Microsofts Gaming-Abteilung hat im zweiten Geschäftsquartal einen herben Dämpfer hinnehmen müssen. Der Umsatz sank um 7 % auf 6,6 Milliarden US-Dollar – ein Rückgang um 530 Millionen US-Dollar im Vergleich zum Vorjahr. Besonders drastisch: Die Hardwareverkäufe brachen um 29 % ein – und das im umsatzstarken Weihnachtsgeschäft.
Xbox-Hardware verliert an Boden
Der Hauptgrund für den Umsatzrückgang liegt im schwächelnden Verkauf der Xbox-Konsolen. Während die PS5 sich weiter „stabil“ verkauft, scheint Microsoft zunehmend Probleme zu haben, neue Käufer für die Xbox Series X|S zu gewinnen. Die aktuelle Generation hat ihren Zenit damit definitiv überschritten und befindet sich auf dem Weg in die Endphase.
Allerdings gibt es auch Lichtblicke: Die Einnahmen aus Xbox-Inhalten und -Diensten stiegen um 2 %, hauptsächlich dank des Game Pass. Microsofts Strategie, auf ein abonnementbasiertes Modell zu setzen, zeigt also zumindest teilweise Wirkung. Microsoft kann insgesamt im vergangenen Quartal über 23 Milliarden US-Dollar Gewinn verbuchen.
Activision-Übernahme: Die erste echte Bewährungsprobe
Mit der Übernahme von Activision Blizzard im Oktober 2023 sicherte sich Microsoft einige der größten Gaming-Franchises der Welt, darunter „Call of Duty“, „Diablo“ und „World of Warcraft“. Der Vergleich mit den Vorjahresquartalen zeigt nun erstmals, wie sich diese Akquisition auf die Geschäftszahlen auswirkt.
Trotz der rückläufigen Hardwareverkäufe gab es Erfolgsmeldungen: „Call of Duty: Black Ops 6“ erzielte ein rekordverdächtiges Startquartal, und „Indiana Jones and the Great Circle“ zog seit Dezember über vier Millionen Spieler an. Auch Xbox Cloud Gaming verzeichnete ein Rekordquartal mit 140 Millionen gestreamten Stunden.
Spannend: 64 % der Verbraucherausgaben für Microsoft-Spiele entfielen im Dezember auf PlayStation-Konsolen – ein deutlicher Hinweis darauf, dass Microsofts Multiplattform-Strategie Früchte trägt. Laut Ampere war Microsoft mit 465 Millionen US-Dollar Umsatz sogar der weltweit größte Spielepublisher des Monats – noch vor Electronic Arts.
Quo vadis, Xbox?
Die Zahlen zeigen, dass Microsofts Fokus zunehmend auf Software und Diensten liegt, während die Konsolenhardware weiter an Bedeutung verliert. CEO Satya Nadella betonte, dass man das Geschäft profitabler machen wolle, vor allem durch margenstarke Inhalte und Plattformdienste. Die Zukunft der Xbox liegt für Microsoft wie geplant in der Plattform und nicht als Standalone-Hardware.
Doch die entscheidende Frage bleibt: Kann Microsoft mit dieser Strategie langfristig mit Sony und Nintendo mithalten, oder entfernt sich Xbox langsam aber sicher aus dem Konsolengeschäft? Die nächsten Quartale dürften wegweisend sein. Weitere Details werden beim Quartals-Call im Laufe des Tages erwartet.