Days Gone: Wie das ständige Gejammer zum neuen Endgegner wird

Die früheren Days Gone-Entwickler haben es sich offenbar zur neuen Sportart gemacht, sich in endlosen Klagen zu ergehen – und das ist langsam mehr als nur nervig.

By Niklas Bender 8 comments
5 Min Read

Sony hat es inzwischen mehr als deutlich gemacht: Ein „Days Gone 2“ wird es nicht geben – vermutlich. Auch das gebetsmühlenartige Lamentieren der ehemaligen Entwickler scheint daran nichts zu ändern. Man könnte fast glauben, Sony wollte mit jedem Twitter-Post der damaligen Entwickler und Co. beweisen, warum sie das Projekt nicht wollen – und wer könnte es ihnen verübeln? Es wirkt wie ein verspäteter Endgegnerkampf, der ohnehin nicht gewonnen werden kann.

John Garvin, der Director von „Days Gone“, fällt dabei besonders ins Auge. Wenn es ein olympisches Jammern gäbe, hätte er längst Gold gewonnen. Kein Tweet zu klein, kein Interview zu belanglos, um nicht gegen Sonys Entscheidung zu wettern. Egal, was Sony tut – ob sie die Marke ignorieren oder dezent erwähnen – es ist immer falsch. So langsam fragt man sich, ob es hier wirklich noch um „Days Gone“ geht oder nur darum, wer am lautesten mit dem Fuß aufstampfen kann.

Das Potenzial war da, die eigene Konkurrenz aber auch schon

Dabei fing alles so vielversprechend an. „Days Gone“, ein Survival-Titel in einer von Freakers überrannten Welt, hätte das nächste große Ding werden können. Doch während die Verkaufszahlen für eine neue IP wohl respektabel waren, schien der Titel bei Sony intern nie richtig anzukommen. Die Chefetage schaute wohl lieber auf die erfolgreichere eigene Konkurrenz „The Last of Us“, das ebenfalls auf Zombie-Action setzte, und ebenfalls mit einer rührenden Story und emotionalen Tiefe glänzte. Im Vergleich dazu wirkte „Days Gone“ in der oberen Etage vermutlich wie der wilde Cousin, der auf der Firmenfeier einfach nicht zu den anderen passen will.

Tatsächlich scheint es so, als ob es bei Sony mal Interesse an einer Fortsetzung gegeben habe. Sogar ein Film sei wohl im Gespräch gewesen. Aber spätestens beim ersten Pitch für „Days Gone 2“ war Schluss. Das Projekt erhielt nie grünes Licht. Ob das an der Befürchtung lag, „The Last of Us“ und „Days Gone“ könnten sich gegenseitig das Wasser abgraben, ist reine Spekulation. Tatsache ist aber, dass nur eine der beiden Marken weiterlebt – und „Days Gone“ wurde da von den eigenen Freakers gefressen.

Der ewige Kampf gegen das Vergessen

Aber das Klagelied der einstigen Entwickler verstummte nicht. Im Gegenteil: Fast bei jeder Gelegenheit wird erneut gegen Sonys Entscheidung gewettert. Erst waren es die Kritiker, die den Metascore zu niedrig dastehen ließen. Dann waren es die Spieler, die das Spiel nicht ausreichend unterstützt hätten. Und schließlich war es die mangelnde Anerkennung in der gesamten Branche. Es stand sogar die Befürchtung im Raum, das Spiel könnte nicht „woke“ genug gewesen sein, was natürlich der eigentliche Grund für das Scheitern gewesen sein könnte – je nachdem, wen man fragt.

Der letzte Vorwurf, nachdem Sony eine simple Grafik veröffentlicht hatte, in der alte Marken aus ihrer glorreichen Vergangenheit gefeiert wurden – und „Days Gone“ nicht mal mit einem kleinen Pixel repräsentiert war. So ganz vergessen ist „Days Gone“ aber nicht: Im neuen Astro-Bot-Spiel für die PS5 gibt es eine Deacon St. John-Referenz. Aber auch das passte Mr. Garvin nicht. Das sei eine Abwertung der Marke, hieß es. Manchmal fragt man sich wirklich, was „Days Gone“ mehr geschadet hat: das fehlende Interesse seitens Sony oder die ständige Nörgelei der Verantwortlichen.

Kein Days Gone 2, aber eine endlose Schimpftirade

Es ist durchaus nachvollziehbar, dass Fans sich eine Fortsetzung wünschen. „Days Gone“ hatte seine Momente und eine treue Anhängerschaft. Doch ob der Weg, den John Garvin einschlägt, um „Days Gone 2“ zu erzwingen, der richtige ist, darf immer mehr bezweifelt werden. Statt die Hoffnung aufrechtzuerhalten, scheint seine nicht enden wollende Kritik eher das Gegenteil zu bewirken. Und langsam wirkt es fast verdient, dass Sony der Marke den Stecker gezogen hat.

Während Garvin vermutlich schon an seinem nächsten Twitter-Rant arbeitet, warten Fans gespannt darauf, woran das Bend Studio aktuell bastelt. Gerüchten zufolge könnte es ein Live-Service-Projekt für die PS5 Pro sein. Wie auch immer: Diese Ankündigung sorgt auf jeden Fall für mehr Spannung als die nächste Klagerunde des Days Gone-Schöpfers.

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Crydog
10 Tage zuvor

Naja rant hin oder her er wird seine Gründe haben warum er das macht wahrscheinlich ist man auch nicht im guten auseinander gegangen. Ich kann es immer wieder betonen ich finde es auch schade. Und ja von außen kann schon wirken das sich die spiele kanibalisieren würde allerdings wenn man sich die Themen anguckt welche die spiele bespielen dann gibt schon Unterschiede.
Last of us ist mehr auf die Figuren bezogen und die Auswirkungen der Pandemie und bleibt sehr wage was den Ursprung angeht (viele Andeutungen)
Days gone erzählt mehr die Hintergründe der Pandemie allein schon durch die quest Struktur mit bestimmten Personen die direkt was mit der Pandemie zutun haben
Finde man hätte ruhig zwei IP neben einander haben können oder sogar die beiden Universen zusammen tun sowie resi main Teile und revelations

McFly
10 Tage zuvor
Reply to  Crydog

Beide unviversen zusammen? Ist der alk bei euch umsonst? Selten so einen Schwachsinn gehört! Ist ja so als wenn ich Dune Part 3 und Star Wars zusammen führe. In Star Wars gibt’s einen Wüstenplanet….also passt es zu Dune! ….. Junge, werd mal erwachsen!

Crydog
9 Tage zuvor
Reply to  McFly

Macht nichts da man last of us Universum mit part 2 gekillt hat und days gone 2 nicht kommt und bei bend nicht klar ist woran sie arbeiten und ob mir das überhaupt zusagen wird,ist dann halt nicht mein problem wenn ich eines der beiden spiele nicht kaufen werde 😉

Crydog
9 Tage zuvor
Reply to  McFly

Außerdem Kollege was ist los mit dir? Bezeichnest mich als „junge“ habe mehr Lebenserfahrung als du ich könnte dich doch gebaso fragen wenn du doch erwachsen bist warum interessiert dich dann überhaupt für videospiele gibt’s jetzt eine bestimmte altas Grenze für Konsum von Videospielen? Glaube nicht
Komisch dich triggert das immer wenn es um ND geht,wenn du so ein grosser Fan von ND bist und deren IPs dann weißt du wie wichtig denen Inklusion ist. Dabei bin ich diesesmal sogar sachlich geblieben und ich meine es so wie ich geschrieben habe. Habe kein Problem damit wenn days gone zu lore von last of us aufgenommen würde und es in deren spiel um das grosse Ganze gehen würde, du kannst von mir aus die abby drönnung geben in part 3

McFly
9 Tage zuvor
Reply to  Crydog

Du kannst schon mal nicht mehr Lebenserfahrung haben, da du jünger bist als ich. Zweitens, denk mal ernsthaft über deine (leider ernst gemeinten) Kommentare nach! Dann wirst du selbst darauf kommen, das du oftmals unreifes Geschwafel von dir gibst. Wer TloU mit Days gone vergleicht oder auf Augenhöhe, oder vergleichbar ansieht ….Der hat keine Ahnung von der Materie . Besser du behältst deine gelegentlichen Hirnfürze für dich. Danke…..Junge 😉

McFly
9 Tage zuvor
Reply to  McFly

Und das hat nichts mit Naughty Dog zu tun. Es geht einfach darum, das die Spiele grundverschieden sind!

Crydog
9 Tage zuvor
Reply to  McFly

Natürlich wirst du persönlich erzähl kein jedesmal ist es so wenn es um ND geht jaja angeblich älter als ich aber beleidigen wenn einem die Argumente ausgehen geht weiter Glühbirnen testen bei Amazon vieleicht geht bei dir eine an 😉

McFly
9 Tage zuvor
Reply to  Crydog

Jeder hat seine Ansichten, aber Dg und TloU sammenführen? So ein Geschwafel kann man
› nicht ernst nehmen! Was für tolle Ideen hast J noch so im Hinterkopf ? Vielleicht Fallout und The elder scrolls zusammenführen? Sind beides Rollenspiele….

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