Mit OlliOlli World ist am 8. Februar endlich der dritte Teil der OlliOlli-Reihe von den britischen Entwicklern Roll7 erschienen. 7 Jahre nach Teil 2 liefert das Spiel einen frischen Art-Style, jede Menge good vibes und gewohnt blitzschnelle Action. Wie uns das Spiel gefällt und ob es etwas für euch ist, erfahrt ihr in diesem Test.
Schöne neue Welt
Das erste, was einem beim Spielen von OlliOlli World auffällt, ist der neue, bunte Grafik-Stil. Dieser wirkt von handgezeichnet und erinnert optisch stark an die Serie Adventure Time. Das ist natürlich erstmal ein harter Kontrast zum Pixel-Look der Vorgänger, uns gefällt es aber sehr gut. Die vielen Farben werden von der betont chilligen Musik bestens untermalt, sodass man sehr gerne mehrere Stunden am Stück in Radlandia verbringt.
Radlandia? Das ist der Name der neuen Welt, in der OlliOlli World angesiedelt ist. Sie ist aufgeteilt in 5 verschiedene Distrikte, die jeweils mit eigenen Umgebungen aufwarten. Von sonnendurchfluteten Stränden über dichte Wälder und staubigen Wüsten ist im Grunde von allem etwas dabei. Radlandia ist ein Paradies für Skater und beherbergt darüber hinaus auch wandelnde Bäume, Frösche, die auf Bienen reiten und lebende Eistüten.
Auf unserer Reise in den Skate-Himmel (darum geht es wirklich) klappern wir nach und nach Events auf der Karte ab, schalten neue Gebiete und Nebenquests frei. Begleitet werden wir dabei von allerlei schrägen Gestalten, die eine recht unspektakuläre Geschichte erzählen. Die Idee an sich ist nicht schlecht und es gibt auch ein paar witzige Stellen, dennoch waren wir im Test ganz froh, dass man die Gespräche jederzeit einfach überspringen kann. Insgesamt gefallen die Levels und die Welt durch ihre Abwechslung und versprühen einen ganz eigenen, angenehmen Charme.
Wenn wir ein Level abschließen, schalten wir das nächste frei. Darüber hinaus gibt es drei Herausforderungen und drei High-Scores, die es zu schlagen gilt. Haben wir einmal alle Level geschafft, gibt es noch eine besondere Herausforderung pro Level oben drauf. Wer also alles freischalten möchte, muss die Level mehrmals spielen. Hier entwickelt OlliOlli World eine Menge Wiederspielwert. Die Herausforderungen sind teilweise richtig schwierig. Belohnt werden wir für gewöhnlich mit neuen kosmetischen Anpassungoptionen für unseren eigenen Skater.
Von Grabs, Grinds und fiesen Stürzen
Im Zentrum steht aber natürlich wieder das in den Vorgängern hervorragend umgesetzte Gameplay. OlliOlli World steht dem in nichts nach, baut ein paar kleine Neuerungen ein und fühlt sich ganz ähnlich an wie die ersten beiden Teile. In einer 2,5D-Welt skaten wir von rechts nach links und manchmal von links nach rechts, springen über Hindernisse, grinden über Geländer und Rohre und sammeln jede Menge Punkte. Das geht anfangs noch recht leicht von der Hand, spätestens wenn man aber versucht, High-Scores zu schlagen oder bestimmte Herausforderungen zu meistern, wird es aber mitunter ganz schön knifflig.
OlliOlli World ist ein sehr schnelles Spiel. Für manche Aktionen haben wir nur den Bruchteil einer Sekunde Zeit, ansonsten fressen wir Asphalt oder verlieren unseren Combo-Zähler. Combos funktionieren im Grunde ganz simpel. Wir können Tricks, Grinds und Wallrides aneinander reihen. Zwischendrin landen wir im Manual, erst, wenn wieder alle vier Rollen den Boden berühren ist die Combo abgeschlossen und wir bekommen unsere Punkte. Theoretisch könnte man als unendlich lange Trick an Trick reihen und Punkte sammeln.
Viele der Levels sind zwar schwer, trotzdem sollten sie jedoch für jeden gut machbar sein. Nur wer alles freischalten und jede Herausforderung abschließen möchte, wird um etliche Stunden des Trial-and-Error nicht herumkommen. Alles in allem ist das Gameplay wirklich fantastisch. Alles fühlt sich geschmeidig an, Tricks sind intuitiv und der High-Score reicht als Motivation völlig aus. Besonderes Lob gebührt übrigens der Einbindung des DualSense Controllers. Die Geräusche unseres Skateboards kommen direkt aus dem kleinen Lautsprecher und die verschiedenen Untergründe werden glaubhaft durch das haptische Feedback imitiert.
High-Score-Jagd im Multiplayer
Wer dann alles gesehen und geskatet hat, kann sich dem Multiplayer-Part von OlliOlli World zuwenden. Hier könnt ihr einerseits neue Strecken generieren lassen und dann gegen eure Freunde antreten. Auf der anderen Seite gibt es noch die Gnarvana-Ligen. Hier tretet ihr gegen 10 andere Skater an. Ihr habt von 0 Uhr bis 0 Uhr Zeit, um auf einer speziellen Strecke die meisten Punkte zu sammeln. Die Strecken wechseln jeden Tag. Je nachdem, in welcher Liga ihr euch befindet, gibt es unterschiedliche viele Auf- und Abstiegsplätze.
Wenn ihr wissen wollt, wieso andere besser abschneiden als ihr, könnt ihr euch einfach das jeweilige Replay anschauen. Die Ligen sind wirklich eine tolle Idee, die Punkte-Jagd macht extrem Spaß und die Kontrahenten motivieren ungemein. Das einzige Problem bisher ist, dass sich schon jetzt eine nahezu unschlagbare Taktik herauskristallisiert hat. Hoffentlich überarbeiten die Entwickler hier nochmal das Punkte-System, damit für mehr Abwechslung gesorgt ist.