Vorschau: OWO Haptic Vest – wenn erstochen werden real wird

By Patrick Held Add a Comment
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Im Rahmen der Gamescom 2023 hatten wir die Möglichkeit, die OWO Haptic Vest am eigenen Leib zu testen. Mit diesem Accessoire, das auch vollständig kompatibel zur PS5 ist, bringt man die Immersion auf ein neues Level.

Inzwischen gibt es ja so einige Gaming-Westen auf dem Markt, welche uns dazu bringen wollen, noch viel tiefer in die Spiele einzutauchen. Einige, bereits sehr erfolgreiche Modelle, haben den Nachteil, dass sie nur mit PC oder Oculus Rift kompatibel sind, oder sehr steif und unbeweglich daher kommen, ähnlich wie eine schusssichere Weste.

Der neuste Vertreter auf dem Markt ist die spanische Firma OWO mit ihrer OWO Haptic Vest. Die Firma blickt auf eine lange Geschichte in der Sportwelt zurück und konnte bereits einige Erfolge in der Herstellung von EMS-Anzügen aufweisen. Die gleiche Technologie haben sie nun auf die Haptic Vest übertragen. Die Weste, die aus einem synthetischen Stoff besteht und mit feinen Elektroden verwebt wurde, wiegt weniger als 600 Gramm und lässt sich somit angenehm auf der Haut tragen. Der Kontakt der Elektroden erfolgt mithilfe kleiner Gel-Pads, die auf den dafür vorgesehenen Stellen angebracht werden. Zudem kann die Weste sowohl im Stand, als auch auf der Couch oder im Sitzen verwendet werden.

Nachdem entsprechende Referenzwerte eingestellt wurden, verbinden wir die Weste mit unserer Plattform per Bluetooth. Dabei ist es egal, welche Plattform wir besitzen, PC, PlayStation, sogar mobile Devices lassen sich problemlos koppeln, solange das Spiel die Weste unterstützt. Bereits jetzt gibt es ein umfangreiches Portfolio, nicht zuletzt durch die enge Zusammenarbeit mit Ubisoft. Spannendster und größter Titel dürfte daher auch Assassin’s Creed Mirage sein, für das OWO ein eigenes Design und Bundle entworfen hat.

In unserem Selbsttest haben wir uns eine VR-Brille geschnappt, um das volle Erlebnis auszukosten. Schnell haben wir dabei gespürt, wie gut die Weste arbeitet. Schon bei der Einrichtung und Kalibrierung per entsprechender App bekommen wir Beispiele präsentiert, was die Weste leistet. Neben Schüssen, die wir an verschiedenen Körperstellen spüren, oder sogar glatte Durchschüsse lokalisieren können, waren besonders die Messerstiche bemerkenswert. Wir haben den Einstich gespürt als spitzen Schmerz, und die darauffolgende Bewegung des Messers fühlt sich anders und passend zur Situation an.

Nach der Einrichtung haben wir uns an einem Drohnen-Shooter ausprobiert, in welchem wir mit einer Pistole und einem Schild die fliegenden Geschütze ausschalten müssen. Mehr als einmal haben wir uns dabei erwischt, wie wir uns haben absichtlich treffen lassen, um die Weste zu testen. Wir haben dabei nicht nur die Treffer gespürt, sondern auch die Rückstöße aus unserer eigenen Waffe bei jedem Schuss, genau wie die Einschläge in das Schild. Besonders überrascht haben uns aber tatsächlich die unvorhergesehenen Treffer in den Rücken, die uns tatsächlich zusammenzucken lassen. Ein wirklich besonderes Erlebnis, bei dem wir aber auch zwei große Probleme sehen:

  1. wird es langfristig gesehen auch genug Spiele geben, die mit der Weste kompatibel sind?Klar, einige große Titel arbeiten mit OWO zusammen, neben Ubisoft zum Beispiel auch Fortnite, PUBG, Among Us oder BeatSaber, alle allerdings nur per Mod. Nativ gibt es aktuell nur fünf Spiele, mögliche Ankündigungen (außer AC Mirage) stehen noch aus.
  2. macht die Nutzung der Weste auch ohne dazu passende VR-Brille genau so viel Spaß wie mit dieser? Vielleicht tauchen wir zwar ein wenig ein, die Distanz durch den Bildschirm ist aber weiterhin da und lässt sich nicht leugnen. Hinzu kommt der Preis von ca. 500€, gemeinsam mit PS VR2 sind es in Summe sogar 1.100€. Ein ordentliches Sümmchen, wenn man bedenkt, dass Mods auf der PlayStation eher eine Ausnahme sind.

Insgesamt ist die OWO Haptic Vest dennoch ein tolles und innovatives Zubehör. Die Weste ist ist schon jetzt vielseitig einsetzbar und besitzt kaum Grenzen, was Anwendungsbereiche betrifft. Die verbaute Technik ist großartig und macht einiges her, und ist darüber hinaus auch noch sehr leicht einsetzbar. Trotzdem sind die betroffenen Problempunkte nicht von der Hand zu weisen. Man darf gespannt sein, wie sich die Situation weiter entwickelt, und wie OWO das gesamte Potential am Ende auch nutzt.

Weitere Infos zur OWO Haptic Vest gibt es auf der Hersteller-Webseite.

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