Phil Spencer, der CEO von Xbox, sorgt erneut für Aufsehen mit seiner wiederholten Aussage, dass es „keine roten Linien“ gebe, die eine Veröffentlichung von Xbox-Spielen auf der PlayStation verhindern würden. Doch was bedeutet das konkret? Zwar klingt die Aussage nach einer Öffnung der Plattformen, aber Spencer selbst schränkt ein, dass es noch zu früh sei, um zum Beispiel über die Veröffentlichung von „Halo“ auf der PS5 zu entscheiden. Diese Unsicherheit über die Zukunft eines der bekanntesten Xbox-Franchises sorgt für Spekulationen, doch ist klar, dass Microsoft weiterhin auf eine breitere Reichweite für seine Spiele abzielt.
Rote Linien wurden längst überschritten
Bereits im Mai gab Spencer ähnliche Kommentare ab, die die Frage aufwarfen, ob die Marke Xbox überhaupt noch eine Bedeutung hat. Damals bestätigte er auch, dass bereits weitere Xbox-Spiele für die PlayStation in Arbeit sind. Microsoft sei nicht auf einer „roten Linie“, was die Veröffentlichung eigener Spiele auf der PlayStation angehe. In einer zunehmend offenen Marktlandschaft, in der Plattformen miteinander konkurrieren und gleichzeitig zusammenarbeiten, verfolgt Microsoft unter CEO Satya Nadella und CFO Amy Hood das Ziel, die Marge jedes Geschäftsbereichs zu steigern. Diese Philosophie hat einen klaren Fokus auf eine offene Plattformarchitektur, die sowohl Entwicklern als auch Nutzern mehr Freiheiten und Auswahlmöglichkeiten bieten soll.
Einige Microsoft-Spiele haben bereits den Schritt auf die PlayStation und sogar die Nintendo Switch gewagt. Titel wie „Sea of Thieves“, „Pentiment“ und „Hi-Fi Rush“ sind schon auf diesen Plattformen erschienen, was das Konzept einer offenen Spielelandschaft weiter untermauert. Sogar das ursprünglich Xbox-exklusive „Indiana Jones and the Great Circle“ wird bald auch für die PS5 erscheinen. Und obwohl Microsoft das Call of Duty-Franchise übernommen hat, bleibt die Reihe plattformübergreifend und erscheint weiterhin auf der PlayStation.
Halo auf PS5 könnte Konsolenkrieg weiter befeuern
Doch trotz dieser Fortschritte in Sachen plattformübergreifender Veröffentlichung bleibt Spencer vorsichtig, wenn es um die größten Xbox-Marken wie Halo geht. „Es ist zu früh, eine Entscheidung zu treffen“, so Spencer gegenüber Bloomberg, was darauf hindeutet, dass Microsoft bei seinen Exklusivmarken wie Halo vorsichtiger agiert. Schließlich könnte die Entscheidung, „Halo“ auf der PS5 zu veröffentlichen, weitreichende Konsequenzen für die Markenidentität von Xbox und die Dynamik der Konsolenkriege haben.
Am Ende bleibt abzuwarten, ob Microsoft weiterhin auf ein offenes Ökosystem setzt und langfristig auch seine größten Franchises wie „Halo“ auf andere Plattformen bringt. Ein Hinweis auf die zukünftige Strategie könnte jedoch der Leak des Spiels „Age of Empires 2“ sein, das möglicherweise bald auf der PS5 erscheinen wird. In jedem Fall zeigt sich, dass Microsoft bestrebt ist, mit seinen Spielen eine größere Reichweite zu erzielen und gleichzeitig die „rote Linie“ bei den exklusiven Marken vorsichtig zu ziehen.