Alles kommt einmal zum Ende, so nun auch die Resident Evil-Filmreihe mit Milla Jovovich in der Hauptrolle, die seit fast 15 Jahren packende Zombie-Action auf der großen Kinoleinwand zelebriert. „Resident Evil: The Final Chapter“ stellt mit dem Kinostart am 24. Januar das Ende der sechsteiligen Filmreihe dar, die sich seit 2002 nicht nur bei den Fans der Spiele bewährt hat, sondern auch darüber hinaus. Und das mag schon was heißen, nachdem Videospieladaptionen nicht immer den besten Ruf genießen.
Im Zentrum der Filme steht Alice, gespielt von Milla Jovovich, die sich seit dem Beginn der Filmreihe nicht an ihre Vergangenheit erinnern kann. In einer inzwischen post-apokalyptischen Welt, die bis auf wenige Tausend Menschen von Zombies beherrscht wird, stellt sie sich der Aufgabe das T-Virus schlussendlich von der Erde zu wischen und somit das zu retten was noch übrig ist. Das Wissen über ein mögliches Heilmittel erhält sie dabei von einer alten Bekannten, der Red Queen, welche bereits im ersten Teil eine wichtige Rolle einnahm und Alice in „The Final Chapter“ zurück nach Raccoon City lotst. Einfach ist die Beschaffung des Stoffes jedoch nicht, denn Dr. Alexander Isaacs, erneut gespielt von Iain Glen, ist fest entschlossen dieses Heilmittel nicht aus seiner Hand zu geben, bis die Reinigung der Erde von uns parasitären Menschen endgültig abgeschlossen ist.
Überraschende Hilfe erhält Alice dabei von der Red Queen, die durch simple Logik in der Programmierung nun für beide Seiten agiert. Auf der einen für Umbrella, in dem sie auf Befehl alles dafür tut den noch immer existenten Hive und das T-Virus zu beschützen, auf der anderen Seite gegen das Unternehmen, um die verbliebene Menschheit vor ihrer kompletten Auslöschung zu bewahren. Dieser Konflikt ist sozusagen das Schlupfloch in dem großen Plan und der Auftakt zum spektakulären Finale.
„Resident Evil: The Final Chapter“ beschäftigt sich vor allem mit einem: Möglichst mit einem Knall von der Bühne zu gehen. Der Film ist laut, brutal und lässt einem kaum Zeit zum Durchatmen. Kurzum: Es explodiert mehr als in den Michael Bay-Inszenierungen, die Gewalt ist gewollt blutig, die Action wird durch Dialoge nur unterbrochen, um überhaupt Dialoge zu haben und die Cuts innerhalb der Actionszenen sind teilweise so schnell, dass man kaum erkennt was sich gerade auf der Leinwand abspielt, insbesondere bei der 3D Vorführung hat man da schon seine Problemchen noch hinterherzukommen.
„Resident Evil: The Final Chapter“ wurde erneut als bildgewaltiges Actionspektakel inszeniert und lädt somit zu waschechtem Popcornkino ein. Die Erzählung wirkt nun endlich auch deutlich erwachsener und was in den vorherigen Streifen noch der Kitchecke zugesprochen wurde, hat man diesmal auf ein Minimum reduziert, was jedoch nicht bedeutet, dass gänzlich darauf verzichtet wurde. Das mag man teils aber auch der deutschen Synchronisierung zusprechen. Auch technisch sieht man dem Film die recht zeitgemäße Umsetzung an, besonders beim Blick über das zerstörte Raccoon City oder wenn tausende Zombies lechzend den Panzern hinterherrennen. Obendrauf wird der Zuschauer mit vielen Antworten auf längst gestellte Fragen belohnt, einschließlich der wahren Vergangenheit von Alice, deutlich mehr Hintergrundinfos zur Red Queen oder den Absichten hinter der Entwicklung des T-Virus. Alleine dafür lohnt es sich den Film zu schauen.
Leider werden aber auch im Finale wieder einige Charaktere mit starken Ambitionen regelrecht verramscht und die Interaktionen untereinander könnten kaum stumpfer und unnachvollziehbarer sein. Doch das macht Resident Evil inzwischen ja auch irgendwie aus: hochbudgetierter Kult mit viel Action, wenig Sinn und einer entspannten Spieldauer.
„Resident Evil: The Final Chapter“ mag noch immer weit von einem Oscar entfernt zu sein, dennoch zählt der Streifen eindeutig zu einem der stärksten Ableger der gesamten Reihe. Zuvor kritisierte Fehler werden zwar schon wieder gemacht, auf der anderen Seite kann man auch mit vielen Neuerungen punkten. Insbesondere der Rückblick und das Nutzen der Qualitäten des ersten Films lassen einen gewissen Charme aufleben, was vor allem denjenigen gefallen wird, die bereits von Anfang an dabei sind. Regisseur Paul W.S Anderson kann mit „Resident Evil: The Final Chapter“ ein würdiges Finale einer kultigen Filmreihe abliefern und bietet letztendlich auch längst überfällige Antworten auf Fragen, die am Ende ein befriedigendes Gefühl zurücklassen. Ein kleines Hintertürchen hält man sich trotz der Namensgebung natürlich auf, auch wenn die meisten einen weiteren Anlauf wohl dankend ablehnen würden. Dies sollte nun aber nicht zu negativ aufgefasst werden, denn irgendwann ist für jeden einmal Schluss.
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