TEST: Plants vs. Zombies: Battle for Neighborville

By Toni Add a Comment
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Mit Plants vs. Zombies: Battle for Neighborville hat Publisher Electronic Arts recht überraschend und ohne vorher groß die Werbetrommel anzurühren, einen dritten Ableger des quietschbunten Multiplayer-Shooters aus dem Hut gezaubert. Wir haben das Spiel auf Herz und Nieren getestet und schildern euch unsere Eindrücke.

Streitigkeiten unter Nachbarn

Wie in den beiden Vorgängern auch, treffen in Plants vs. Zombies: Battle for Neighborville wieder zwei Fronten aufeinander: Die Fraktionen der Pflanzen und Zombies tragen untereinander erbitterte Revierkämpfe um das namensgebende Örtchen Neighborville aus. Die Geschichte kommt serientypisch wieder ohne roten Faden daher und ist wie gewohnt charmant und humorvoll inszeniert.

Zu Beginn starten wir mit einer Reihe überschaubarer Tutorial-Missionen, die uns mit der Hub-World und einigen Spielmechaniken vertraut machen. Das dürfte auch Neueinsteigern helfen, sich halbwegs in Neighborville zurechtzufinden – anfangs wirkt die Welt nämlich ein wenig überfrachtet. Allein im Hauptquartier warten jede Menge NPCs und Aktivitäten auf uns. Hier finden wir unter anderem die Multiplayer-Lobby, diverse Shops, ein Trainingscenter sowie die Schnittstellen zu den PvE-Arealen. Unverfängliche Übungsgefechte mit K.I-Gegnern und echten Spielern können wir uns direkt im angrenzenden Giddy-Park zwischen den beiden Lagern der Pflanzen und Zombies liefern. Wie gewohnt können wir beliebig zwischen beiden Fraktionen wechseln und die vielseitigen Charaktere ausprobieren.

In Battle for Neighborville fällt die Charakterwahl mit insgesamt 20 spielbaren Helden auch großzügiger aus als in den beiden Vorgängern. Die Neuzugänge sind übrigens eine echte Bereicherung und machen auf Anhieb Spaß. Allgemein lohnt es sich, die verschiedenen Zombies und Pflanzen anzuspielen und letztendlich auch zu meistern. Alle Charaktere lassen sich aufleveln und mit verschiedenen Perks ausstatten. Ab Level 10 dürfen wir sie befördern, wodurch ihre Stufe zurückgesetzt wird, sie im Gegenzug aber zusätzliche Perks erhalten. Außerdem gibt‘s wieder eine gewaltige Menge kosmetischer Items. Etwas störend ist dabei aber die Vielzahl verschiedener Ingame-Währungen, mit denen wir die Items freischalten. Da verliert man schon mal schnell den Überblick. Mikrotransaktionen mit Echtgeld sind aktuell noch nicht im Spiel, werden aber kommen – das hat Publisher Electronic Arts bereits bekanntgegeben. Zu einem späteren, noch nicht konkret genannten Zeitpunkt wird Plants vs. Zombies: Battle for Neighborville um eine Prämiumwährung erweitert, mit der sich kosmetische Gegenstände direkt kaufen lassen. Lootboxen im traditionellen Sinne sind also nicht angedacht.

Viel Gewohntes, wenig Neues

Nach der kurzen Einführung zu Beginn steht uns im Prinzip offen, wie wir uns die Zeit vertreiben wollen. Glücklicherweise gibt es eine ganze Menge zu tun. Das Spiel bietet eine ausreichend umfangreiche Kampagne. In insgesamt vier Arealen können wir solo oder im Koop-Modus diverse Quests erledigen. Mal wehren wir Gegnerwellen ab, mal bekämpfen wir abgedrehte Bosse, mal verteidigen wir ein Gebiet – im Prinzip alles wie gehabt. Insgesamt wirken die Missionen recht uninspiriert – was nicht zwangsläufig bedeuten muss, dass sie keinen Spaß machen. Man sollte nur keine allzu hohen Erwartungen in die Kampagne setzen. Einige Quests können im Solo-Modus sogar durchaus frustrierend werden, weil sie ohne fremde Hilfe schwer zu meistern sind. Letztendlich sind sie aber auch nur ein netter Zeitvertreib, der uns auf Gefechte mit echten Spielern vorbereiten soll.

Das eigentliche Herzstück ist nämlich wieder der kompetitive Multiplayer-Bereich: In Plants vs. Zombies: Battle for Neighborville warten verschiedene PvP-Modi auf uns. In der Battle Arena treffen zwei Teams mit jeweils vier Spielern aufeinander, von denen jeder nur ein einziges Leben hat. Etwas wuseliger wird‘s im Modus „Turf Takeover“: Hier kämpfen 24 Spieler um die Kontrolle über die Map, wobei das eine Team angreift und das andere verteidigt und versucht die Frontlinien zu halten. Dann gibt‘s noch „Team Vanquish“, das im Prinzip eine 8v8-Deathmatch-Variante ist, „Ranged Renegades“, in dem wir mit festgelegten Charakterklassen kämpfen und die „Mixed Modes“, die sich aus verschiedenen 8v8-Spielen zusammensetzen. Koop-Fans kommen aber auch auf ihre Kosten: In den „Garden & Graveyard Ops“ kämpfen Spieler zusammen gegen K.I.-gesteuerte Gegnerwellen an. Besonders viel spielerische Tiefe sollte man auch vom dritten Teil der Reihe nicht erwarten – dafür sind die Gefechte umso kurzweiliger und vor allem recht zugänglich, wenn auch hin und wieder etwas chaotisch. Wer Spaß mit den Vorgängern hatte, wird sich hier gut aufgehoben fühlen. Wer hingegen grundlegende Neuerungen erwartet, könnte enttäuscht sein.

Pixar-Ästhetik vom Feinsten

In Sachen Grafik wurde Plants vs. Zombies: Battle for Neighborville übrigens deutlich sichtbar aufgewertet. Die Charaktermodelle und Kulissen sind wie gewohnt hübsch designt, die Texturen, Lichteffekte, Reflexionen und Shader erstklassig. Auf der PlayStation 4 Pro sorgt eine höhere Auflösung für eine knackscharfe Optik. Was uns aber besonders freut: Das Spiel unterstützt High Dynamic Range (HDR). Besitzer eines HDR-fähigen Fernsehers dürfen sich also auf ein Bild mit satten Kontrasten und kräftigen Farben freuen. Bei einer derartig bunten Wundertüte wie Plants vs. Zombies: Battle for Neighborville sieht das schon sehr beeindruckend aus.

 

TEST: Plants vs. Zombies: Battle for Neighborville
Alles in allem ist Plants vs. Zombies: Battle for Neighborville eine überaus runde Sache. Viele Neuerungen sollte man nicht erwarten, dafür spielt der dritte Teil die Stärken seiner Vorgänger aber wieder gut aus. Die abwechslungsreichen Charaktere machen Spaß, die Multiplayer-Matches sind kurzweilig und zumindest in puncto Grafik stellt der bunte Shooter artverwandte Genre-Kollegen wie Overwatch auf der PlayStation 4 Pro eiskalt in den Schatten. Die Kampagne ist dafür allerdings ein wenig ernüchternd. Da hätten wir uns etwas mehr Ideenreichtum gewünscht, um auch als Einzelspieler tiefer in das Spiel einzutauchen.
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