2025 hat kaum begonnen, und die Gaming-Welt steht erneut Kopf. Dieses Mal sorgt eine mysteriöse Website für Schlagzeilen, die Spiele nach ihrem „DEI-Faktor“ bewertet – also nach Diversität, Gleichstellung und Inklusion. Klingt nach einem weiteren absurden Kapitel in der Geschichte des Internets, nicht wahr?
Die Plattform, die unter deiwatchdog.com zu finden ist, erlaubt es ihren Nutzern, Spiele mit einer DEI-Bewertung zu versehen. Ein wenig wie Steam-Reviews, nur mit einem Fokus auf soziale Werte. Die Skala reicht dabei von „Basiert“ (wohl für Spiele, die angeblich traditionell oder konservativ daherkommen) bis „Ultra Woke“ (für Titel, die in den Augen der User als übermäßig progressiv gelten). Klingt erst mal nach einem Scherz, doch viele Gamer scheinen es ernst zu nehmen – oder zumindest ernst genug, um die Seite erst einmal wieder offline zu nehmen.
Spieler und DEI-Bewertungen: Zwischen Empörung und Belustigung
In den sozialen Medien sorgt das Ganze für reichlich Diskussion. Ein Nutzer auf X teilte beispielsweise mit, dass „Black Myth: Wukong“ eine DEI-Bewertung von 3,6/10 erhalten habe. Das Spiel, das tief in der chinesischen Mythologie verwurzelt ist, wurde als „Leicht woke“ eingestuft. Andere Beispiele? „Indiana Jones and the Great Circle“ soll „Basic“ sein, während „Far Cry 6“ als „Ultra Woke“ durchgeht. Warum? Das bleibt unklar. Spiele wie „Dustborn“ oder „Dragon Age: The Veilguard„, die bei diesem Kriterium vermutlich den Boden durchbrochen hätten, können derzeit nicht abgerufen werden. Dafür aber „Detroit: Become Human“, das immerhin noch als „leicht woke“ eingestuft wird.
Aber wie genau kommt diese Bewertung zustande? Offenbar werden verschiedene Aspekte eines Spiels analysiert: von männlichen Charakteren („Männliche Männer“ oder „Sensible Jungs“) über weibliche Darstellungen („Heiß & Sexy“ oder „Bedeckt & Stark“) bis hin zu Diversität bei Nebenfiguren und Storylines. Das Ergebnis: ein DEI-Score, der nicht selten Kopfschütteln auslöst.
Ein ernst zu nehmender Trend oder einfach nur albern?
Kritiker werfen der Seite vor, ein ohnehin polarisiertes Thema unnötig aufzubauschen. Befürworter argumentieren, dass es durchaus interessant sei, soziale Aspekte in Spielen zu beleuchten. Ob das allerdings ein ernstzunehmender Bewertungsmaßstab ist, bleibt fraglich – insbesondere, da Plattformen wie Metacritic oder OpenCritic bereits umfassendere Reviews bieten. Selbst wenn es nur als Spaß und wenig ernst oder professionell gemeint ist, zeigt es, dass es die Spieler derzeit beschäftigt. Selbst Entwickler wie Arrowhead haben sich kürzlich zu der Thematik geäußert und empfohlen, dies aus Spielen herauszuhalten, sofern es nur aufgesetzt oder erzwungen ist, der eigentlichen Hauptkritik.
Bis die Website wieder online ist, bleibt nur zu hoffen, dass der „DEI-Faktor“ uns nicht als neues Kaufkriterium aufgezwungen wird. Bis dahin bleibt es wohl bei einem kuriosen Experiment, das ebenso unterhaltsam wie fragwürdig ist.