Palworld, das beliebte Survival-Crafting-Spiel von Pocketpair, wird nun doch wegen der Verletzung verschiedenster Patente von Nintendo verklagt. Ein Großteil der Popularität von Palworld lässt sich offensichtlich auf die deutlichen Parallelen zu einem der bekanntesten Videospiel-Franchises der Welt zurückführen: Pokémon. Diese Ähnlichkeiten gehen allerdings weniger auf das Gameplay zurück, sondern vielmehr auf das Design der zahlreichen Monster, die man in Palworld fangen, trainieren und in Kämpfen einsetzen kann.
Auf den ersten Blick könnte man tatsächlich denken, Palworld sei ein Pokémon-Klon. Die Monster, oder „Pals“, wie sie im Spiel genannt werden, erinnern teilweise stark an die ikonischen Kreaturen aus dem Pokémon-Universum, mit dem Unterschied, sie tragen Waffen. Doch während Pokémon ein Rollenspiel mit Fokus auf den Kampf ist, legt Palworld den Schwerpunkt stärker auf Elemente wie Überleben und Crafting. Das bedeutet, dass Spieler nicht nur ihre Pals trainieren und Kämpfe bestreiten, sondern auch Ressourcen sammeln, Basen bauen und in der wilden Spielwelt überleben müssen.
Bereits kurz nach der Veröffentlichung von Palworld spekulierten viele, ob Nintendo und The Pokémon Company rechtliche Schritte gegen den Entwickler Pocketpair einleiten würden. Schließlich ist Nintendo bekannt für seinen strikten Schutz des geistigen Eigentums. Der Entwickler Pocketpair versicherte jedoch im Juli, dass es bis zu diesem Zeitpunkt keine Beschwerden oder juristischen Auseinandersetzungen gegeben habe. Diese Situation hat sich nun geändert.
Nintendo geht gegen Paldworld vor
Am 18. September wurde bekannt, dass Nintendo gemeinsam mit The Pokémon Company eine Klage gegen Pocketpair eingereicht hat. Die Klage, die vor dem Bezirksgericht Tokio geltend gemacht wurde, zielt darauf ab, eine einstweilige Verfügung gegen Palworld zu erwirken und Schadensersatz wegen Patentverletzungen zu fordern. In einer offiziellen Pressemitteilung erklärte Nintendo, dass das Spiel von Pocketpair mehrere Patentrechte verletze und man daher gezwungen sei, rechtliche Schritte zu unternehmen.
Die Nachricht hat in der Gaming-Community für Aufsehen gesorgt. Während einige Spieler Pocketpair verteidigen und argumentieren, dass die Ähnlichkeiten rein zufällig seien, sehen andere die Situation kritischer und glauben, dass Nintendo im Recht ist, sein geistiges Eigentum zu schützen.
Unklar bleibt, wie sich die rechtliche Auseinandersetzung auf die Zukunft von Palworld oder den geplanten PS5-Release auswirken wird, der seit einigen Tagen im Raum steht. Bis zu einer endgültigen Entscheidung dürfte Pocketpai die bisherigen Pläne vorantreiben, die sich nach eigenen Worten auf der sicheren Seite fühlen.
[Update] Inzwischen liegt auch ein offizielles Statement von Pocketpair vor, in dem es heißt:
„Gestern wurde gegen unser Unternehmen, Pocketpair, eine Klage wegen Patentverletzung eingereicht. Wir haben die offizielle Benachrichtigung über die Klage erhalten und werden nun die notwendigen rechtlichen Schritte einleiten, um den Vorwürfen nachzugehen.
Zum aktuellen Zeitpunkt sind uns die spezifischen Patente, die angeblich verletzt wurden, nicht bekannt. Auch detaillierte Informationen zu den Vorwürfen wurden uns bislang nicht übermittelt. Wir nehmen die Angelegenheit sehr ernst und werden alle erforderlichen Untersuchungen durchführen, um die Situation zu klären.
Pocketpair ist ein kleines Indie-Spieleunternehmen mit Sitz in Tokio. Unser Fokus liegt darauf, unterhaltsame und innovative Spiele zu entwickeln, die Spielern weltweit Freude bereiten. Besonders stolz sind wir auf den Überraschungserfolg von „Palworld“ in diesem Jahr. Die positive Resonanz auf unser Spiel war überwältigend, und wir haben hart daran gearbeitet, es weiter zu verbessern und zu erweitern. Unser Engagement bleibt unverändert: Wir möchten Spiele entwickeln, auf die unsere Fans stolz sein können.
Es ist bedauerlich, dass wir durch diese rechtlichen Auseinandersetzungen von unserer Hauptaufgabe – der Spieleentwicklung – abgelenkt werden. Trotz dieser Herausforderungen werden wir weiterhin alles daran setzen, die kreativen Ideen unserer Entwickler zu unterstützen und zu schützen. Unser Ziel ist es, sicherzustellen, dass Indie-Spieleentwickler nicht durch solche rechtlichen Streitigkeiten behindert werden.
Wir entschuldigen uns aufrichtig bei unseren Fans und Unterstützern für die Unannehmlichkeiten, die diese Situation verursachen könnte. Wir danken Ihnen für Ihre anhaltende Unterstützung und Ihr Verständnis.“