Wir setzen unser Review zu Ubisoft´s „The Crew“ fort und gehen nach der Story, der Spielwelt und eurem Fahrzeug heute auf die Online-Komponente des Racers ein, die das Grundgerüst des Spiels bildet.
Wie schon zuvor einmal erwähnt, gilt der MMO-Racer „Test Drive Unlimited“ als Vorreiter in diesem Genre, in dem man einfach Tausende Spieler in einer offenen Welt herumfahren lässt und ihnen damit die Möglichkeit gibt, sich unkompliziert zusammenzuschließen, Crews zu bilden, miteinander oder gegeneinander zu fahren und somit verstärkt auf das Teamplay setzt.
Während die Grundidee davon weiterhin genial erscheint, stolpert „The Crew“ leider gleich aus mehreren Gründen über die eigenen Füße. Die erste Frage, die sich bei dem Spiel stellt ist die, warum muss „The Crew“ einen Onlinezwang haben, wenn sich die Story, Missionen und Herausforderungen auch alleine bewältigen lassen? Ohne Internetverbindung schafft man es gerade einmal bis zum Hauptmenü und dann ist Schluss, womit Ubisoft schon einmal pauschal einen kompletten Kundenkreis für ihr Spiel außen vorlässt. Eine dumme Idee, wenn man mich fragt, schließlich ließ sich „Test Drive Unlimited“ damals auch alleine spielen, sodass man hier zumindest auch jederzeit spielen konnte.
Und selbst wenn man über die schnellste Internetverbindung der Welt verfügt, ist nicht gesagt, dass man „The Crew“ auch tatsächlich spielen kann, wie insbesondere in den letzten Tagen mehrfach zu spüren war. Die Server werden derzeit im Hintergrund noch optimiert und stehen in aller Regemäßigkeit nicht zur Verfügung, wenn meist auch nur für kurze Zeit nicht. Nervig ist das dennoch, solange Ubisoft keine konstante Serververfügbarkeit gewährleisten kann. Zwischendurch musste man zudem um seinen Savegame fürchten, der ebenfalls nicht lokal auf der Konsole gespeichert wird, sondern irgendwo bei Ubisoft, was zum einen das eigenständige Sichern unmöglich macht und zum anderen wieder an den Onlinezwang und das Wohlwollen der Ubisoft-Server erinnert. In diesem Punkt bleibt abzuwarten, wie lange Ubisoft diese Barriere aufrecht erhalten kann, bevor sich die Spieler von „The Crew“ abwenden werden, weil´s eben ziemlich nerven kann.
Meine Crew, deine Crew, unsere Crew …
Mit dem Onlinezwang möchte Ubisoft die Spieler dazu drängen, sich tatsächlich zu Crew´s im Spiel zusammenzuschließen und das Spiel gemeinsam zu spielen. Schon dass das Spielen als Crew immer die erste Auswahl beim Start einer Mission ist, macht dies deutlich. Solange alle einen identischen Tagesablauf haben, könnte dies auch klappen, aber das ist eben nicht der Fall. Hat man sich seine Crew aus vier Spielern zusammengesucht, kann man einen wirklichen spaßigen Abend haben, gemeinsam durch die Staaten heizen und das Konzept hier funktioniert. Sogar einige Vorteile lassen sich als Crew herausschlagen. Einen Tag später sind die gleichen Spieler aber meist offline und es bleibt einem nichts anderes übrig, als seine eingespielte Crew wieder zu verlassen und sich eine neue zu suchen. Ob man frühere Spieler dann noch einmal wiederfindet, ist eher fraglich.
Auch das Spielen innerhalb seiner Crew garantiert nicht immer, dass sich die anderen auch tatsächlich deiner aktuellen Mission anschließen werden oder man diese am Ende doch alleine bewältigen muss. Da gefiel mir die Idee aus „Test Drive Unlimited“ ein wenig besser, bei der man frei herumfahrende Spieler spontan herausfordern konnte, anstatt einem den Teamgedanken regelrecht aufzuzwingen. Das Crew-Feature kann funktionieren, eine Garantie gibt es dafür aber nicht, weshalb häufig der Eindruck eines aufgesetzten Features zurückbleibt. Vielleicht muss sich aber auch dieser Gedanke daran noch etwas mehr in den Köpfen der Spieler festigen, denn bei „DriveClub“ will die Idee des gemeinsamen Fahren in Clubs auch noch nicht so recht zünden.
Onlinezwang muss nicht sein …
Es ist nicht nur „DriveClub“, das so seine Problemchen mit dem Gedanken des ständigen online seins hat. Mein erster Rat an Ubisoft wäre, den Onlinezwang bei „The Crew“ sofort abzuschaffen. Auch wenn wir im Internetzeitalter leben, funktioniert es eben nicht immer reibungslos, womit man es bei „The Crew“ nicht einmal bis zur Startlinie schafft. Das Crew-Feature an sich funktioniert im Spiel, zumindest wenn man immer ein paar Co-Piloten griffbereit hat oder sich ein wenig dazu abspricht. Aber dieses ‚du musst online sein‘ wirkt eher etwas abschreckend, anstatt zu sagen, du hast die Option sich jederzeit mit anderen zusammenschließen zu können, sofern Bedarf dafür besteht. Bis jetzt verhalf zumindest auch der Onlinezwang nicht dazu, dass man stets in einer Crew unterwegs ist, womit die Grundidee hinter dem Spiel ein wenig verloren geht. Das Fahren als Crew sorgt umgekehrt aber für enormen Spaß und nimmt einem unter anderem auch etwas Arbeit ab.
The Crew im Review Part #5 – Grafik & Sound
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