vertrauter Song da – und plötzlich fühlt sich der Zuschauer, als wäre die Zukunft gar nicht so fremdartig. „Das kenne ich!“ denkt man sich, während Jordan in ihren Adidas durchs Raumschiff flitzt. Ist das genial, bizarr oder einfach nur ein Wink mit dem galaktischen Werbezaunpfahl? Wahrscheinlich alles zusammen.

Fazit: „Intergalactic: The Heretic Prophet“ zeigt uns eine Zukunft, die weniger von Visionären als von Marketing-Strategen gestaltet wurde. Aber hey, solange das Raumschiff fliegt und die Beats stimmen, wer will sich da beschweren? Bleibt zu hoffen, dass besagte Marken auch 2027 noch „hip“ genug sind – dem spekulierten Release-Datum des Spiels, falls die Entwickler bis dahin nicht von einem Adidas-Raumschiff überrollt werden.

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Marcel Lunz
2 Stunden zuvor

Klar ist das product placement da brauchen wir nicht drüber reden aber finde das in diesem setting gar nicht mal so unangebracht.
Ob es das ins fertige Spiel schafft steht auch nochmal auf einen anderen Blatt…

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