Bringt Microsoft die eigene Community gegen sich auf und begräbt damit das eigene Xbox-Geschäft? Das könnte passieren, wenn man die jüngst angedeuteten Pläne tatsächlich umsetzt. Xbox-Spieler kündigen in dem Fall schon jetzt den Boykott der Plattform an.
In einem Interview mit Rolling Stone mit Microsoft’s Sarah Bond spricht diese über neue Monetarsierungsoptionen in Spielen und erwähnt dabei eine der unbeliebtesten Optionen. Als Beispiel dafür nimmt man sich den Mobile-Markt und könnte sich vorstellen, dass man Werbeanzeigen in Spielen platziert. Darüber spricht man nicht zum ersten Mal, während parallel dazu bereits entsprechende Technologie entwickelt und patentiert werden. Sony hat diesen Markt ebenfalls schon ins Auge gefasst.
Diversität bedeutet auch Werbung als Option
Microsoft umschreibt diesen Schritt etwas harmloser und spricht von mehr Diversität bei Business-Modellen und wie man mehr Optionen erschaffen kann. Als allerdings das Wort ‚advertising in games‘ fällt, wird klar, wohin die Reise womöglich gehen soll.
„Wir investieren viel Zeit in die Art und Weise, wie wir eine größere Vielfalt an Geschäftsmodellen einführen und mehr Optionen schaffen könenn“, sagte Bond gegenüber Rolling Stone. „Wir reden viel über den Game Pass, weil das Abonnement die neueste Option ist, die wir skaliert haben: Es gab Pay-to-Play, dann gab es Free-to-Play, und dann haben wir den Game Pass eingeführt. Wir haben darüber gesprochen, wie wir mit anderen Modellen experimentieren, zum Beispiel, was es für Advertising in Spielen bedeutet, die auf Mobilgeräten häufiger vorkommt – gibt es Modelle dafür, die gut auf PC und Konsole funktionieren? Gibt es andere Modelle, bei denen Sie möglicherweise zeitgesteuerte Slices von Spielen und ähnlichem haben?“
Sicherlich lässt sich daraus noch nicht ableiten, dass solche Pläne schon existieren oder sich in der Umsetzung befinden. Die Idee wurde allerdings vorgebracht, mit der sich der ein oder andere auf kurz oder lang anfreunden kann.
Einmal etabliert, werden andere folgen, einschließlich Sony und sämtliche andere Publisher, die ähnliche Ideen immer wieder versuchen durchzudrücken, zuletzt in Mortal Kombat 11, wo Warner Bros. Anzeigen für Hogwarts Legacy platziert hat.
User werden die Xbox boykottieren
Die Reaktion der User darauf ließ nicht lange auf sich warten, die einen umgehenden Boykott der Xbox ankündigen, sollten In-Game Werbeanzeigen in ihren Spielen auftauchen. Das mag vielleicht bei Free-2-Play Games akzeptabel sein, jedoch nicht bei Spielen, die 80 EUR und mehr kosten.
Ein User schreibt hier:
„Ich werde meine Xbox verkaufen, sobald sie anfangen, Spiele mit Werbung zuzupflastern. Stellt euch vor, man liegt so weit hinter der Konkurrenz und deren Reaktion darauf ist … mehr Werbung, die man über sein mit Werbung gefülltes Dashboard abspielen kann.“
Twitter
Ein weiterer User fasst es noch kürzer zusammen, der seine Xbox umgehend zurücksenden wird, sollte Microsoft diesen Schritt gehen.
Bleibt abzuwarten, wer dieses Geschäftsmodell als erstes voll durchziehen, nachdem man immer wieder Testballons steigen lässt, siehe EA, 2K Games, Warner Bros. und bald auch Microsoft?