Am 27. September 2012 war es mal wieder soweit. EA Sports ließ mit großen Worten einen weiteren neuen FIFA-Ableger und mit vielen neuen Versprechungen erscheinen, darunter auch wieder eine eigenständige PS Vita Version.
Es lagen rund sechs Monate zwischen dem Release von FIFA Football und FIFA 13, aber reicht das um eine gute Fußballsimulation noch besser zu machen? Viel hat sich auf den ersten Blick nicht getan, die Schaltflächen kommen fast identisch daher, glänzen ein wenig mehr, aber neue Spielmodi sind dahinter leider nicht zu finden. Mit dem Karriere Modus, Turnieren, Freundschaftsspielen, einem Online-Multiplayer und der Möglichkeit einen Virtual Pro zu erstellen, bietet man genau das, was auch im Vorgänger FIFA Football schon vorhanden war. Im Virtual Pro könnt ihr wieder direkt loslegen, einzelne Matches oder gleich ganze Turniere bestreiten.
Im Karriere-Modus habt ihr erneut die Wahl, welche Laufbahn ihr einschlagen möchtet – als Spieler mitten im Geschehen, als Trainer verantwortlich für das Team oder als Manager der Mann im Hintergrund, der die wichtigen Dinge regelt. Je nachdem wie ihr euch entscheidet, müsst ihr die komplette Laufbahn absolvieren, wobei es auch möglich ist, vom Spieler zum Trainer zu wechseln und so die Karriereleiter weiter aufzusteigen. Auch wenn EA das Spiel als FIFA 13 bewirbt, ist es das irgendwie nicht. Kern-Features wie das Ultimate-Team, der Football-Club, die Seasons, das Creation Center, die virtuelle Bundesliga; all die Dinge, die EA mit FIFA 13 in den Mittelpunkt rückt, sind einfach nicht vorhanden, weshalb das Spiel den Namen FIFA 13 eigentlich auch gar nicht verdient hat. Das wird einem hier leider nur allzu schnell bewusst. Wer sich noch online austoben möchte, dem stehen Head-to-Head oder die Freundschaftsligen zur Auswahl.
Bei den Lizenzen zieht man zumindest mit den Versionen der großen Konsolenbrüder gleich und hat diese auf Vordermann gebracht. Alle Kader, Mannschaften und deren Spieler wurden wieder in aktuelle Trikots und Clubs gesteckt, sowie ist die Saudi League und russische Liga neu mit dabei. Insgesamt erwarten euch so über 500 lizenzierte Vereine, darunter auch die 36 Vereine der Bundesliga, mit denen FIFA auch weiterhin hervorsticht.
Auch am Gameplay hat sich seit dem Franchise Debut im Februar ernüchternd wenig getan. Die wichtigsten Merkmale betreffen die Touch- und Rearpad-Steuerung, mit denen nun gezieltere Schüsse, schnellere Pässe und Freistöße möglich sind. So könnt ihr zum Beispiel den Ball mit einem Wisch über das Touchpad gezielt um eine Mauer spielen und ihn so recht zielsicher im Tor versenken. Klingt alles sehr nett und macht in den ersten Minuten auch Spaß, allerdings wird es auch oft zum Frustfaktor, wenn man immer wieder versehentlich das Rearpad berührt und somit Fehlschüsse auslöst, die nicht gerade vom Nutzen sind. Hofft man dann aber auf die bahnbrechenden Features aus FIFA 13 für Konsolen, wird man auf der PS Vita gnadenlos enttäuscht. Dinge wie Tactical Defending, Skill-Games oder Impact Engine sind für die PS Vita Version ein Fremdwort und nirgends zu finden. Das zieht sich bis in die Spielzüge, der KI oder den Animationen, bei denen ebenfalls keinerlei Neuerungen festzustellen sind. Einzig die Performance und das flüssige Gameplay überzeugen auch diesmal wieder auf dem Handheld.
Wie auch schon bei FIFA Football zum Anfang des Jahres, hat sich grafisch ebenfalls sehr wenig getan. Auch wenn FIFA 13 für PS Vita in vielen Punkten enttäuscht, darf man sich zumindest hier erneut auf detailgetreue Grafik, brillante Farben und eine scharfe Optik freuen. Hervorzuheben wären unter anderem die Gesichtsmodelle, wie man es zum Beispiel schön an der Mannschaft des HSV erkennen kann, die nun komplett neu digitalisiert über den Platz rennen. Die Stadionkulisse sieht auch weiterhin hervorragend aus und ist atmosphärisch gestaltet, was zusätzlich und lautstark von den Kommentatoren unterstützt wird. Bis auf, dass das Spiel über lediglich acht Songs verfügt, konnte man im Gesamten damit einen überzeugende Stadion- und Fußballstimmung erzeugen.