Vor wenigen Tagen ist mit Redout 2 der Nachfolger des gefeierten Racers von 2016 erschienen. Wie bei den Klassikern F-Zero oder WipeOut geht es auch hier darum, in furiosen Rennen mit futuristischen Maschinen die Übersicht zu behalten, während wir mit über 2000 Km/h über abgedrehte Strecken rasen. Was Redout 2 bietet und für wen es sich eignet, haben wir in unserem für euch Test herausgefunden.
Umfangreiche Spielmodi
Redout 2 bietet verschiedene Spielmodi und offeriert dabei jede Menge Umfang. Das Herzstück der Singleplayer-Erfahrung ist der Karriere-Modus, in dem wir uns in über 250 Events vom Anfänger bis zum Profi mausern, unser Schiff upgraden und Meisterschaften gewinnen. Alternativ können wir aber auch einfach Events nach unseren Vorstellungen starten und haben dafür von Beginn an Zugriff auf alle Strecken und Fahrzeuge.
Gerade bei den Strecken bietet das Spiel auch jede Menge Auswahl. Insgesamt gibt es 10 futuristische Locations, die alle mit einem kleinen Intro-Trailer vorgestellt werden, wenn wir sie zum ersten Mal spielen. 36 Strecken wurden von Hand gebaut und alle lassen sich auch rückwärts spielen, wodurch letztlich 72 verschiedene Strecken zur Verfügung stehen. Die Kurse sind dabei sehr abwechslungsreich gehalten, manche finden in Megacitys statt, andere Unterwasser. Für Abwechslung ist also gesorgt.
Selbiges gilt auch für die verschiedenen Event-Typen. Wir fahren (oder fliegen) normale Rennen gegen eine Vielzahl von Gegnern, treten in Zeitrennen an oder versuchen, eine gewisse Geschwindigkeit möglichst lange zu halten. Das macht alles Spaß, wobei die Rennen gegen andere Gegner natürlich das Highlight sind. Dem Spaß steht aber eine hohe Einstiegshürde im Weg.
Mehr Gran Turismo als Need for Speed
Nachdem ich früher vor allem mit den WipeOut-Spielen sehr viel Spaß hatte, freute ich mich darauf, dieses Gefühl in Redout 2 wieder aufleben zu lassen. Ich musste aber schnell feststellen, dass es sich hier um einen ganz anderen Ansatz handelt. Natürlich kann man eine fiktive Sportart, die es erst in vielen Jahrhunderten geben soll, nicht wirklich simulieren. Nichtsdestotrotz versucht sich Redout 2 an genau diesem Unterfangen.
Das Gameplay ist demnach viel komplexer und vor allem schwieriger als bei den Klassikern, bei denen eine spaßige Arcade-Erfahrung im Vordergrund stand. Während ich in WipeOut in den ersten Spielstunden schon die ersten Meisterschaften feiern konnte, kämpfte ich in Redout 2 noch immer mit dem Tutorial, das einem die verschiedenen Mechaniken näherbringt, einen gleichzeitig aber auch ordentlich testet. Nur wer das abschließt, kann die Karriere wirklich starten. Das Gameplay setzt dabei auf verschiedene Elemente.
Mit dem linken Stick lenken wir die Ausrichtung unseres Racers, mit dem rechten keinen wir strafen, also leicht nach rechts oder links ausweichen und uns nach vorne oder hinten neigen. Das ist vor allem wichtig, um die G-Kräfte zu kompensieren, die auf unser Schiff wirken, wenn die Magnetstrecken plötzlich steil nach oben oder unten führen. Dazu können wir auch noch zwei Boosts verwenden, bei denen wir immer penibel darauf achten müssen, unser Schiff nicht zu überhitzen.
Wir rasen also mit über 2000 Stundenkilometern auf eine enge Rechtskurve zu und haben nur den Bruchteil einer Sekunde, um im richtigen Winkel einzulenken und nicht gegen die Bande zu brettern und ordentlich an Geschwindigkeit zu verlieren oder sogar zu crashen. Das erfordert gerade zu Beginn viel Übung, was nicht für jeden gleichermaßen angenehm sein dürfte. Redout 2 richtet sich also wirklich an Spieler, die bereit sind, das Gameplay von Grund auf zu lernen und zu meistern. Wer auf den kurzen Spaß aus ist, macht lieber einen Bogen um den Titel.
Grafik und Performance
Bei der Technik haben die Entwickler ganze Arbeit geleistet. Redout 2 sieht hervorragend aus, die Schauplätze sind gut gewählt und stecken voller Details und die Racer sind einfach nur cool. Das das Spiel auch absolut flüssig läuft, kann man hier ein Geschwindigkeitsgefühl erleben, das es sonst nur selten gibt. Man fühlt sich wirklich wie ein Pilot der Zukunft, wenn man über die mörderischen Pisten hetzt. Rein Optisch gibt es nichts zu bemängeln, der treibende Soundtrack ist nicht schlecht, bleibt insgesamt aber etwas charakterlos und im Hintergrund.