Hands-On: PlayStation VR – Das überwältigende Spielerlebnis ausprobiert

Trooper_D5X 4 Comments
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Über Sony´s VR-Headset PlayStation VR (Project Morpheus) kann man zwar viel schreiben, das persönliche Erlebnis ist aber noch einmal um ein vielfaches anders. Nach einem ersten vorsichtigem Blick auf der gamescom 2014, nutzten wir jetzt rund ein Jahr später die Chance uns die „Zukunft des Gaming“ noch einmal persönlich anzuschauen und weitere Eindrücke zum aktuellen Stand des VR-Headsets zu erhaschen.

Wie Sony erst vor wenigen Wochen äußerte, sei die Hardware an sich fertig und nun wartet man auf passende und ausreichende Software. Auch wenn man zu den Hands-On Vorführungen sagt, dass es sich bei der Hardware noch immer um Prototypen handelt, dürften großartige Änderungen daran nicht mehr zu erwarten sein. Somit stand uns also die ziemlich finale Version von PlayStation VR (Project Morpheus) zur Verfügung, sowie unterschiedliche Demos, darunter EVE Valkyrie, London Heist, The Deep oder Playroom VR.

Project Morpheus (1)

Am technischen Stand von PlayStation VR (Project Morpheus) hat sich nichts weiter verändert, das mit einer Bildschirmauflösung von 1920×1080 Full-HD, 120hz (native 60hz), ein Sichtfeld von 100 Grad, rot/grün/blau Subpixel, neun Tracking-LEDs, sowie eine Latenzzeit von 18 Millisekunden daher kommt. Auch wenn letzteres im Vergleich zu Gaming-Bildschirmen oder TVs recht hoch erscheint, sei die Wahrnehmung für das menschliche Auge erst bei Werten über 20 Millisekunden relevant, womit hier also alles noch im Rahmen ist. Der Schwerpunkt der Softwareentwicklung liegt zudem immer darauf, möglichst die 120 fps zu halten, um so das sogenannte Motion-Sickness zu vermeiden. Notfalls wird hierzu auch die Auflösung partiell heruntergerechnet.

Zusätzlich zu PlayStation VR (Project Morpheus) wird der DualShock 4 Controller unterstützt sowie bis zu zwei PlayStation Move Controller, je nach Spiel. Außerdem kann ein zweiter Spieler mit einem weiteren DualShock 4 Controller auf das Spiel Einfluss nehmen.

Aus technischer Sicht wird Sony´s PlayStation VR (Project Morpheus) wohl nicht mehr groß mit Neuerungen überraschen, sodass man sich wie beim Hands-On nun verstärkt darauf konzentriert, die Erfahrung damit zu vermitteln, also Headset aufgesetzt und in andere Welten eingetaucht – wortwörtlich!

Den Beginn machte wie im Jahr zuvor „EVE Valkyrie“ von CCP, ein Space-Shooter, der später auch als Launch-Titel erhältlich sein wird. Ziel der Demo war es, sich in eine Raumkapsel zu setzen, die eigene Raumstation zu umfliegen und dabei diverse Gegner auszuschalten. Der wohl markanteste Unterschied zu damals war definitiv die Displayqualität, nicht zu verwechseln mit der Grafik. Während es damals noch den Eindruck erweckte, man könne jede einzelne Zeile zählen oder man hält gerade einen alten GameGear in der Hand, überzeugte PlayStation VR (Project Morpheus) nun mit einem gestochen scharfen Bild, das sich kaum vom normalen TV unterscheidet, mit dem Plus, dass einem ein rundum Bild  vor Augen geführt wird. Auch die 120 Frames per Second machten sich deutlich bemerkbar, das Bild wirkt ruhiger und man hat spielerisch mehr Kontrolle. Insgesamt ein sehr solides Spielerlebnis, an dem hier und da noch etwas geschliffen werden kann, wenn man das Spiel an sich betrachtet.

Project Morpheus (2)

Partyspaß verspricht „Playroom VR“ das bereits auf PlayStation 4 als „The Playroom“ für unterhaltsame Erlebnisse sorgte. In einer Reihe von Minispielen könnt ihr mit den AR-Bots gegen Bossgegner kämpfen, allerhand Dinge durchs Bild werfen, Wolken zerschießen und mehr … eben das, was von einem Minispiel erwartet. Indes kann hier auch der zweite Spieler eingreifen und ihr euch so  spannende Battles gegeneinander liefern. Das Ganze im gewohnt niedlichen und bunten Look von  „The Playroom“. Auffällig bei dieser etwas hektischeren Demo war, dass PlayStation VR (Project Morpheus) auch hier schnell bei allen Bewegungen hinterher kam, selbst beim Ändern der Blickrichtung um 180 Grad wird das Bild so schnell berechnet, dass es zu keinerlei Unterbrechungen kommt, was laut Sony durch das perfekte Zusammenspiel zwischen der PlayStation Camera und den Sensoren im Headset erreicht wird.

Wie das endgültige Launch Line-Up von PlayStation VR (Project Morpheus) aussehen wird, steht derzeit noch nicht fest und hängt wohl auch davon ab, wie schnell die Entwickler ihre Titel fertigstellen können. Am geplanten Launch-Termin der Hardware im Frühjahr 2016 hat sich allerdings nichts geändert, wobei hier zunächst wirklich nur kleinere Titel zu erwarten sind. Die gezeigten Demos machen jedenfalls nicht den Eindruck, dass man sich damit fünf Stunden oder länger beschäftigen wird. Nicht zuletzt ist die Entwicklung von VR-Titeln deutlich komplexer als bei gewöhnlichen Spielen, wo immer neue Faktoren auftauchen und mit einbezogen werden müssen. Wie uns einer der Entwickler hierzu verriet, kommt es nicht selten vor, dass man mehrere Prototypen entwickelt, die am Ende völlig nutzlos sind und man wieder von vorne beginnen muss.

Es ist in der Tat so, dass man PlayStation VR (Project Morpheus) persönlich ausprobieren muss. Beim Schreiben und Lesen darüber kann man kaum annähernd erklären oder sich vorstellen, wie sich das „Spielen der Zukunft“ tatsächlich anfühlt. Hier ist vieles vertreten, von überwältigend, leicht verwirrend, gewöhnungsbedürftig und nicht zuletzt eine völlig neue Art wie man Spiele erlebt. Ob sich das neue VR-Zeitalter letztendlich durchsetzt oder nur ein Gimmick bleibt, bleibt noch abzuwarten. Für den Moment ist es eine aufregende Sache, die bereits recht solide wirkt  und daher zumindest mal ausprobiert werden sollte. Bei Nachfrage nach den Kosten des Headsets, erhielten wir leider die übliche und ernüchternde Antwort, dass dieser noch nicht feststehe.

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