Vorschau: Star Ocean: The Divine Force – Effektreiches JRPG-Spektakel

By Jonas Herrmann Add a Comment
5 Min Read

Mit Star Ocean: The Divine Force erscheint am 27. Oktober der sechste Teil der JRPG-Reihe von Square Enix. Auf dem Square Enix Plays 2022-Event in London konnten wir das Spiel ausprobieren. Wir konnten zwei unterschiedliche Spielstände antesten, ein paar Kämpfe austragen und einen Teil der Welt erkunden. Unsere Eindrücke vom Action-RPG könnt ihr in diesem Artikel nachlesen.

Zwischen Sci-Fi-Opera und austauschbar

Star Ocean hebt sich von vielen anderen JRPG-Reihen durch das futuristische Setting ab. Ursprünglich diente Star Trek als Inspiration für die Entwickler, wodurch ein erfrischender Gegensatz zu klassischen Fantasy-Settings geschaffen wird. Auf dem Event konnten wir von der Story allerdings nur sehr wenig mitnehmen. Zu Kurz waren die Ausschnitte und außerdem ohne Einführung oder ähnliches, um ein Urteil zu fällen.

Star Ocean: The Divine Force
Star Ocean: The Divine Force

Im Grunde geht es darum, dass einer der Protagonisten auf einem Planeten strandet und dort mitten in einen Angriff gerät. Die Charaktere wirkten auf den ersten Blick ein bisschen generisch und Austauschbar. Da war die kämpfende Prinzessin, der mysteriöse Anime-Junge und ähnliche Archetypen. Es kann natürlich gut sein, dass all diese Charaktere im fertigen Spiel extrem gut ausgearbeitet sind und zusammen eine packende Geschichte erzählen, auf den ersten Blick sticht aber keine der Figuren wirklich heraus.

Effektgewitter mit Balancing-Problemen

Den umfangreichsten Eindruck konnten wir uns von den Kämpfen machen. Diese funktionieren in der Tradition der Serie in Echtzeit, erstmals werden die Gefechte aber nicht in speziellen Arenen, sondern einfach direkt in der Spielwelt ausgetragen. Das wirkt im direkten Vergleich viel dynamischer und moderner und ist eine willkommene Ergänzung. Gekämpft wird außerdem so ziemlich überall und in der dreiviertel Stunde, in der wir das Spiel spielen konnten, waren wir nur in Ausnahmefällen nicht mitten im Geschehen.

Im Kampf können wir jederzeit zwischen unseren Partymitgliedern hin- und herwechseln. Alle verfügen über unterschiedliche Angriffe und Fähigkeiten. Dazu kommt ein umfangreicher Skilltree und ein Equipment-System mit einer ganzen Reihe an Möglichkeiten zur Entwicklung und Spezialisierung. Eine komplett neue Mechanik kommt durch DUMA, einen Roboter-Begleiter dazu. Dieser lässt uns fliegen und Gegner so auch aus der Luft angreifen. Es gibt also eine ganze Reihe von Mechaniken und Optionen und Möglichkeiten, die zumindest bei unserem Test allesamt völlig egal waren.

Star Ocean: The Divine Force battle
Star Ocean: The Divine Force Battle

Ich weiß nicht, ob die Entwickler die Test-Version absichtlich besonders leicht eingestellt haben, damit jeder in der kurzen Zeit möglichst viel sieht, oder ob das Spiel tatsächlich so geplant ist. Die vielen Möglichkeiten sind klasse und man kann sich wirklich seinen eigenen Spielstil zurechtlegen. Letztendlich lief es aber darauf hinaus, dass ich einfach auf die Gegner eindrosch bis meine Ausdauer leer war, um dann zur nächsten Figur zu wechseln und deren Ausdauer aufzubrauchen. Wenn DUMA bereit war, wurde eine Runde geflogen und noch mehr Schaden ausgeteilt. Das sieht alles dank der bunten Effekte richtig schick aus, ist aber eben viel zu einfach. Selbst den Boss des Levels konnte ich so im Vorbeigehen erledigen. Ich hoffe wirklich, dass die verschiedenen Mechaniken im fertigen Spiel auch einen spürbaren Einfluss haben, sonst könnte dem Spektakel die Puste ausgehen, bevor es sich richtig entfaltet, was wirklich schade wäre.

Hübsche Sci-Fi-Welt

Bei der Grafik und dem Design macht Star Ocean: The Divine Force vieles richtig. Die Welt ist vom Stil her eher realistisch gehalten (natürlich Sci-Fi-Realistisch), während die Charaktere im Anime-JRPG-Look daher kommen. Besonders die Beleuchtung und die vielen Effekte sehen richtig hübsch aus. Eine richtige Open World gibt es nicht, dafür viele zusammenhängende Hub-Welten, die wir relativ frei erkunden können. Auch hier wimmelt es vor Monstern und überall gibt es kleine Geheimnisse und Schätze zu entdecken. Wie umfangreich die Welt und das Spiel insgesamt ausfallen wird, können wir nach dem kurzen Einblick allerdings noch nicht abschätzen.

Star Ocean: The Divine Force
Star Ocean: The Divine Force Spielwelt

Insgesamt hinterlässt Star Ocean: The Divine Force einen zwiespältigen Eindruck. Einerseits sieht das Spiel super aus, die Kämpfe haben einen angenehmen Flow und es gibt eine ganze Reihe von umfangreichen Mechaniken. Auf der anderen Seiten wirken die Charaktere und die Geschichte auf den ersten Blick generisch und wenig aufregend, außerdem waren die Kämpfe zumindest in der Testversion viel zu leicht. Im besten Fall erwartet uns hier eine coole Sci-Fi-JRPG-Erfahrung mit viel Individualisierung, im schlechtesten Fall eine schwache Kampagne mit einem grindlastigen Kampfsystem, dem allzu schnell die Puste ausgeht.

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