Seit wenigen Tagen ist die erste Erweiterung HAUS für Dead Island 2 erhältlich, mit der Entwickler Dambuster nach Hell-A zurückkehrt, um in der von Zombies überrannten Stadt wieder für Ordnung zu sorgen. Was man in HAUS am Ende vorfindet, ist eine bizarre Idee von Superreichen, bei der man sich nicht einmal sicher sein kann, ob es so etwas nicht schon irgendwie gibt.
HAUS spielt an einem fiktiven Ort – einer luxuriösen Villa irgendwo in Hell-A, die man über eine Einladung am Pool erreicht. Schon das Betreten dieser Erweiterung gleicht eher einer Entführung dorthin, bei der man erst betäubt wird und dann etwas benommen an einem anderen Ort aufwacht. Wer also die Villa irgendwo auf der Karte sucht, wird eher nicht fündig.
Dort angekommen erwartet einen der übliche Luxus von Los Angeles, ein sündhaft teures Luxusanwesen, das nicht mit ausgefallener Kunst geizt und schon wenige Meter hinter der Tür pikierte Fragen aufkommen lässt. Dort hängen nämlich ordentlich aufgereiht Latexanzüge für einen bereit, die man dankend ablehnt. Was dann folgt, dürfte die Vorstellungskraft des einen oder anderen sofort sprengen.
Ein Kult und das Leben danach
An diesem Ort hat sich ein Kult etabliert, der nicht nur die Zombie-Apokalypse vorhergesehen haben will, sondern sich auch auf ein Leben danach vorbereitet. Dazu werden seltsame Riten abgehalten, um die physische Existenz des eigenen Daseins zu überwinden. Warum und wieso, das erfährt man am Ende. Doch um dorthin zu gelangen, bedarf es eines Schlüssels und einiger Prüfungen, die uns ein kopfloses Etwas auferlegt. Zumindest so lange, bis wir diesen vor seinen Füßen aufheben und an seinen Platz bringen und es zu uns spricht.
In der Villa kann man wiederum fiktive Schauplätze erkunden, die in einer Art riesigem TV-Studio entstanden sind, darunter eine typisch amerikanische Vorstadt und ein Wald, später auch unterirdische Katakomben. Das sind aber auch schon die einzigen Neuerungen, denn viele Ideen, Gegner, Sammelobjekte etc. wurden direkt aus dem Hauptspiel übernommen, weshalb sich HAUS auch so vertraut anfühlt. Ein Highlight ist sicherlich der Kampf gegen einen riesigen Gegner mit Schweinekopf auf dem Parkplatz eines amerikanischen Diners, gegen den selbst der Endkampf eher langweilig wirkt.
Die Story von HAUS endet dafür etwas unerwartet und lässt sich nur schwer mit dem Hauptspiel vereinen. Sie passt zwar zu den verrückten Ideen, die Dambuster bis dahin schon in Dead Island 2 (unser Review) aufgegriffen hatte, aber man merkt sehr deutlich, dass sie kein integraler Bestandteil des Ganzen ist und einfach nur dazu konstruiert wurde. Daran ändert auch die kurze Rückblende nichts, in der man erfährt, dass man angeblich schon die ganze Zeit für diesen Job ausspioniert wurde. Dennoch ist man gespannt, was hier wirklich vor sich geht, auch wenn man sich gewünscht hätte, dass zum Beispiel die Sache mit dem Kult etwas ausführlicher ausgearbeitet worden wäre.
Ansonsten bietet der DLC mit der Armbrust eine mächtige neue Waffe, die schon jetzt zu meinen Lieblingswaffen zählt, es gibt einige neue Überlebensfertigkeiten und die mitunter schönsten Umgebungen des Spiels zu erkunden. Alles in allem kann man sich hier gut zwei Stunden in gewohnter Slayer-Manier austoben, die gewohnte Zombie-Action genießen und seinen Level ein wenig steigern. Schade nur, dass Dambuster nach wie vor keine New Game Plus-Option anbietet. Technisch bleibt die Erweiterung zudem auf dem gewohnt hohen Niveau, sodass es in der Hinsicht keine Probleme gab.