In unserem fortlaufenden Review zu Ubisoft´s MMO-Racer „The Crew“ haben wir uns in den vergangenen Tagen unter anderem mit der Story und der gigantischen Spielwelt beschäftigt. Heute gehen wir näher auf die Fahrzeuge und den Fuhrpark ein, die gleichzeitig eure Avatare und eure Persönlichkeit im Spiel wiederspiegeln.
Von der Rostlaube zum Supersportwagen …
Gleich zu Beginn des Spiels müsst ihr euch für ein Fahrzeug entscheiden, könnt es kurz Probefahren und so abwägen, ob es genau das ist, was euch zusagt. Die Wahl sei schon hier gut getroffen. Zwar bietet „The Crew“ einen umfassenden Fuhrpark, bestehend aus allen namhaften Herstellern, darunter Ferrari, Volkswagen, RUF, Nissan, Koenigsegg, Dodge, Alfa Romeo, Maserati und viele mehr, wie in jedem MMO fällt es einem aber auch hier recht schwer sich von seiner Erstlingswahl wieder zu trennen, sobald man sein Fahrzeug mit dem fortschreitenden Spielverlauf erst einmal weiterentwickelt hat.
Das Besondere an „The Crew“ ist allerdings, dass man sich nur selten wieder von seinem Fahrzeug trennen muss, was man den umfassenden Tuning- und Anpassungsmöglichkeiten zu verdanken hat, insbesondere den verschiedenen Tuning-Kits. Mit diesen lassen sich die bereits erworbene Fahrzeuge auf jedes Terrain abstimmen, einschließlich Street, Gelände, Performance, Rennen oder Ralley-Events. Zwar mag es Fahrzeugtypen geben, die von vornherein besser auf ein Gelände abgestimmt sind, mit dem richtigen Feintuning kommt man aber fast genauso zum gleichen Ziel. Letztendlich ist es also nicht notwendig, sich einen umfassenden Fuhrpark zulegen zu müssen, sondern stattet sein einmal gekauftes Fahrzeug einfach mit dem passenden Tuning-Kit aus und ist somit für jede Art von Rennen bestens gerüstet. Anfänglich ist es damit aber auch recht schwierig, richtige Vergleiche zwischen den einzelnen Boliden ziehen zu können. Hierfür bietet sich vor allem die Freie Fahrt oder die Missionen abseits der Story bestens an.
Tuning-Fans wird das Herz mit „The Crew“ vermutlich durch die Decke schlagen, denn jedes Fahrzeug lässt sich mit 20 unterschiedlichen Bauteilen individuell anpassen; und das nicht nur optisch, sondern auch aus Sicht der Performance. Von der Einspritzpumpe, den Bremsen, dem Interieur, dem Antrieb oder Außenteilen wie Spoiler steht dem individuellem Boliden nichts im Weg, was den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage ausmachen kann. Während man zunächst mit den Street-Kits startet, sich zum Gelände-Kit vorarbeitet, kommen mit dem Performance-Kit erstmals auch spürbare Veränderungen im Handling des Fahrzeugs zum Tragen.
Ubisoft bezeichnet die Performance-Cars als anspruchsvoll und schwierig, im Spiel sorgen diese jedoch erst für das richtige Geschwindigkeitsgefühl und den richtigen Grip, den man bis dahin ein wenig vermisst. Zwar fahren sich alle Fahrzeuge nicht mehr so schwammig und leichtfüßig wie noch in der BETA, an das präzise Feeling aus „DriveClub“ kommt man außerhalb der Performance-Cars aber nicht heran. In diesem Punkt zeichnet sich „The Crew“ als klarer Arcade-Racer aus, den man spielerisch auf Höhe der Burnout-Serie einstufen kann und wo der Fahrspaß im Vordergrund steht, dennoch aber viel Abwechslung bietet.
Ebenso zugänglich, wie sich das Fahren gestaltet, ist auch das Tuning der Fahrzeuge, wobei Ubisoft hier einem mehrere Möglichkeiten gewährt. Events und Herausforderungen lassen nach erfolgreichem Abschluss Upgrade-Teile springen, die man entweder direkt verbauen kann, in sein HQ schicken oder in Bucks, der In-Game Währung, umwandeln. Somit hat man immer die bestmöglichen Teile an Bord und ist manchmal sogar seinem eigenen Fortschritt voraus und kann noch höherwertigere Teile im HQ zwischenlagern, womit sich zusätzlich gekaufte Wagen sofort und schnell aufwerten lassen. Dies macht den Umstand ein wenig wett, dass man jedes neu gekaufte Fahrzeug von null an neu aufbauen muss. Wer an dieser Stelle gar nicht abwarten kann, dem bietet sich auch die Gelegenheit zu Mikrotransaktionen, die allerdings rein optional sind. Sämtliche Tuning-Teile lassen sich im Spiel auch freischalten.
Einen zusätzlichen Kniff erhält man durch die Vorteile der 510 Mitglieder, die euch in allen Bereichen kleine Extras gewähren, wie zusätzlichen Boost, Rabatt auf Tuningteile, bessere Bremsen usw. Dies geschieht durch gesammelte Erfahrungspunkte im Spiel, die in eurem HQ zugewiesen werden können.
Zugänglichkeit und gleichzeitig Tiefe – damit zeichnet sich „The Crew“ beim Fortschritt seines ganz persönlichen Boliden aus. Die Auswahl ist groß und das Vorankommen geschieht von ganz alleine, lässt links und rechts aber auch viel Spielraum für Individualität zu. Nicht nur aus Sicht der eigenen Stärke, sondern auch optisch hat „The Crew“ viel Abwechslung zu bieten, womit kein Fahrzeug dem anderen im Spiel gleicht. Wer jedoch eine vollwertige Simulation erwartet, der ist mit „The Crew“ falsch abgebogen. Fahrspaß steht hier deutlich über einem frustrierendem Bestrafungssystem, an dem zuletzt Sony´s „DriveClub“ ein wenig gescheitert ist. Fans der Test Drive-Serie oder aber auch Burnout sind mit „The Crew“ dafür genau richtig und werden ihre Freude an dem Spiel haben.
The Crew im Review Part #4 – Von der Crew zum Online-Zwang
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