Fehlt Assassin’s Creed Shadows das klassische Parkour-System?

Assassin's Creed Shadows: Feudales Japan trifft auf RPG-Parkour. Dicht gedrängte Städte weichen weiten Lücken – Enterhaken statt Eleganz. Das klassische Parkour-System könnte hier nicht funktionieren.

Mark Tomson
[@] PlayFront since 2022 | based in London | Pixels, hardware & the occasional controversy
3 Min Read

Die Assassin’s Creed-Reihe ist bekannt für ihre ikonischen Parkour-Elemente, die es Spielern ermöglichen, sich elegant und nahtlos durch dicht gedrängte Städte zu bewegen. Doch mit Assassin’s Creed Shadows scheint Ubisoft einen anderen Weg einzuschlagen. Im Gegensatz zu Assassin’s Creed Mirage, das mit Bagdad eine Stadt bot, die wie gemacht für klassische Parkour-Fans schien, lassen die bisherigen Informationen zu Assassin’s Creed Shadows Zweifel aufkommen, ob dieses Spiel den Erwartungen an das klassische Parkour-System gerecht wird.

Japanisches Setting nicht für Parkour-Gameplay ausgelegt

Die Architektur der feudalen japanischen Städte, die in Assassin’s Creed Shadows als Kulisse dienen, ist prächtig, aber sie unterscheidet sich stark von den bisherigen Schauplätzen. Hohe Gebäude wie Pagoden und Burgen stehen weit voneinander entfernt, und die oft einstöckigen Häuser bieten nur wenig Möglichkeiten für akrobatische Sprünge. Es fehlt die dichte Urbanität, die Spieler in früheren Titeln so geschätzt haben. Zwar mag der Enterhaken Lücken schließen, doch die Fortbewegung wird vermutlich eher an die RPG-Titel erinnern – nur eben mit ein paar zusätzlichen Saltos.

Interessant ist in diesem Zusammenhang ein früher Kommentar von Alex Hutchinson, einem ehemaligen Creative Director der Serie. Er argumentierte, dass Schauplätze wie das alte Ägypten oder das feudale Japan ungeeignet seien für das klassische Assassin’s Creed-Erlebnis. Zwar hat Ubisoft mittlerweile bewiesen, dass die Marke flexibel genug ist, um sich neuen Szenarien anzupassen, doch für Fans, die auf traditionelle Parkour-Mechaniken hoffen, dürfte Shadows eine Enttäuschung sein.

RPG-Elemente stärker im Fokus?

Das zeigt sich auch im Vergleich zu Assassin’s Creed Mirage (unser Review): Während dort die sozialen Tarnungselemente und das Parkour-Spielgefühl zumindest ansatzweise an die Anfänge der Reihe erinnerten, deutet alles darauf hin, dass Assassin’s Creed Shadows wieder stärker auf RPG-Elemente setzt. Wenn Ubisoft es nicht schafft, die Lücke zwischen Setting und Gameplay zu schließen, wird Assassin’s Creed Shadows wohl mehr vom modernen Assassin’s Creed-Stil bieten – spektakulär, aber ohne die Essenz der frühen Titel.

Die Hoffnungen der Fans liegen nun auf zukünftigen Projekten wie den geplanten Remakes der ersten Spiele und dem geheimnisvollen neuen Titel, an dem Ubisoft Bordeaux arbeitet. Doch bis dahin bleibt Assassin’s Creed Shadows ein weiterer Schritt in die Richtung des RPG-Formats – Enterhaken und Rückwärtssalti inklusive.

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