TEST: Batman Arkham Knight – Es endet mit einem Knall

By Trooper_D5X Add a Comment
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Mit einem „explosiven Finale“ der Arkham-Trilogie von Rocksteady hat Publisher Warner Bros. in der Tat nicht zu viel versprochen. Ein letztes Mal macht der dunkle Ritter die Konsolen unsicher, säubert die Straßen Gothams einmal mehr von den Superschurken und verabschiedet sich im wahrsten Sinne des Wortes mit einem Knall. Ob dieses Finale der epischen Trilogie gerecht wird, erfahrt ihr in unserem Test.

Ein Scarecrow sprüht umher …

Der Joker ist tot, aber Gotham längst nicht sicher! Scarecrow alias Dr. Jonathan Crane hat sich einen geradezu teuflischen Plan ausgedacht und möchte ganz Gotham City unter einer toxischen Wolke seinem Schicksal aus Chaos und Angst selbst überlassen. Das ruft natürlich Batman umgehend auf den Plan, der ein weiteres Mal schwört seine Heimat vor diesem Übel zu beschützen und alle Superschurken endgültig dingfest zu machen.

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Anders als im Vorgänger „Batman: Arkham City“ war es geradezu eine Freude zu sehen, dass das Spiel wieder eine Struktur erhalten hat und man nicht zwanghaft versucht, alle Superschurken irgendwie in das Spiel zu pressen und diese nur mit viel Eigeninitiative aus ihren Verstecken locken konnte. Es mögen zwar etwas weniger Superschurken sein, die in „Batman Arkham Knight“ einen aktiven Auftritt erhalten, dafür bringt jeder Einzelne eine echte Story mit sich … und das zählt doch viel mehr. Bereits während der Jagd nach Scarecrow haben es einige Schurken auf euch abgesehen, die es immer wieder verhindern, dass ihr geradeaus dem Finale entgegensegeln könnt. So tritt unter anderem der Arkham Knight ins Bild, der nach Rache sinnt und Batman mit einer tödlichen Miliz komplett auslöschen möchte. Wer ist dieser unbekannte Rächer? Das herauszufinden ist nur eines der schwierigen Unterfangen, die euch ausgiebig beschäftigen werden.

Hier kommt die geradezu angenehme Einbindung der Nebenaufgaben zum Tragen, von denen mindestens sieben abgeschlossen werden müssen, um überhaupt das Ende des Spiels – das Nightfall Protokoll – zu erreichen. Jede dieser 14 umfangreichen Nebenaufgaben stellt einen Superschurken dar, einschließlich dem Pinguin, dem Riddle, Two-Face, Firefly und viele mehr, die ihr kreuz und quer durch Gotham jagen müsst. Rocksteady beschäftigt euch damit weit über simple Sammelaufgaben hinaus, was nicht nur eine angenehme Abwechslung mit sich bringt, sondern auch die vielen Facetten dieser geradezu schrägen Stadt hervorbringt.

BATMAN™_ ARKHAM KNIGHT_20150623223330Wer bereits den Joker als ultimativen Superschurken vermisst; auch an diesen hat Rocksteady gedacht und ihn auf eine äußert elegante Art zurückgebracht. So begleitet euch der Joker fast das gesamte Spiel hinweg als eine Art verrückte Vorstellung in eurem Kopf – ist er noch immer ein Feind oder nach seiner Niederlage sogar ein Freund? Man weiß es nicht, auch nicht nach seiner bizarren Gesangseinlage, die euch auch noch im Nachhinein ein Grinsen ins Gesicht treiben wird.

Am Ende steht eine, von den Batman-Spielen erwartete, cineastische und düstere Geschichte, die an Verrücktheit und Morbidität kaum zu übertreffen ist – immer mit dem großen Ziel vor Augen, was passiert mit Batman am Ende wirklich? Diese Frage wird euch nach mindestens 20 durchgehend spannenden Spielstunden offenbart, die nicht nur ausgiebig unterhalten, sondern auch das richtige Tempo und viel Abwechslung an den Tag legen. Es ist ein Abschluss auf dem Höhepunkt der Serie, von dem man ja häufig sagt, nun solle man aufhören!

Batmobil vs Dual-Play

Als „natürliche Evolution der Serie“ bezeichnet, bringt Rocksteady das Batmobil als neues Spielelement auf die Bildfläche und verwandelt Gotham damit in ein echtes Schlachtfeld. Damit nimmt nicht nur der Umfang der Stadt mächtig zu, in der ihr mit dem Tumbler durch die Straßen brettern könnt, auch die Combat-Möglichkeiten werden vollends ausgeschöpft. Seine Stärken spielt der Tumbler natürlich im Kampfmodus aus, in dem ihr euch wie ein Insekt in alle Richtungen bewegt, Zugriff auf Raketen habt, Impulstechnologien nutzen könnt oder hier und da Rätsel lösen müsst. Der Tumbler lässt sich dabei auf Dächern genauso leichtfüßig wie auf den Straßen oder in den Untergrundtunneln Gotham´s bewegen und kann zudem durch zahlreiche Upgrades aufgewertet werden. Ein echtes Männerspielzeug eben, mit dem man schon fast zu rücksichtlos durch die Stadt jagt und sich keine Gedanken darüber macht, welches historische Gebäude diesem rabiaten Fahrstil gerade zum Opfer fällt. Persönlich sind mir die Spielabschnitte, die rein dem Batmobil gewidmet wurden, etwas zu dominant gegenüber dem klassischen Nahkampf und die Steuerung bringt einen hin und wieder auch völlig durcheinander, aber gerade letzteres ist man eigentlich von der Serie gewohnt. Dafür darf man sich aber auch auf epische Schlachten gegen Tunnelbohrer, Drohnen oder ganze Panzergeschwader freuen.

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Als weiteres und neues Spielelement ist der Dual-Play Modus mit an Bord, der laut Rocksteady einen klassischen KoOp-Modus ersetzen soll. Tja, wenn ich richtig gezählt habe, kommt der Dual-Play Modus vielleicht fünf oder sechs mal in der Hauptstory zum Einsatz, nämlich immer dann, wenn euch ein Sidekick aka Nightwing oder Robin zur Seite gestellt wird. Wie es sich bis in den letzten Winkel des Spiels verhält, wird man wohl erst noch herausfinden, es macht aber ein wenig den Eindruck, dass es dem Dual-Play Feature an der Bedeutung fehlt, die man dem Batmobil gewidmet hat.

Hat man allerdings die Gelegenheit und man darf mit vier Fäusten austeilen, steigert man nochmals das hochgelobte, ausgefeilte und akrobatische Free-Flow-Combat System der Serie, geizt an keiner Ecke mit Animationen oder den richtigen Kameraeinstellungen, die für wahre Begeisterungsjubel sorgen. Was die Nahkampfaction angeht, da reicht wohl niemand so schnell den Mannen von Rocksteady das Wasser, das eine gute Balance aus Geschicklichkeit und Können in sich vereint. Zwar geht diese weiterhin mit komplexen Steuerungseingaben einher, die einen häufig verzweifeln bis versagen lassen, aber Übung macht auch hier den Meister. Machbar, aber äußert anspruchsvoll, sodass man für jeden In-Game Hinweis wirklich dankbar ist.

Was den Detektivsinn von Batman angeht, da dürfte selbst das CSI-Team noch neidisch werden, der mit einer ganzen Armada an High-Tech Tools auf Verbrecherjagd geht. Leichen können inzwischen bis auf die Knochen gescannt, Stimmen imitiert oder ganze Computersysteme aus der Ferne gehackt werden. Wie beim Batmobil  gibt es natürlich bei Batman selbst, seinen Kampffähigkeiten, seinen Tool und Gadgets ein Fortschrittssystem, das diese in alle Richtungen weiter aufwertet.

BATMAN™_ ARKHAM KNIGHT_20150624160422Batman hat nichts von seinem Können aus den vorherigen Spielen verloren und legt in dieser Hinsicht sogar nochmals zu. Im Gesamten könnte es schon ein wenig zu viel sein, was hier dem Spieler an Auswahl geboten wird, da sich insbesondere Serieneinsteiger damit schwer tun dürften. Batman-Profis hingegen dürfte es freuen, nicht alles erst von Null an neu erlernen zu müssen und die tiefen  und vielfältigen Möglichkeiten von der ersten Minute an nutzen zu können.

Eine nostalgisch anmutende Kulisse …

Gotham City ist mit „Batman: Arkham Knight“ nicht nur um einiges größer geworden, Rocksteady zeigt diesmal auch eine deutlich facettenreichere Kulisse, in der Moderne auf Nostalgie trifft. Da wäre das schillernde Chinatown, der Wayne Tower, der die gesamte Stadt überragt, oder die fast magisch wirkenden Panessa Filmstudios. Mit unglaublich viel Liebe zum Detail wurde jede einzelne Kulisse ausgeschmückt, überall finden sich Zeichen und Botschaften der übelsten Schurken und man könnte meinen man wandelt gerade durch ein neues Rapture. Geradezu überwältigend ist da der Blick über Gotham hoch aus der Lüfte, womit man zeigt, was in den aktuellen Konsolen an Leistung steckt.

So hält man auch in Zwischensequenzen und nahen Charaktereinstellungen nicht zurück, die durchweg gelungen und geradezu atemberaubend sind. Das Charakterdesign in „Batman: Arkham Knight“ hat ohnehin schon seinen ganz eigenen Stil und Charme, der durch die derzeit technischen Möglichkeiten ungemein verstärkt wird und das Gefühl vermittelt, Joker & Co. stünden schon fast im eigenen Wohnzimmer.  Da kann man auch einige grafische Patzer wie gelegentliches Tearing oder unscharfe Texturen verzeihen.

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Zudem ist es ein echter Hochgenuss, das einmal mehr die Original-Synchronsprecher zurückkehren, einschließlich Kevin Conroy, Mark Hamil, Nolan North oder Troy Baker, samt ihrer deutschen Kollegen, die wie gewohnt eine erstklassige Arbeit abgeliefert haben. Untermalt werden diese von dem typisch orchestralen Soundtrack der Batman-Serie, der erneut aus den Noten von Nick Arundel komponiert wurde und schon in den beiden vorherigen Spielen für Beifall sorgte. Zudem unterhält euch hin und wieder Musik aus den 50er und 60er Jahren, die das Nostalgiegefühl weiter beflügeln.

Entwickler: Rocksteady
Publisher: Warner Bros. Interactive
Release: erhältlich
Offizielle Homepage: www.batmanarkhamknight.com

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TEST: Batman Arkham Knight – Es endet mit einem Knall
„Es endet mit einem Knall! Es ist das wohl umfangreichste und beste Batman-Spiel, das Rocksteady bisher entwickelt hat. Man setzt auf viele bewährte Dinge aus den vorherigen Spielen, bringt gleichzeitig aber neue Elemente wie das Batmobil mit ein, wobei dies nicht zu hundert Prozent geglückt ist. Zu rabiat und zu häufig verlässt man sich auf den Tumbler, obwohl mit dem Dual-Play System ein viel verlockenderes Feature zur Verfügung stand. Gerne hätte ich mich damit viel öfter durch das wunderschöne und gleichzeitig verrückte Gotham geprügelt, anstatt einen Großteil mit purer und teils öder Waffengewalt dem Erdboden gleichzumachen. Etwas mehr Feingefühl und Balance an dieser Stelle täte dem Spiel sicherlich gut. Gerettet wird das Gesamtkonzept durch seine düstere und morbide Story, die einen dank der gelungenen Struktur weit über 20+ Stunden beschäftigen wird, dem erstklassigen Design des Spiels und der Glanzleistung der Synchronsprecher. Da ist es schon ein wenig schade zu wissen, dass es wohl des dunklen Ritters letzter Auftritt war. Wir werden ihn vermissen!“
9.2
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