Es klang einst wie ein echter Coup: Fleabag-Mastermind Phoebe Waller-Bridge sollte Lara Croft für Amazon ins Serien-Zeitalter katapultieren. Eine Mischung aus Action, Ironie und weiblicher Selbstermächtigung – das Projekt versprach, der nächste große Streaming-Hit zu werden. Doch nun scheint das Abenteuer nicht mehr nur in dunklen Höhlen zu enden, sondern komplett im Sand verlaufen zu sein.
Laut einem Bericht der Daily Mail ist das Projekt mittlerweile – ganz in Lara-Croft-Tradition – „tot“. Angeblich sollte Game of Thrones-Star Sophie Turner die ikonische Hauptrolle übernehmen, doch daraus wird wohl nichts. Eine anonyme Quelle kommentiert trocken: „Das wird nicht weitergehen.“ Autsch.
Was lief schief bei Lara Croft?
Die Gründe für das jähe Ende? Viel Rauch, wenig Feuer. Waller-Bridge soll laut einem weiteren Bericht nie ein Drehbuch abgeliefert haben. Stattdessen sei das Projekt durch zwei Autorenteams gegangen und habe Entwicklungskosten in zweistelliger Millionenhöhe verursacht – und das ohne ein einziges veröffentlichtes Bild, geschweige denn einen Trailer. Die Serienidee war eng verknüpft mit Amazon-Managerin Jennifer Salke, die kürzlich ihren Posten räumte. Womöglich verschwand mit ihr auch der letzte Rückhalt für die Lara-Serie. Offiziell bestätigt hat Amazon das Aus zwar noch nicht – aber in Hollywood bedeutet Schweigen meist genau das.
Für Fans ist das ein weiterer Dämpfer in der langen Geschichte halbgaren Tomb-Raider-Contents außerhalb der Spielewelt. Angelina Jolie machte einst eine ordentliche Figur als Lara, danach wurde es eher … meh. Die Hoffnung auf eine clever geschriebene, moderne Neuinterpretation – ausgerechnet von der Frau hinter Fleabag – war groß. Doch wie so viele vielversprechende Projekte im Streaming-Zirkus scheint auch dieses an kreativen Differenzen und mangelnder Klarheit gescheitert zu sein.
Tomb Raider und die Hoffnung auf ein neues Spiel
Bleibt nur noch das nächste Spiel, das bei Crystal Dynamics entsteht – mit Amazon als Publisher und Unreal Engine 5 als technischem Rückgrat. Auch da ist bislang nicht viel Konkretes bekannt, außer den üblichen PR-Sätzen über „komplexe Rätsel“ und „vielfältige Gegner“. Immerhin: Bei Spielen kennt sich Lara bekanntlich besser aus als auf dem Bildschirm.
Ob das Franchise jemals wieder ein echtes Comeback erlebt? Vielleicht. Aber im Moment liegt Lara Croft – zumindest im Serienformat – wohl wieder dort, wo sie sich am besten auskennt: in einer mysteriösen Gruft, irgendwo zwischen Legende und Grabstein.