TEST: Star Wars Outlaws – Das beste Spiel, das die Galaxie zu bieten hat?

Ubisoft schickt das erste große Star Wars-Spiel als Open-World-Adventure ins Rennen. In unserem Vorab-Review verraten wir euch, ob "Star Wars Outlaws" das Spiel geworden ist, auf das Fans gewartet haben.

By Mark Tomson 5 comments
13 Min Read

„Star Wars Outlaws“ ist das lang erwartete Open-World Adventure von Ubisoft Massive, das ein neues Abenteuer im Star Wars-Universum erzählt. Das Adventure, das zwischen den beiden ersten Filmen der Originaltrilogie spielt, versetzt die Spieler in die Rolle von Kay Vess, einer cleveren Schmugglerin auf der Flucht vor dem Galaktischen Imperium und inmitten der Konflikte verschiedener Clans und Syndikate.

Zwischen moralischen Entscheidungen, rasanten Kämpfen und gefährlichen Allianzen taucht man in die düstere Unterwelt der Galaxie ein, die in den Filmen immer wieder angedeutet wurde. Ubisoft kombiniert damit ein nur allzu vertrautes Gameplay mit dem ikonischen Flair des „Star Wars“-Franchise und schafft so ein Erlebnis, das sowohl langjährige Fans als auch Neueinsteiger ansprechen soll. Doch stellt sich die Frage, ob das Spiel den hohen Erwartungen gerecht wird und es schafft, nach den bisherigen Befürchtungen neue Maßstäbe zu setzen. Das finden wir in unserem Review zu „Star Wars Outlaws“ heraus.

Eine epische Star Wars Story

Das Ziel von Kay Vess, einer gerissenen Schmugglerin, ist nichts lieber als reich zu werden und endlich ein Leben ohne ständige Flucht vor dem Imperium zu führen und ihr Todesmal loszuwerden. Kay ist eine eigenständige Figur in der „Star Wars“-Saga, die sich außerhalb der Hauptereignisse der Filme bewegt, jedoch fest im Kanon verankert ist. Man könnte Kay mit einem weiblichen Han Solo vergleichen, die sich zunächst selbst am wichtigsten ist, ihre Ziele aber mit einer Mischung aus Raffinesse, Mut und Pragmatismus verfolgt. Ihr zur Seite steht Nix, ein niedlicher und nur allzu praktischer Kompagnon sowie ein Bündnis aus dem Droiden ND-5 und weiteren Figuren wie Jaylen Vrax, der aus dem Hintergrund agiert. Die anfangs eher forsche Kay als Charakter entwickelt sich immerhin etwas im Laufe der Story weiter, in der vor allem die Beziehung zu ND-5 eine immer größere Rolle einnimmt. Dass man der oft kritisierten „woken DEI-Agenda“ ebenfalls Rechnung tragen möchte, wird (Gott sei Dank) nur sehr, sehr unterschwellig angedeutet und ein weiteres „The Acolyte“ wurde glücklicherweise verhindert.

Das anfängliche Ziel, das ihr zusammen mit Kay in „Star Wars Outlaws“ verfolgt, wirkt für eine „Star Wars“-Geschichte recht plump. Dabei geht es darum, eine Tresorknacker-Crew zusammenzustellen und den größten Raub der Galaxie durchzuziehen. Als ich nach ungefähr 19 Spielstunden erneut vor dem besagten Tresor stand, war ich schon etwas enttäuscht und fragte mich ernsthaft, ob dies tatsächlich das Finale sein soll? Doch was wäre Star Wars ohne eine epische Story? An diesem Punkt wird man auf spektakuläre Weise überrascht und die gesamte Erzählung auf ein viel höheres Level gehoben. Das Imperium tritt auf bedrohliche Weise in den Mittelpunkt und rückt und einige legendäre Figuren ins Bild, die jeder „Star Wars“-Fan mit einem euphorischen „Yes“ feiern wird. Man muss sich nur vorstellen, wie ein typischer „Star Wars“-Film verläuft. Die letzten Spielstunden in „Star Wars Outlaws“ sind einfach nur grandios, ein spielbarer Film und genau das, was sich die Fans der Originaltrilogie immer gewünscht haben, einschließlich eines explosiven Finales. Selten wird man derart für die stundenlange „Arbeit“ zuvor belohnt.

Ein Leben als Outlaw

Kay arbeitet die gesamte Zeit mit verschiedenen Verbrecherclans und Syndikaten zusammen, immer mit dem Wissen, dass jedes Bündnis ein zweischneidiges Schwert ist. Sie ist sich bewusst, dass in dieser Welt Loyalität eine seltene Währung ist und der Verrat nur einen Atemzug entfernt, während nicht nur das Imperium eine dauerhafte Gefahr im Nacken darstellt. Dies wirkt sich direkt auf den Ruf von Kay aus und jede Entscheidung beeinflusst diesen positiv oder negativ und hat weitreichende Folgen für die Handlung. Ein anschauliches Beispiel dafür ist der Schwarm, der euch in schwierigen Situationen zu Hilfe kommt, wenn ihr dessen Überleben zuvor sicherstellt.

Die Beziehungen zu den Syndikaten entwickeln sich stets dynamisch und in alle Richtungen und können sich je nach den Handlungen des Spielers verbessern oder verschlechtern. Ein positives Verhältnis zu einem Syndikat kann das Gameplay erheblich erleichtern, da es Zugang zu Ressourcen, Gebieten, Unterstützung und exklusiven Informationen gewährt. Umgekehrt können feindliche Syndikate das Spielgeschehen deutlich erschweren, indem sie Hindernisse und Gegner auf den Weg des Spielers bringen, schneller auf euch aufmerksam werden oder direkte Angriffe starten. Hier ein optimales Gleichgewicht zu finden, ist eine wirklich spannende Aufgabe, die stets von Gewissensentscheidungen abhängt, wobei es nicht ganz unmöglich ist, sich mit allen Clans und Syndikaten gleich gut zustellen, ausgenommen dem Imperium als größter Widersacher. Hierzu eignen sich vor allem auch die Neben-Quest, in denen euer Ruf bei den Syndikaten weiter beeinflusst wird und die oft auf den vorherigen Story-Missionen aufbauen. Wie zuvor angedeutet, durchbricht Massive Entertainment in „Star Wars Outlaws“ den üblichen Ansatz aus bedeutungslosen Sammelaufgaben und nutzt die Neben-Quests, um direkten Einfluss auf die Story und das Gameplay zu nehmen, was es am Ende leichter oder schwieriger machen kann, zu keiner Zeit aber langweilig wurde. Ein wirklich erfrischender Ansatz, den Ubisoft so weiterführen sollte.

Star Wars Outlaws trifft auf Uncharted

Star Wars Outlaws“ wurde als spannendes Action-Adventure konzipiert, das in erster Linie auf dynamische Elemente wie Erkundung, Kampf und Stealth-Mechaniken setzt. Man könnte es mit seinem lockeren Run-and-Gun Gameplay als „Uncharted“ im Weltraum bezeichnen, allerdings finden die Auseinandersetzungen auch im Orbit und in den typischen „Star Wars“-Schlachten an Bord der Trailblazer statt, in denen man sich tödliche Battles mit Tie-Fightern & Co. liefert. Besonders beeindruckend ist der nahtlose Übergang zwischen Planeten und dem Weltraum. Man springt an Bord seines Schiffes, steuert Richtung Orbit und findet sich umgehend zwischen Raumstationen, Asteroiden oder Trümmern wieder, oftmals mit Missionszielen verknüpft oder der Möglichkeit, auf einzelnen Raumstationen zu landen.

Von hier aus können die fünf einzigartige Planeten angesteuert werden, die frei und nach eigenem Ermessen erkundet werden können. Darunter befinden sich neue Orte wie Toshara, aber auch bekannte Schauplätze wie Tatooine, der Heimat von Luke Skywalker. Jeder dieser Planeten hat seine eigene Atmosphäre, die von dichten Dschungeln auf Akiva, über die staubtrockenen Wüsten von Tatooine reichen. Ein großer Teil des Gameplays in „Star Wars Outlaws“ besteht daher aus Klettern, Springen und Erkundung. In einer Mission suchen wir etwa einen abgestürzten Sternenzerstörer auf, der mit seinem gewaltigen Umfang bis zum inneren Kernreaktor erkundet werden kann, um wertvolle Bauteile daraus zu bergen. Kay nutzt hier ihre akrobatischen Fähigkeiten, um unzugängliche Orte zu erreichen, schwingt dabei an einem Seil über riesige Abgründe oder rutscht in typischer Nathan Drake-Manier das zerfallende Wrack hinunter.

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