Als der erste „AAA-Titel“ für die PSVR2 erlebte Horizon: Call of the Mountain schon vor dem Release eine riesige Hype-Welle, angestoßen durch Vorab-Berichte von Messen und eine Schar von YouTubern, welche sowohl Spiel als auch Headset frühzeitig bekommen haben. Als Vorzeigetitel fällt es gerade bei diesem Titel schwer, Spiel von Technologie getrennt zu beurteilen, obwohl genau dies bei einer sachlichen Berichterstattung gegeben sein müsste.
Denn das Spinoff der erfolgreichen „flachen“ Reihe, die mittlerweile ja nicht mehr plattformexklusiv, sondern auch für den PC erhältlich ist, offenbart sowohl Stärken als auch Schwächen von Sonys neuem Headset und kann dadurch vor allem VR-Neulinge zunächst erfolgreich blenden. Eines sei nämlich vorab gesagt: Ein Systemseller ist Horizon Call of the Mountain nüchtern betrachtet leider mitnichten. Das zeichnete sich aber schon im Wertungsspiegel zum Release ab.
Zweckdienliche Story trifft auf ambivalente Grafik
Ihr übernehmt nicht etwa die Rolle von Aloy, die ihr nur als NPC kennenlernt, sondern seid zunächst als Gefangener unterwegs. Die Story wirft schnell mit allerlei Gruppierungen und Fachbegriffen um sich, die man nach dem Spielen der Ableger schnell vergessen hat und insgesamt schnell verdeutlichen, dass die Story hier bestenfalls als zweckdienlich bezeichnet werden kann. Zudem ist der spielerische Umfang so gering, dass hier keinerlei Spoiler geliefert werden sollen. Immerhin: Vorangetrieben wird die flache Geschichte durch stimmige Synchronsprecher, die beim Eintauchen in die Welt helfen und über mangelnde Tiefgründigkeit hinwegblicken lassen.
Grafisch bekommt man zunächst mit das Beste serviert, das VR plattformübergreifend bislang gesehen hat. Atemberaubende Weitsicht, eine lebhafte Vegetation und meist sehr detaillierte Texturen lassen die Maschinenwelt lebendig erscheinen. Dass es sich eben doch nur um eine virtuelle Welt handelt, wird dem findigen Auge jedoch bereits bei der einführenden Floßfahrt bewusst. Hier stößt die PS5 nämlich aufgrund der hochgeschraubten Optik, die für VR vielleicht doch noch ein Stück zu viel ist, an ihre Grenzen. So werden nur halb so viele Frames berechnet, als das Headset dann tatsächlich anzeigt. Diese „Motion Reprojection“ führt dazu, dass sich bewegende Objekte einen unscharfen Schleier hinter sich herziehen. Die PS5 berechnet also 60 Bilder pro Sekunde, ausgegeben werden aber 120, da die Zwischenbildberechnung den Rest nur hinzuaddiert, um ein flüssiges Erlebnis zu simulieren. Vergleichen kann man das auf die „flache“ Spielewelt übertragen in etwa mit einer Spieleerfahrung bei 30 fps, die nur künstlich auf 60 hochgeschraubt wird.
Zum Glück sind hiervon vor allem die nicht allzu oft vorkommenden bewegungslastigen Zwischenszenen betroffen, in denen sich Charaktere um uns herum bewegen. Dass dieser Effekt in kaum einem Vorab-Bericht erwähnt wurde, können wir uns aber ehrlich gesagt nicht erklären. Wer VR bislang nicht kennt, kann ggf. darüber hinweggesehen haben, aber diejenigen mit VR-Erfahrung, müssten sich daran eigentlich sofort stören. Wünschenswert wäre hier eine Auswahl im Grafikmenü, bei der wir zwischen grafischer Qualität und Performance umschalten können, doch diese Wahl fehlt bislang. Ansonsten stoßen wir aus technischer Sicht im Verlaufe des Spiels zwar hier und da auf nachladende Elemente, insgesamt ist der Titel ansonsten jedoch technisch durchaus ausgereift und hat nur manchmal mit störenden Kollisionen der eigenen Hände bzw. der gehaltenen Werkzeuge zu kämpfen.
Spielerischer Tiefgang verzweifelt gesucht
Auf eurer ca. sechsstündigen Reise durch die bunte Welt müsst ihr in der Regel vor allem eines: hoch hinaus. Die größten Teile des Spiels über klettert ihr an Felswänden hoch, an Seilen entlang, schwingt euch mit eurem Kletterhaken durch die Lüfte, springt zur nächsten Klippe und hakt euch mit euren Klettereisen im Felsen fest. Mit der Zeit werden diese Mechanismen in allen Kombinationsmöglichkeiten ausgespielt, aber komplexer wird es nicht. Dass dies anspruchsvoller möglich wäre, beispielsweise durch Ausdauerbalken und gezielte Grifftechniken, zeigte „The Climb 2“ schon vor zwei Jahren auf der Quest 2. Dadurch mangelt es dem Gameplay an Tiefe und die anfängliche Begeisterung über die Optik weicht schnell Langeweile.
Diese wird immerhin in regelmäßigen Abständen durch Kämpfe gegen nicht allzu viele verschiedene Maschinenwesen durchbrochen, doch auch diese lassen spielerischen Tiefgang vermissen. Ihr weicht in großen Schritten zur Seite aus, verlangsamt die Zeit und schießt möglichst mit den selbstgebauten Elementarpfeilen auf die Schwachstellen eurer Gegner. Bis auf wenige Ausnahmen funktioniert das gut, aber nach ein paar Kämpfen ist es aufgrund mangelnder Möglichkeiten schnell wenig spektakulär.
Immer wieder stoßen wir auf diverse unnütze Gegenstände, die einfach nur zum Rumspielen in VR platziert wurden. Das kann durchaus humoristische Züge annehmen, wenn wir uns nämlich freuen, hinter einem Holzverschlag eine Kiste entdeckt zu haben, die dann neben unspektakulären Materialien vor allem eines beinhaltet: zwei Rasseln. Es wirkt so künstlich, dass zuweilen eher ein gegenteiliger Effekt erzielt wird: Diese Spielereien werfen teilweise mehr aus der virtuellen Welt heraus, statt uns darin zu fangen. Zumindest beim ersten Mal nett hingegen ist die Idee der versteckten Steine-Rätsel, bei denen man unterschiedliche Steine zu einem Turm mit einer gewissen Mindesthöhe stapeln muss. Was einfach klingt, gestaltet sich durchaus als größte Herausforderung, die man in dem ansonsten viel zu leichten Titel finden kann. Daher bleibt insgesamt der Eindruck, dass es sich eigentlich um eine sehr ausführliche Tech-Demo handelt, die durchaus ihr Geld wert wäre, aber eben keine 70 Euro.
In diesem Fall muss ich sogar zustimmen. Für das gebotene (außer die Technik, die ist top), sollte man kein vollpreis verlangen.
Sowas hätte Sony früher kostenlos dazugeben….Wie Astro für die PS5.
Bin mal gespannt, ob ihr noch einen VR Test zu GT7 bringt.
Metacritic 79% passt besser. Das Spiel hat mich in vielen Punkten geflasht.
Playfront kopiert natürlich die schlechteste Review, die sogar noch einige Fehler enthält.
Als wenn jemand von Playfront selber gespielt hat
Kopiert? Wohl eher nicht. Wenn du mal genau lesen würdest, könntest du sehen, dass wir 1.0 Punkte aufgrund des Preises abgezogen haben. Wenn man das addieren würde, käme man bei 7.6 heraus, was ja wohl sehr nah an dem von dir zitierten Wert wäre.
Wir sind aber gegen eine solche Abzocke und mussten dies auch in der Wertung darstellen.
Übrigens bestreite ich ja überhaupt nicht, dass das Spiel „flashen“ kann, aber es ist dadurch trotzdem noch kein gutes Spiel, vor allem wenn man schon viele VR-Spiele gespielt hat. Man kann schöne Optik auch mit komplexem Gameplay kombinieren, aber das ist hier nicht geschehen. Abzustürzen ist kaum möglich, wenn man sich nicht wie ein absoluter Bewegungslegastheniker verhält. Spiele mal The Climb 2 und vergleiche mal, dann weißt du vielleicht, was gemeint ist.
Es ist bei Euch aber extrem auffällig, dass Ihr im Vergleich zu anderen Seiten sehr negativ im Bezug auf die PSVR2 eingestellt seit.
Ihr teilt fast ausschließlich die negativen Berichte und schmückt diese noch mit reißerischen Überschriften aus. Selbst bei neutralen oder positiven News schafft Ihr es noch durch 1 , 2 Sätze einen negativen Anstrich zu verleihen. Wirkt alles in allem nicht wirklich objektiv und erinnert etwas an die Bild Zeitung.
Wahrscheinlich macht ihr das alles bewusst weil es mehr klicks gibt wenn es polarisiert. Trotzdem schade
Ich schreibe hier keine News, sondern ausschließlich Reviews. Mir sagt keiner, was ich wie positiv oder negativ schreiben soll. Das Review stellt ausschließlich meine begründete Meinung dar. Du kannst dir ja einfach mehrmals die Tests durchlesen, die anscheinend deine Meinung bestätigen. An meinem Fazit ändert das nichts. Ich habe selbst 600 Euro für die PSVR2 ausgegeben. Wieso sollte ich sie oder die Spiele ohne Grund schlechtreden… Übrigens kommen noch ein paar Reviews von mir, die besser ausfallen werden. 😉
Sollte auch keine persönliche Kritik sein. Entschuldige mich dafür. Es gibt ja mehrere Autoren die für die Playfront schreiben und bei einem bestimmten Namen fällt es mir stellenweise schwer die Contenance zu wahren:)
Selbst bei einer ursprünglich positiven oder neutralen Meldung über die PSVR2 oder VR im allgemeinen werden dann Dinge aus dem Kontext gerissen und/oder mit einer reißerischen Überschrift versehen. Mit Sicherheit macht derjenige das um mehr Klicks für seinen Beitrag zu bekommen, aber es läßt auch gleichzeitig die Playfront nicht gut aussehen.