Xbox: Bald werden Köpfe rollen, Sony verliert & nichts ist mehr „heilig“

By Mark Tomson 3 comments
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Die gesamte Videospielbranche wirkt derzeit chaotisch, wird von Massenentlassungen überschwemmt, Studios werden geschlossen und alles auf den Kopf gestellt. Das ist allerdings nur der Anfang, glaubt ein ehemaliger Blizzard-Manager, wobei Xbox und PlayStation gleichermaßen verlieren werden.

Diese Meinung vertritt Mark Kern, der bis 2005 bei Blizzard und danach als CEO der Red 5 Studios und bei anderen Projekten tätig war. Der Anstoß seiner Überlegungen sind die jüngsten Ereignisse bei Microsoft, Sony, Electronic Arts und aktuell bei Square Enix, die ebenfalls Entlassungen im gesamten Unternehmen angekündigt haben. Dieser rechnet damit, dass es vor allem bei Microsoft zu einem weiteren „Blutbad“ kommen wird.

Bei Xbox werden bald Köpfe rollen

Überwiegend widmet sich Kern (via X) den Vorgängen bei Microsoft, der glaubt, dass man sich dort mit der Übernahme von Activision / Blizzard übernommen hat. Der Plan, die User-Basis beim Game Pass auf diesem Wege zu steigern, ist nicht aufgegangen und nun sieht sich Microsoft mit 40+ Studios konfrontiert, die sie irgendwie managen müssen. Infolgedessen rechnet er damit, dass weitere Entwicklerstudios vor dem Aus stehen, spätestens mit dem nächsten Quartalsbericht wird hier weiter ausgedünnt.

Gleichzeitig glaubt Kern, dass schon bald einige Köpfe bei Xbox rollen werden. Letzte Berichte über Xbox legten nahe, dass Microsoft inzwischen sehr genau hinschaut, was die Xbox-Sparte so treibt und wie sie die 80+ Milliarden Investitionen in Studios und Publisher wieder reinholen wollen. Der Austausch von Führungskräften ist in dem Fall kein unübliches Mittel, um eine Strategie neu auszurichten.

Traditionelle Geschäftsmodelle werden durch Mikrotransaktionen und Abos verdrängt
Traditionelle Geschäftsmodelle werden durch Mikrotransaktionen und Abos verdrängt

Das AAA-Business wird noch hässlicher, nichts ist mehr „heilig“

Besonders kritisch sieht Kern allerdings das AAA-Business, das sich seiner Meinung weiter zuspitzen wird. Die Publisher werden jetzt jede Gelegenheit nutzen, um möglichst viel Geld und die kostspieligen Produktionen wieder einzuspielen. Als Beispiel werden die jüngsten Überlegungen von EA angeführt, die Werbung in AAA-Spiele integrieren wollen. Gleichzeitig wird der Einsatz von Mikrotransaktionen und Aboservices erhöht und die User überall dort zur Kasse gebeten, wo es möglich ist. Den Führungskräften sei inzwischen nichts mehr „heilig“, um einen weiteren Dollar zu verdienen. Insgesamt wird es laut Kern noch ziemlich „hässlich“ werden, bevor es wieder besser wird.

Microsoft und Sony werden nach Ansicht von Kern auf ganzer Linie verlieren, auch deshalb, weil inzwischen jeder Publisher auf Multi-Plattform setzt, um mehr Geld zu verdienen. Square Enix sei das beste Beispiel dafür, die Sony endgültig als exklusiven Partner abgeschrieben haben.

Was können Spieler tun?

Einen Rat hat Kern ebenfalls an die Spieler, der dafür plädiert, mit seinem eigenen Geldbeutel dagegenzuhalten und die wahrscheinliche Strategie der Publisher nicht zu unterstützen. Stattdessen solle man seine alten Spiele wieder spielen, aus Zeiten, in denen alles noch normal zuging. Dazu gehört auch, dass man sein PlayStation Plus Abo kündigen soll, um die momentane Entwicklung zu stoppen und den Spielen und Entwicklern zu helfen.

Sony ist derzeit hingegen recht optimistisch gestimmt, die eine „strahlende“ Zukunft bei PlayStation sehen. Fragt sich nur, für den strahlend? Für die Spieler oder für sich selbst?

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