Mit der Veröffentlichung von Assassin’s Creed Shadows für PS5 und Xbox Series X hätte man erwarten können, dass die aktuelle Konsolengeneration endlich ihr volles Potenzial entfaltet. Stattdessen häufen sich die Zeichen, dass selbst diese Hardware-Ära bereits an ihre Grenzen stößt. Während Ubisoft stolz auf die technische Umsetzung ist – besonders auf die physikbasierten Bäume –, werfen einige Entwicklungen die Frage auf: Reicht die Power der PS5 und Xbox Series X noch für moderne Gaming-Ansprüche?
Die Illusion der grenzenlosen Leistung
„Wenn man mit einer neuen Generation beginnt, fühlt man sich immer irgendwie frei“, erklärt Pierre Fortin, Brand and Pipeline Technology Director bei Ubisoft. Eine Aussage, die zeigt, dass auch Entwickler zunächst an unbegrenzte Möglichkeiten glauben – bis sie von der Realität eingeholt werden. Denn trotz neuer Technik kämpft Assassin’s Creed Shadows mit denselben Herausforderungen wie seine Vorgänger: eine riesige Spielwelt, komplexe KI-Systeme, dynamisches Wetter und nun auch noch die realistische Bewegung von Bäumen.
Der neueste Teil der Assassin’s Creed-Reihe nutzt eine physikbasierte Animationsmethode für Bäume, die den Wind simuliert. Klingt beeindruckend, aber es zeigt auch, worauf Entwickler sich heutzutage konzentrieren müssen: optimierte Performance statt reiner Grafikpracht. Denn selbst mit SSDs und stärkerer Hardware müssen Daten clever komprimiert werden, um eine spielbare Bildrate zu gewährleisten.
4K, Raytracing und 60 FPS sind eine Herausforderung
Spiele werden immer größer, detaillierter und dynamischer. Aber irgendwo muss gespart werden – sei es bei der Auflösung, der Framerate oder der Weitsicht der Spielwelt. Assassin’s Creed Shadows setzt auf dynamische Jahreszeiten, realistische Wasseranimationen und physikalische Interaktionen – doch das alles hat seinen Preis. Auch wenn Ubisoft versichert, dass die Performance stabil bleibt, zeigen andere Titel, dass viele Entwickler bereits an die Limits der Hardware stoßen.
Es wird klar: Die PS5 und Xbox Series X sind leistungsstark, aber nicht zukunftssicher. Trotz versprochener Innovationen wie Raytracing und 4K mit 60 FPS müssen immer wieder Kompromisse gemacht werden. Wenn bereits Assassin’s Creed Shadows die Entwickler zwingt, „clevere Optimierungstechniken“ einzusetzen, um Speicherplatz und Leistung zu managen, stellt sich die Frage: Wie lange kann diese Generation noch mithalten? Abhilfe schafft sicherlich die PS5 Pro, aber auch nur für eine gewisse Zeit.
Die nächste Konsolengeneration kommt schneller als gedacht
Denn wenn man sich ansieht, wie stark Spiele schon jetzt an die Grenzen der Hardware gehen, könnte die PS6 früher nötig sein als geplant. Die PS4 hat fast zehn Jahre durchgehalten, aber die PS5 scheint diesen Zyklus nicht zu wiederholen. Wenn bereits heute solche technischen Hürden bestehen, wird es nicht lange dauern, bis Spieler sich nach echter Next-Gen-Power sehnen. Oder man darf einfach nicht viel mehr erwarten.
Am Ende bleibt die Erkenntnis: Ja, Assassin’s Creed Shadows sieht beeindruckend aus. Ja, Ubisoft hat technische Meisterleistung gezeigt. Aber die Grenzen der aktuellen Hardware sind spürbar – und die Ära von PS5 und Xbox Series X könnte früher enden, als viele denken. Immerhin: auf der PS5 Pro ist ein weiteres Grafik-Upgrade geplant, das voraussichtlich mit PSSR erreicht werden soll.