Vorschau: Days Gone – Brutales Endzeit-Setting mit offenen Fragen

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Während die gamescom in diesem Jahr auf den potenziellen Survival-Blockbuster “Days Gone” von Sony Bend verzichtet hat, bot sich nun erstmals auf der EGX in Berlin die Gelegenheit, den Titel auch in Deutschland anspielen zu können. Diese Gelegenheit haben wir uns natürlich nicht entgehen lassen und ausgiebig genutzt. Hat “Days Gone” tatsächlich das Zeug zu einem weiteren Blockbuster im kommenden Frühjahr zu werden? Hierfür haben wir uns in zwei Demos auf das Motorrad des Protagonisten Deacon geschwungen und einen ersten Blick riskiert.

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“Days Gone” erzählt die Geschichte des ehemaligen Biker-Outlaws Deacon St. John: ein Herumtreiber und Kopfgeldjäger, der zu den letzten überlebenden Menschen auf der Erde gehört, nachdem diese von einer globalen Pandemie überrannt wurde. Euer Trip führt euch dazu durch die Nordwestküste der Vereinigten Staaten, wo euch ein harter Kampf um Ressourcen, Nahrung und Benzin erwartet. Vielmehr wollte Sony Bend jedoch immer noch nicht über die Story verraten, nur soviel, man könne sie in etwa mit dem Film “28 Days Later” vergleichen und sie würde definitiv auch eine wichtige Rolle spielen. Was uns in diesem Zusammenhang bei der Demo auffiel, war die Zahl “738”, die stets vor dem eigentlichen Titel zu sehen war, als ob sie dazu gehört. Auf Nachfrage hieß es aber auch hier: “Kein Kommentar”, es hätte etwas mit der Story zu tun. Im logischen Sinne könnte womöglich der Ausbruch der Pandemie 738 Tage zurückliegen.

Spaßige Zombie-Horden

Die erste Demo umfasste eine Art Challenge-Level, in dem sich nahezu 300 Infizierte auf einer Stelle zusammengerottet hatten, ähnlich dem kommenden „World War Z“, und die es galt auszulöschen. Dazu bot es sich an, zunächst vorsichtig das Areal zu erkunden und nicht gleich die Aufmerksamkeit der Infizierten auf sich zu lenken, denn wenn das einmal passiert ist, gibt es kein Halten mehr für sie. Also Gräben durchforsten, Tanklaster inspiziert und wenn möglich, schon einmal nach weiteren Ressourcen Ausschau halten. Über ein Waffenrad konnte man hier schon einmal ein paar Sprengfallen platzieren und schauen, was sich sonst noch alles im eigenen Repertoire befindet. Das reichte von Napalm-Bomben, über Molotovs, bis hin zu Granaten, Baseballschläger und natürlich das gute alte MG. Und obwohl man damit bis unter die Zähne bewaffnet war, verspricht das alleine noch keinen Erfolg, dafür aber jede Menge Spaß.

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Hatte man sich einen groben Plan zurecht gelegt, reicht ein Schuss in die Luft, um die Aufmerksamkeit der Infizierten auf sich und in eine bestimmte Richtung zu lenken. Was dabei besonders gefiel, war die Möglichkeit, dass man das Level auch bedingt interaktiv für sich nutzen konnte. Etwa in dem man einen Stapel Baumstämme sprengte, der die Infizierten dann in Massen überrollte. Ansonsten hieß es hier die Füße in die Hand nehmen und laufen was das Zeug hält, denn einmal in den Fängen der Infizierten, war euch der Tod gewiss. Es kommt einem ein wenig wie eine Treibjagd vor, nur dass ihr hier der Gejagte seid. So sind wir also stets auf der Flucht vor den Infizierten, um uns ein wenig Abstand zu verschaffen, drehen uns bei Gelegenheit um, um ein paar Molotovs in die Menge zu schmeißen oder mit dem MG auf sie zu feuern. Das geht solange, bis auch der letzte Infizierte ausgelöscht war, wobei sich das als kleine Mammutaufgabe erwies. Auf euer Flucht bietet es sich natürlich auch an, umher stehende Tanker und Benzinkanister in die Luft zu jagen, um so möglichst viele Infizierte mit einmal zu erwischen, aber wie gesagt, ist das keine leichte Aufgabe. Ich persönlich hätte mir noch gewünscht, dass man in umherstehende Fahrzeuge einsteigen und diese strategisch versetzen kann oder ähnliches, aber so sind diese fast nur als Deko vorhanden, die sich maximal in die Luft sprengen lassen.

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Ressourcen sammeln und dann?

Die zweite Demo war hingegen ein kurzes Story-Level, in dem es unsere Aufgabe war, Ersatzteile für unser Bike zu finden, die in irgendeiner Werkstatt liegen. Dazu haben wir ein recht offenes und ziemlich verwildertes Gelände vor uns, durch das wir uns frei bewegen können. Allerdings ist auch hier Vorsicht geboten, denn überall streifen Infizierte umher, die insbesondere auf Geräusche reagieren. Diese wurden anhand einer Mini-Map dargestellt, wo genau ersichtlich war, inwieweit der Geräuscheradius reicht und welche Infizierten euch hören können. Etwas befremdlich war es, dass Sony Bend auch auf Infizierte im Kindesalter setzt, die euch in ganzen Gruppen angreifen, aber genauso brutal und gnadenlos abgeschlachtet werden können, was insbesondere den rauen Ansatz des Spiels unterstreicht. Ansonsten trifft man auf diese an allen möglichen Ecken, wo sie gerade Reste verspeisen oder planlos durch die Gegend streifen. Ein besonderer Aspekt ist hier außerdem ein besonderes KI-Verhalten, wie der Entwickler erklärt. Sollte ein Infizierter entkommen, kann es euch passieren, dass er mit Verstärkung zurückkommt, so dass man sich nicht allzu lange an einem Ort aufhalten sollte. Denn diesen merken sich die Infizierten und suchen unter Umständen auch das Gebiet nach euch ab.

Einmal in der Werkstatt angekommen und die benötigten Ressourcen eingesammelt, erreichte uns ein Hilferuf eines Freundes, der augenscheinlich von einigen Kult-Anhängern gefoltert wurde, die wir im Handumdrehen mit Pumpgun-Shots vertreiben konnten. Demo Ende!

Das gewisse Extra fehlt noch

Im Gesamten zeigte sich “Days Gone” als typisches Survival-Spiel, wollte aber noch nicht so recht offenbaren, worin man sich nun von anderen Spielen so besonders unterscheidet, abgesehen von der Open-World Umgebung. Das Genre ist ja nun nicht neu und auch die spielerischen Möglichkeiten bedienen sich hier bislang den absoluten Standards und gingen kaum darüber hinaus. Vielleicht sollte man langsam doch etwas mehr über die Story offenbaren, um ein noch größeres Interesse an dem Spiel zu wecken, aber bis zum Release ist ja noch etwas Zeit. Dafür war die Atmosphäre schon recht beeindruckend und vermittelte glaubhaft das postapokalyptische Setting, das dahinter steht.

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Was den aktuell technischen Stand betrifft, bedarf ebenfalls noch den letzten Feinschliff. Momentan würde ich das Spiel auf dem Niveau von “The Last of Us: Remastered” einstufen, was angesichts der offenen Spielwelt allerdings nicht zu verachten ist. Besonders die Zwischensequenzen und Close-Ups bei den Charakteren machen schon richtig was her.

Alles in allem fehlte dennoch das gewisse Extras, was “Days Gone” zu einem absoluten Must-Have-Spiel machen soll und worin man sich vor allem von anderen Spielen abheben möchte. Nichtsdestotrotz machten die beiden Demos Lust auf mehr, vor allem das Challenge-Level, das Action pur und Spaß verspricht.

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